Abmessungen von Lichtlöchern

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Lars_vandenBerg
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Abmessungen von Lichtlöchern

Beitrag von Lars_vandenBerg »

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zu Lichtlöchern auf Stollen. Kann man sagen, dass es eine bestimmte Mindestabmessung bzgl. des Querschnittes bei Lichtlöchern gibt? Oder anders gefragt: gibt es Lichtlöcher mit Abmessungen von ca. 50 x 50 cm oder weniger?

Grund für meine Frage ist, dass wir von jemandem auf diese Fragestellung angesprochen wurden, der an einer Stelle, in deren Bereich lt. Kartenmaterial ein Lichtloch eines Stollens liegen soll, ein gemauertes Loch mit den o.g. Maßen entdeckt hat.

Hat jemand von Euch eine Idee hierzu?
Gruß und Glück auf aus dem Ruhrpott
Lars
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

ich kann hier nur über erfahrungen im erzbergbau berichten..
lichtlöcher, über welche mittels eines haspels gefördert wurde, haben i.d.R. einen rechteckigen, bei mauerung gern ovalen querschnitt.
dies, weil ZWEI kübel gegenläufig gezogen werden.
in einem beispiel für ein lichtloch, das keinem weiteren zweck wie z.B. förderung diente, also mit den minimalmassen zum abteufen aus der zeit um 174? sind es 1,55 x 0,85 m.
das kleinste mir bekannte (trockengemauerte) hat einen kreisrunden querschnitt von 1,00 m.
0,5m scheinen mir da ziemlich eng zu sein, allerdings waere zu berücksichtigen, dass der schachtdurchmesser OHNE die eingebrachte mauerung (in meinem faellen trockenmauerung mit zellendolomit) um ca. 30% groesser ausfaellt..
ga
michael
alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

Hallo Lars, aus welchem Revier bist Du. Grüße vom AK Wetter-Herdecke, Bautrupp Schlebuscher Erbstollen.
Falafel
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Beitrag von Falafel »

50 x 50 ist wirklich sehr wenig, aber ich halte es ggf. für möglich. Die Lichtlöcher der Anzüchte in FG sind z. T. auch nicht größer (Maja mag mich korrigieren).
Glück Auf!
Stephan
Lars_vandenBerg
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Beitrag von Lars_vandenBerg »

alterbergbau.de hat geschrieben:Hallo Lars, aus welchem Revier bist Du. Grüße vom AK Wetter-Herdecke, Bautrupp Schlebuscher Erbstollen.
Ich wohne zwar der Liebe wegen in Recklinghausen, bearbeite aber beim IBK e.V. vorwiegend den Bereich Bergbau in meiner Heimatstadt Mülheim an der Ruhr (Stichwort: Anmeldung Friedrich-Wilhelms-Hütte :D )
Lars_vandenBerg
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Beitrag von Lars_vandenBerg »

An dieser Stelle schonmal vielen Dank für Eure Antworten. Ich sehe schon, dass eine definitive Antwort auf meine Frage nicht so einfach ist. Schließe aber gleichzeitig daraus, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass es solche Lichtlöcherabmessungen gibt.

Falls noch jemandem etwas dazu einfällt würde ich mich auch weiterhin über eine kurze Antwort freuen.

Glück auf aus der Nachbarschaft von General Blumenthal
Lars
alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

vielleicht ist das benannte Lichtloch mit 0,50 x 0,50 ein Bohrloch ?
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Helmut_Schmidt
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Wetterlöcher

Beitrag von Helmut_Schmidt »

Glück-Auf,

wir haben im Klosterstollen dessen Auffahrung ja 1856 begonnen wurde und 13 Jahre dauerte, 2 Wetterlöcher und einen Wetterschacht.

Der Wetterschacht ist heute zur Bewetterung des Grubengebäudes wieder im Betrieb.

Die beiden Wetterlöcher haben eine Durchmesser von ca. 300 mm.

Wetterloch 1 befindet sich bei 695 m mit 43 m und 2 bei 879 m ca. 63 m.
Der Wetterschacht selbst bei 1310 m ca. 74 m mit einem Querschnitt von 1,70 x 0,80 m.

Die Wetterlöcher mit ca. 300 mm Durchmesser wurden durch eine Seilschlagbohrung von der Oberfläche aus erstellt. Dazu wird eine Art überdimensionaler Meissel an einem Seil in das Loch fallen gelassen.

Das Bohrloch wird mit Scherspattrübe gefüllt und in dieser Brühe schwimmt das von dem Gewicht losgeschlagene Gestein auf.
Glück auf Helmut Schmidt Barsinghausen
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Haverlahwiese
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Beitrag von Haverlahwiese »

Im alten Adenberger Wasserlauf in Oker gibt es auch Lichtlöcher von geringem Durchmesser, habe aber noch nicht gemessen. Sie sind in ovaler Mauerung und auch von geringer Teufe (ca. 5m).
Glück auf, Matthias

Die Hüttenleut' sein auch kreuzbrave Leut',
|:denn sie tragen das Leder vor dem Bauch bei der Nacht:|
|:und saufen auch!:|
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