Auf die Bitte von Jochen Babist stelle ich hier mal die Frage nach Steigbrettern (Befunde, Abbildungen, Literatur ...) Bekannt ist die Abbildung im Kuttenberger Kanzionale, der Befund aus dem Odenwald (logisch!) und das Bruchstück aus Kutna Hora (derzeit im Museum in Schemnitz).
Vielen Dank und Glück Auf!
Stephan
Steigbretter
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Steigbetter
Hallo,
zuerst die Quelle aus der dieser Hinweis stammt:
Hildebrandt, L.: Ein spätmittelalterliches Steigbrett aus der Grube Kohlbach in Hohensachsen, Stadt Weinheim, Rhein-Neckar-Kreis.
in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg, 2004, Stuttgart: 2005, S. 273-275. Das im 'Kuttenberger Kanzionale' abgebildete Steigbrett findet sich auf S. 274.
Eine weitere Erwähnung findet das Steigerbrett im 'Befahrerhandbuch' von Leupold/Hocker (Google).
Von Hildenrandt wird das Steigerbrett auf 1475 datiert, das Kanzionale datiert um ca. 1490/1500. Bei Agricola (Sechstes Buch) benützt der Einfahrende entweder eine Fahrt, Knebel oder Arschleder.
In klassischen Wörterbüchern der damaligen und neueren Zeit wird ein Steigbrett nicht erwähnt.
Es fehlt bei Christianum Berwardum "Redensarten bei Bergwerken" (1673), bei Rösler "Hell-polierter Berg-Bau-Spiegel" (1700), bei Veith "Deutsches Bergwörterbuch (187) und Gätzschmann "Sammlung bergmännischer Ausdrücke" (1881).
Die Suche kann also weitergehen: Schwazer Bergbuch, Bergmännisches Wörterbuch von F. Wenckenbach, Wiesbaden: 1864 usw.
Glückauf!
Schlacke
zuerst die Quelle aus der dieser Hinweis stammt:
Hildebrandt, L.: Ein spätmittelalterliches Steigbrett aus der Grube Kohlbach in Hohensachsen, Stadt Weinheim, Rhein-Neckar-Kreis.
in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg, 2004, Stuttgart: 2005, S. 273-275. Das im 'Kuttenberger Kanzionale' abgebildete Steigbrett findet sich auf S. 274.
Eine weitere Erwähnung findet das Steigerbrett im 'Befahrerhandbuch' von Leupold/Hocker (Google).
Von Hildenrandt wird das Steigerbrett auf 1475 datiert, das Kanzionale datiert um ca. 1490/1500. Bei Agricola (Sechstes Buch) benützt der Einfahrende entweder eine Fahrt, Knebel oder Arschleder.
In klassischen Wörterbüchern der damaligen und neueren Zeit wird ein Steigbrett nicht erwähnt.
Es fehlt bei Christianum Berwardum "Redensarten bei Bergwerken" (1673), bei Rösler "Hell-polierter Berg-Bau-Spiegel" (1700), bei Veith "Deutsches Bergwörterbuch (187) und Gätzschmann "Sammlung bergmännischer Ausdrücke" (1881).
Die Suche kann also weitergehen: Schwazer Bergbuch, Bergmännisches Wörterbuch von F. Wenckenbach, Wiesbaden: 1864 usw.
Glückauf!
Schlacke
- kapl
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Re: Steigbetter
Bzw. hier auf der Homepage der GAG. Die Autoren sind nicht ganz unbekannt....Schlacke hat geschrieben:
Eine weitere Erwähnung findet das Steigerbrett im 'Befahrerhandbuch' von Leupold/Hocker (Google).
Wer es noch nicht weiss, untertage.com besteht nicht nur aus dem Forum
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Re: Steigbetter
Vielleicht sollte man Fr. Hocker in Frau Bürger umwandeln- wäre Aktueller .Schlacke hat geschrieben:Eine weitere Erwähnung findet das Steigerbrett im 'Befahrerhandbuch' von Leupold/Hocker (Google).
Glückauf!
Schlacke
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
http://www.imkerei-meyer.com
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
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Auch Steigbäume?
Dann wäre da folgender Hinweis:
„Als Fahrhilfen unter Zuhilfenahme von Fremdmaterial tauchen zuerst die Steigbäume auf. In einem Pingenbau der schwedischen Feuersteinbergwerke von Kvarby (S1) wird ein Befund als möglicher Steigbaum gedeutet. Es wäre der älteste, denn Steigbäume wurden vor allen Dingen im Erzbergbau üblich, da in den steilstehenden Gängen der Erzlagerstätten größere Höhenunterschiede zu bewältigen waren als in den flach gelagerten Feuersteinvorkommen. Es gibt sie deshalb im bronzezeitlichen Mitterberg und im eisenzeitlichen Salzbergbau in Hallstadt. Steigbäume können noch in völkerkundlichen Zusammenhängen allenthalben beobachtet werden, entweder als Kerbstämme (Afrika) oder als Stamm mit stehengelassenen Aststummeln (Griechenland). Sie waren auch im europäischen Bergbau des Mittelalters und der frühen Neuzeit noch üblich. Die älteste Darstellung eines bergmännischen Steigbaumes befindet sich auf dem am besten erhaltenen Tontäfelchen von Korinth.“
Quelle: Weisgerber, Gerd: Montanarchäologie, Grundzüge einer systematischen Bergbaukunde für Vor- und Frühgeschichte und Antike, Teil II, in: Der Anschnitt 42, 1990, Heft 1, S. 7.
