Suhler auf den Spuren eines Mythos
Sammelwerk der Sagen rund ums Gold
STEINHEID/SUHL – Unter den Bergen von Steinheid soll ein Schatz liegen. Zwölf Apostelfiguren aus purem Gold, zuletzt gesichtet während des Dreißigjährigen Krieges, sollen vor den räuberischen Truppen irgendwo in Sicherheit gebracht worden sein.
Eine Sage ist das, eine recht schöne noch dazu, aber ob es wohl wahr ist? Ulrich Brunzel aus Suhl, seines Zeichens Hobbygeologe und Bergbauforscher, ging diesem und anderen Mythen rund ums Gold nach. Herausgekommen ist eine Spurensuche, die von der Vorgeschichte bis in die jüngste Vergangenheit reicht und noch dazu sehr lesenswert ist.
Gold in Thüringen, besonders sein Abbau in den vergangenen Jahrhunderten, hat immer wieder Fachleute angeregt, sich mit diesem Kapitel Bergbaugeschichte zu befassen. Brunzels Anlass ist allerdings nicht, nun „das“ Buch über den Thüringer Goldbergbau zu schreiben. Er will neugierig machen auf die Geschichte des Goldes und seine Magie. Er schlägt dabei einen großen Bogen. Der älteste Goldfund in Thüringen fand sich in der Bestattung eines Mannes in der Nähe des Dorfes Apfelstädt bei Gotha. Der unbekannte Mann kam zwischen 2350 und 2200 vor Christus unter die Erde und wurde erst im vergangenen Jahr bei einer archäologischen Ausgrabung aufgefunden. Mit unterhaltsamer Sprache kann man sich im ersten Abschnitt des Buches zusammen mit Brunzel auf die Reise machen zu den Goldbergbaurevieren Steinheid, Reichmannsdorf und Goldisthal, kann wissenswertes über die Schwarza erfahren. Auch die jüngste Gold-Historie kommt nicht zu kurz, der Autor streift den sensationellen Goldmünzenfund aus dem Jahr 1926 und die Nazi-Goldschätze, die von amerikanischen Truppen 1945 in einem Kalibergwerk bei Merkers sichergestellt wurden. Schließlich kommt auch der allerjüngste „Goldrausch“ an Schwarza, Katze und Grümpen zu seinem Recht. Der umfangreichste Teil der Publikation ist den zahlreichen Sagen zum Thema Gold in verschiedenen Thüringer Landschaften gewidmet. Es ist dies übrigens der erste Versuch einer Bestandsaufnahme einschlägiger Sagenüberlieferung in Thüringen. Und da ist natürlich von wahrhaft sagenhaften Goldschätzen die Rede, die es realiter in den Thüringer Goldlagerstätten natürlich nicht gegeben hat. Und natürlich berührt er dabei auch die bewussten goldenen Apostel aus Steinheid, die Brunzel zwar für existent hält – wenn auch nicht aus purem Gold, sondern nur vergoldetem Holz. Das Lesen in Brunzels Sammlung lohnt sich, bietet es doch auf unterhaltsame Art Einblicke in ein Stück Bergbaugeschichte Thüringens, die leider immer noch ein Stiefkind der landesgeschichtlichen Forschung ist. Ergänzt wird die Sammlung durch eine gediegene Ausstattung des Bändchens. Der Verlag arbeitet mit Golddruck und guten Detailaufnahmen von Goldfunden thüringischer Herkunft. (ts)
Brunzel, Ulrich: Das Geheimnis der 12 goldenen Apostel. Auf den Spuren des Goldes in Sagen, Mythen und Geschichten des Thüringer Raumes. Grimma: Edition Krannich 2007, 192 Seiten (Gold auf der steynernen Heyde. 3)
Quelle: Freies Wort http://www.freies-wort.de/nachrichten/a ... id=1107799
Das Geheimnis der 12 goldenen Apostel
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