Glück auf!
Bei Sondengängen rund um Reichelsheim (Odenw.) wurden Reste von zwei Drahtseilen gefunden.
- Seil 1
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- Seil 1 (Querschnitt)
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Seil 1 wurde
auf einer Abraumhalde der ehemaligen Grube Juno bei Rohrbach gefunden (bei 49° 41' 21,5376" nördlicher Breite, 8° 53' 26.8899" östlicher Länge). Das Seil hat einen Außendurchmesser von etwa 24 mm und besteht aus 8 Litzen. Jede Litze besteht aus einem Kerndraht und 6 Außendrähten mit je etwa 2,2 mm Durchmesser. Das Seil besitzt eine Fasereinlage (vermutlich Hanf). Es handelt sich um ein rechtsgängiges Seil mit linksgängigen Litzen, ist also im Kreuzschlag verseilt.
Auf der Grube
Juno wurde im Jahr 1892 ein 96 m tiefer Schacht abgeteuft.
Kommt dieses Seil von seiner Machart und seinen Abmessungen her als Förderseil des Schachts in Frage?
- Seil 2
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- Seil 2 (Querschnitt)
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Seil 2 wurde
im Osterbach gefunden (bei 49° 42' 5,922" nördlicher Breite, 8° 51' 49,309" östlicher Länge), also mehrere Kilometer sowohl von der Grube
Juno bei Rohrbach als auch von den Gruben
Gottfried und
Adolph oberhalb von Bockenrod entfernt. Das Seil hat etwa 25 mm Durchmesser und besteht aus 6 Litzen. Jede Litze besitzt eine 7drähtige Kernlitze und besteht außer dieser aus einer inneren Lage von 8 und einer äußeren Lage von 16 Drähten von je etwa 1,5 mm Durchmesser. Zwischen den beiden Lagen befinden sich 8 Fülldrähte. Das Seil besitzt eine Fasereinlage (vermutlich Hanf). Es handelt sich um ein linksgängiges Seil mit rechtsgängigen Litzen, ist also im Kreuzschlag verseilt.
Der Betrieb auf allen drei Gruben endete im Jahr 1900.
Mehr Informationen zum Bergbau in dieser Region finden sich in der Publikation
Der Manganerzbergbau zwischen Bockenrod und Rohrbach bei Reichelsheim (Jochen Babist, 2005).
Könnte dieses Seil ebenfalls im Bergbau verwendet worden sein? Welchem Zweck könnte es gedient haben?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Mühle oder der Erzwäsche verwendet wurde.
Gruß
- Christopher
untertagerettung.de
montanhistorik.de