Dann wäre da folgender Hinweis:
„Als Fahrhilfen unter Zuhilfenahme von Fremdmaterial tauchen zuerst die Steigbäume auf. In einem Pingenbau der schwedischen Feuersteinbergwerke von Kvarby (S1) wird ein Befund als möglicher Steigbaum gedeutet. Es wäre der älteste, denn Steigbäume wurden vor allen Dingen im Erzbergbau üblich, da in den steilstehenden Gängen der Erzlagerstätten größere Höhenunterschiede zu bewältigen waren als in den flach gelagerten Feuersteinvorkommen. Es gibt sie deshalb im bronzezeitlichen Mitterberg und im eisenzeitlichen Salzbergbau in Hallstadt. Steigbäume können noch in völkerkundlichen Zusammenhängen allenthalben beobachtet werden, entweder als Kerbstämme (Afrika) oder als Stamm mit stehengelassenen Aststummeln (Griechenland). Sie waren auch im europäischen Bergbau des Mittelalters und der frühen Neuzeit noch üblich. Die älteste Darstellung eines bergmännischen Steigbaumes befindet sich auf dem am besten erhaltenen Tontäfelchen von Korinth.“
Quelle: Weisgerber, Gerd: Montanarchäologie, Grundzüge einer systematischen Bergbaukunde für Vor- und Frühgeschichte und Antike, Teil II, in: Der Anschnitt 42, 1990, Heft 1, S. 7.
„Die Stadt Freyberg ist unter allen Meißnischen Städten wohl die größte,
und vor andern berufen, wegen der gesunden Lufft des Bergwercks…“
J.J.Winckler 1702
und vor andern berufen, wegen der gesunden Lufft des Bergwercks…“
J.J.Winckler 1702
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Steigbrett / Steigbaum
Hallo,
nachträglich noch etwas zum Thema:
@Falk Meyer: Personenstandsänderungen werden weder in Bibliographien, Antiquariatskatalogen usw. nachträglich geändert.
@Axel: Eine kurze Beschreibung antiker Fahrungen findet sich in: Freise, F.: Geschichte der Bergbau- und Hüttentechnik, Bd. 1, Berlin: 1908, S. 44-45, Rundholzsteigbäume mit Einkerbungen und Baumstämme mit kurz gehauenen Ästen.
Ein solcher 'grüner Steigbaum' findet sich auf der Bergmannsfahne von 1727 in Hüttenberg/Kärnten in gekreuzter Darstellung. Der Steigbaum diente in diesem Revier nicht nur zur Fahrung sondern auch zur Förderung. D.h. der Bermann musste mit bis zu 70,- kg Erz auf dem Rücken über Steigbäume ausfahren. Nach der karolingischen Bergord- nung von 1567 war die Erzförderung von Gesenken und Stollen mit Haspel durchzuführen.
Quelle: Aus der Geschichte des Erzbergbaus im zentraleuropäischen Raum.hrsg. A. Manfreda u. P. Sika = Leobner Grüne Hefte, NF 10, Wien: 1992, S. 237 ff.,
Glückauf!
Schlacke
nachträglich noch etwas zum Thema:
@Falk Meyer: Personenstandsänderungen werden weder in Bibliographien, Antiquariatskatalogen usw. nachträglich geändert.
@Axel: Eine kurze Beschreibung antiker Fahrungen findet sich in: Freise, F.: Geschichte der Bergbau- und Hüttentechnik, Bd. 1, Berlin: 1908, S. 44-45, Rundholzsteigbäume mit Einkerbungen und Baumstämme mit kurz gehauenen Ästen.
Ein solcher 'grüner Steigbaum' findet sich auf der Bergmannsfahne von 1727 in Hüttenberg/Kärnten in gekreuzter Darstellung. Der Steigbaum diente in diesem Revier nicht nur zur Fahrung sondern auch zur Förderung. D.h. der Bermann musste mit bis zu 70,- kg Erz auf dem Rücken über Steigbäume ausfahren. Nach der karolingischen Bergord- nung von 1567 war die Erzförderung von Gesenken und Stollen mit Haspel durchzuführen.
Quelle: Aus der Geschichte des Erzbergbaus im zentraleuropäischen Raum.hrsg. A. Manfreda u. P. Sika = Leobner Grüne Hefte, NF 10, Wien: 1992, S. 237 ff.,
Glückauf!
Schlacke