Annaberg

Wenn sich die Erde auftut. Informationen zu Bergschadensereignissen und Sanierungen.
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Naheländer
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Re: Annaberg

Beitrag von Naheländer »

"Was früher Reichtum brachte, ist heute Fluch"
Altbergbausanierung in der Kreisstadt weitet sich aus - Experten schließen Einbruchgefahr aus

Der Erdrutsch von Nachterstedt bringt die Tageszeitungen vermehrt dazu über Bergschädenrisiken zu informieren. So berichtete u.a. die Freie Presse über die Sanierungsmaßnahmen in Annaberg unter der Baustelle des Adam-Ries-Bildungszentrum:

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 48542.html

Interessant dabei: Nach dendrologischen Untersuchungen eines gefundenen Holzstempels, der um das Jahr 1522 gefällt wurde, vermuten die Experten, dass es sich bei dem Stollensystem um die Zacharias-Fundgrube handeln könnte, die 1505 erstmals erwähnt wurde.

Glück Auf!

Daniel
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Bergmeister Thein über die Pfälzer

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René_M
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Re: Annaberg

Beitrag von René_M »

Wenn's wie hier ein sachlicher Artikel ist, warum nicht darüber berichten!!??
Glück auf René
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Nobi
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Re: Annaberg

Beitrag von Nobi »

Die Revolverpresse (MoPo) titelte groß auf der Titelseite, ob die Schneeberger Kirche "St. Wolfgang" einzustürzen droht und schürt entsprechend die Hysterie. (siehe http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2215899).
Das die Sicherungsmaßnahmen schon Jahre dort laufen und das man dem Oberbergamtssprecher Peter Horler die Worte im Mund rumdreht, interessiert diese "Journalisten" nicht.
„Durch den Altbergbau kommt es immer wieder zu Brüchen und Senken im Boden. Wenn wir diese nicht sichern, könnte es zu materiellen und personellen Schäden kommen“, weiß Oberbergamtssprecher Peter Horler (42). Im Klartext: Es besteht Einsturzgefahr, Menschen könnten verletzt oder gar getötet werden.
:x
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Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


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Willy
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Re: Annaberg

Beitrag von Willy »

Interessant dabei: Nach dendrologischen Untersuchungen eines gefundenen Holzstempels, der um das Jahr 1522 gefällt wurde, vermuten die Experten, dass es sich bei dem Stollensystem um die Zacharias-Fundgrube handeln könnte, die 1505 erstmals erwähnt wurde.
die dendrochronoligie ist aber nicht der einzige hinweis... unter dem gebäude "kleine kirchgasse 30" ist ein schacht und es gibt wohl aufzeichnungen aus dem stadtarchiv wonach dieses gebäude auf haldengelände errichtet wurde. was mich nur wundert ist, das damals beim hausbau keiner großartig notiz von dem schacht genommen hat, denn zwischen firste der strecke und der oberfläche sind knapp 6,5 m teufenunterschied..minus vllt 2,5m keller und 1m fundament müssten die ja fast reingefallen sein beim ausschachten...zumal der schacht wohl hochgebrochen und nach unten offen(abgesoffen) war.

außerdem holen die da meterweise holzwasserleitungen raus die nicht aus dem 16ten Jahrhundert sind.....
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EnoM
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Re: Annaberg

Beitrag von EnoM »

Quelle Freie Presse
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Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
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Mannl
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Re: Annaberg

Beitrag von Mannl »

Erzgebirgische Heimatblätter2/2015
"Geologische Erkenntnisse aus der Altstadt von Annaberg" Stefan Kunze, Sehma
Vielleicht kann der Autor hier etwas zur Sachlage beitragen !? :-)

Glück Auf !
Ehre dem Bergmann, dem braven Mann !
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sehmataler
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Re: Annaberg

Beitrag von sehmataler »

Mannl hat geschrieben: zur Sachlage beitragen !?
Im Moment noch nicht.
Bin noch am Kartieren, konkrete Ergebnisse gibts dann mal als Vortrag oder Publikation.
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EnoM
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Re: Annaberg

Beitrag von EnoM »

MT) ANNABERG-BUCHHOLZ: Bei den laufenden Bauarbeiten für den neuen EDEKA-Markt an der Bahnhofstraße in Annaberg-Buchholz wurde ein nicht kartierter unterirdischer Hohlraum entdeckt. Daraufhin wurde das Areal durch das Sächsische Oberbergamt Freiberg intensiv untersucht. Aktuell sind die Gesamtauswirkungen auf die Statik noch nicht final geklärt. Die Bergsicherung Schneeberg führt Sicherungsarbeiten vor Ort durch.
Kenneth Luckwaldt, Abteilungsleiter technische Projektleitung der EDEKA Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen: "Wir möchten die Öffentlichkeit hiermit in Kenntnis setzen, dass bei den Geländeregulierungen ein historischer, bislang nicht dokumentierter Bergbaustollen freigelegt wurde. Die Prüfung der Lage und des weiteren Verlaufs des Stollens inklusive der notwendigen Verfüll- und Sicherungsarbeiten dauert die nächsten zwei bis drei Monate an."
Laut Sächsischem Oberbergamt handelt es sich um eine sogenannte "altbergbauliche Strecke", die das Baufeld in Ost-West-Richtung quert und nur eine geringe Überdeckung zur Geländeoberfläche aufweist. Die Strecke wurde zwar größtenteils mit Massen verfüllt vorgefunden, dennoch können offene Hohlräume im weiteren Verlauf nicht ausgeschlossen werden. Erste Erkundungen zeigten zudem einen spürbaren Wetterzug sowie Hinweise auf temporäre Wasserführung – Faktoren, die zusätzliche Risiken bergen.
Aufgrund der möglichen Gefährdung für die öffentliche Sicherheit wurden bereits Sofortmaßnahmen zur Sicherung im östlichen Verlauf außerhalb des Baufelds eingeleitet. Für den Bauherrn, in diesem Fall die EDEKA Nordbayern Bau- und Objektgesellschaft mbH, ergibt sich daraus die Pflicht, die Hohlräume entweder vollständig freizulegen und dann fachgerecht zu verfüllen oder eine dichte Erkundung und Verwahrung vorzunehmen – inklusive möglicher Entwässerungskonzepte. Eine Nichtbeachtung könnte langfristig zu bautechnischen Risiken führen, für deren Folgen der Bauherr haftbar wäre.
Bis zur Klärung aller sicherheitsrelevanten Aspekte, insbesondere möglicher Setzungserscheinungen, Wasserführung oder notwendiger Verwahrungsmaßnahmen, wurden die Bautätigkeiten im betroffenen Bereich vorübergehend eingestellt. "In welchem Umfang sich dies auf den geplanten Bauzeitplan auswirkt, ist derzeit noch nicht vollständig absehbar, da aktuell nicht mit der gleichen Geschwindigkeit weiter gebaut werden kann, wie normal üblich", erklärt Luckwaldt.
"Wir arbeiten eng mit den zuständigen Behörden zusammen, um eine fundierte Bewertung der Lage zu ermöglichen und den sicheren Fortgang der Bauarbeiten zu gewährleisten", betont Jan Hašek, Regionalleiter des Geschäftsbereichs Expansion der EDEKA Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen. Auch die Stadtverwaltung Annaberg-Buchholz ist über den Fund informiert. Der neue Nahversorger mit einer Verkaufsfläche von rund 2.000 Quadratmetern soll nach Fertigstellung die Versorgungslage in der Region verbessern und zugleich an die industrielle Geschichte des Standorts erinnern – möglicherweise nun mit einer zusätzlichen historischen Dimension.
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