Aktueller Stand Grubenwasserwärmenutzung Schacht 302

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Petra_S.
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Aktueller Stand Grubenwasserwärmenutzung Schacht 302

Beitrag von Petra_S. »

Am Montag, 21.Mai 2007 gab es einen aktuellen Stand zum Thema Wärmenutzung des Grubenwassers Schacht 302 in Marienberg zu lesen:

Bericht der Freien Presse auf Seite 14 (Marienberger Ausgabe):

Grubenwasser liefert bald Heizenergie
Marienberger Tennishalle soll noch dieses Jahr angeschlossen werden – Gesamtvorhaben kostet rund 1,1 Millionen Euro
Von Matthias Leipnitz
Marienberg. Die Umsetzung des Projekts zur Nutzung von Grubenwasser mittels Wärmepumpen für Heizzwecke hat die letzte Phase erreicht. Noch in diesem Jahr soll die Tennishalle M´arena an die Anlage angeschlossen werden und 2008 das Erlebnisbad Aqua Marien folgen. Zwei Einkaufsmärkte in der Nachbarschaft haben zudem Interesse bekundet. Die Stadtverwaltung verfolgt seit 2004 intensiv die Verwirklichung dieses Projekts.
„Sieben Minuten habe ich gebraucht“, freut sich Manfred Hunger. Der passionierte Sportler hat die 21 Leitern von der Stollensohle in 107 Meter Tiefe im ehemaligen Wismut-Schacht 302 neben dem Gewerbegebiet Vor der Stadt hinauf ans Sonnenlicht als sportliche Herausforderung genommen. Für den weniger Geübten ergibt sich ein schweißtreibendes Bild von der gefährlichen Arbeit einstiger Bergleute. Als zuständiger Abteilungsleiter bei den Stadtwerken hatte Hunger am Boden des alten Wismut-Schachtes 302 zu Spezifika der dort installierten Anlage informiert. Aus einem von Grubenwasser, das konstant 12,4 Grad Celcius misst – gespeisten Primärkreislauf wird Wärme an einen in sich geschlossenen Sekundärkreislauf abgegeben und Verbrauchern über Tage zugeleitet. Dort wird mittels Wärmepumpen Heizenergie gewonnen. „Wenn die Wismut nicht die Schachtsanierung und damit einen wesentlichen Teil der Kosten übernommen hätte, wäre wahrscheinlich aus dem Projekt nichts geworden"“ vermutet Hunger. Doch auch so werde das Gesamtvorhaben noch rund 1,1 Millionen Euro kosten. Rund 600.000 Euro seien davon bereits verbaut. Gut die Hälfte des Geldes komme aus sächsischen Fördertöpfen.
Zurzeit werden vier Großabnehmer gehandelt. Nach dem Anschluss an die Anlage sind für den Betrieb etwa 120 Kubikmeter Wasser pro Stunde notwendig. Für den Stollen wurde laut Hunger je nach Jahreszeit ein durchschnittliches Aufkommen zwischen 200 und 2000 Kubikmetern je Stunde ermittelt. Zwar könne er noch keine konkreten Zahlen nennen, höhere Kosten als bei Öl oder Gas werde es für die Abnehmer jedoch nicht geben.
Die Idee, das Grubenwasser im Weißtaubener Stollen – des historischen und auch heutigen Entwässerungsstollens im Marienberger Revier – für Heizzwecke zu nutzen, war zu DDR-Zeiten geboren worden. Damals wurde das Projekt jedoch nicht weiter verfolgt.
Glück Auf!
Petra

** Der Schacht im Wasser schnell ersäuft, wenn Schnaps nur durch die Kehle läuft. **
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