Wochenendausflug

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Nobi
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Wochenendausflug

Beitrag von Nobi »

Am 09.03.2007 wurde offiziell mit der Flutung des Restloches von Tagebau Zwenkau (südlich von Leipzig) begonnen. Bis 2012 soll die Flutung mit Grubenwasser aus den Tagebauen Profen und Schlehenhain abgeschlossen sein (bei Hochwasser der Elster ggf. eher). Die Wasserflache des Sees beträgt dann 940 ha und wird den Seenverbund zwischen Cospudener See (450 ha), Markkleeberger See (252 ha) und Störmthaler See (730 ha) vervollständigen. Der Cospudener See und der Markkleeberger See sind bereits vollständig geflutet.

Am Sonntag habe ich einen kleinen Ausflug zum Restloches vom Tagebau Zwenkau gemacht und mir diese grandiose Landschaft angeschaut. Die Wässer sind durch den extrem hohen Eisenanteil teilweise Blutrot und die Landschaft unwirklich. Man findet noch fossile Muscheln und Haizähne sowie verkieseltes Holz.

Anbei einige Bilder, die ich mit meiner 0815-Cam gemacht habe.
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Haldenlandschaft
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Haldenlandschaft
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Funde von verkieseltem Holz
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Volker3
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Beitrag von Volker3 »

sieht phantastisch aus!

Volker
Andi-P
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Beitrag von Andi-P »

tolle Bilder :top:
Glück Auf,
Andi
alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

krass, wie auf dem mars oder so :)
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

fortsetzung der geschichte:

anbei ein paar bilder einer bergungsaktion von geschätzen 120 kg versteinerten holz. insgesamt haben wir drei anläufe benötigt, aber der aufwand hat sich gelohnt. statt in zukunft auf dem grund des sees zu liegen, wird der brocken bald meinen garten zieren.

hier die bilder:
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Das versteinerte Holz nach dem groben Säubern
Das versteinerte Holz nach dem groben Säubern
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Transport mit der Schubkarre über ca. 2 km vom Tagebau zum Auto
Transport mit der Schubkarre über ca. 2 km vom Tagebau zum Auto
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Fundort des versteinerten Holzes
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Schlepper

Beitrag von Schlepper »

Na da hast du wohl schön lange Arme bekommen??? Ich habe mal im Stollen einen Tag Karre jeweils über 400m geschoben, abends hatte ich das Gefühl die Arme schleifen mir am Boden.
Dann habe ich mir einen Schulterriemen gemacht wie die Alten ihn auch verwendet haben, geht super.
Sammelst du versteinertes Holz???
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

Schlepper hat geschrieben:Sammelst du versteinertes Holz???
nein. diese sachen sind aber typisch für den bergbau im leipziger raum und da bald nichts mehr davon übrig ist außer vielen seen wollte ich noch so ein stück bergen.
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René_M
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Beitrag von René_M »

Hallo Nobi!

Ein kleiner Tip vom Sammler: Damit Du lange daran Freude hast, stell es am besten möglichst Witterungsgeschützt auf. Sonst sind beizeiten die ganzen Quarzkristalle weg und es wird unansehnlich. Mann mag es zwar kaum glauben da es ja tausende Jahre "überlebt" hat aber das heutige Wetter rafft es dann schnell hin. Ich spreche da aus Erfahrung! Ansonsten ist dies ein schönes repräsentatives Stück. Die Schinderei hat sich aus meiner Sicht definitiv gelohnt!!!!!! :) :) :) :top: Ich habe selber auch so ein paar Klötzer rumliegen....

Glück auf René
Glück auf René
fipsel
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Re: Wochenendausflug

Beitrag von fipsel »

Schönes großes stück, Glückwunsch.
Aber es ist nicht versteinert!

diese Hölzer sind durch den Einfluß von Kieselsäure "verkieselt" erkennbar daran das es am einigen stellen sehr hart ist, an anderen zerbröselt es leicht.
Im Tagebau Profen-Nordfeld betraff dieses Phänomen auch Sandschichten diese wurden mit großen Aufwand im Sonderbetrieb gefördert und beseitigt um die darunter liegende Kohle abbauen zu können.


Glück auf aus dem Mitteldeutschen Revier


Fipsel

im Bergbaumuseum Deuben kann man(n) mehr erfahren
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Nobi
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Re: Wochenendausflug

Beitrag von Nobi »

fipsel hat geschrieben:Aber es ist nicht versteinert!
Wie definierst Du denn "Versteinert"? Ist es bei Dir ein zeitliche Definition?
Ansonsten siehe z. B. hier: http://www.versteinertes-holz.de/petrif ... erung.html

"versteinertes Holz" ist genauso wie "verkieseltes Holz" allgemeiner Sprachgebrauch - auch in Deuben. Das sollte man wissen, wenn man aus dem Mitteldeutschen Revier stammt.

Viele Grüße aus dem Südraum :aetsch:
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fipsel
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Re: Wochenendausflug

Beitrag von fipsel »

Naja,

der Link sagt doch alles was wichtig ist bei der verkieselung ist der entscheidende Faktor die Kieselsäure.
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Nobi
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Re: Wochenendausflug

Beitrag von Nobi »

:gruebel: Sorry, ich weiß nicht, worauf Du hinaus willst.
Verkieselte Hölzer sind eine Art der versteinerten Hölzer. Für Dich sind verteinerte Hölzer und verkieselte Hölzer unterschiedliche Sachen. Hier Deine Aussage:
Aber es ist nicht versteinert!

diese Hölzer sind durch den Einfluß von Kieselsäure "verkieselt" erkennbar daran das es am einigen stellen sehr hart ist, an anderen zerbröselt es leicht.
Der erste Teil der Aussage ist falsch und der zweite Teil nur teilweise richtig. Es gibt Hölzer, die sind total verkieselt. Ich habe sogar große Hölzer (etwa 30kg-Stücke), die haben die Farbe von hellem Kalkstein. Da ist nix mehr dran, was nur irgendwie organisch sein könnte. Die von Dir beschriebenen nur teilweise verkieselten/versteinerten Hölzer gibt es auch, allerdings sind die wenig dekorativ und da lohnt sich nicht die Mühe.
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micha2
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Re: Wochenendausflug

Beitrag von micha2 »

fipsel hat geschrieben:Schönes großes stück, Glückwunsch.
Aber es ist nicht versteinert! ... Fipsel
Ich könnte mir vorstellen (ohne mich mit dem Thema näher beschäftigt zu haben), daß der fipsel eher auf den Zeitbezug losgeht:
Stammt der Baum aus dem Paläozoikum oder eher aus dem Känozoikum?
Auch wenn die "Konservierungsvorgänge" annähernd die selben sind, ist es doch ein gewaltiger Unterschied, ob der Baum im Karbon oder Quartär gewachsen ist...
Ich pers. würde unter "versteinert" auch eher ein "altes" Fossil ansprechen und nicht ein Artefakt aus der Neuzeit. Aber das ist wohl eine Sache der Definition:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fossil
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Nobi
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Re: Wochenendausflug

Beitrag von Nobi »

Es ist wie mit der Definition, ab wann ein Grubenbau zum Altbergbau zählt. Da hat Falafel sicherlich eine andere Messlatte als Enrico.

Für das Problem von Fipsel gibt es aber eine Definition:
Die Hölzer sind versteinert durch Verkieselung.
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Ludewig
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Re: Wochenendausflug

Beitrag von Ludewig »

Die Verkieselung wird wissenschaftlich auch als Silifizierung bezeichnet und beinhaltet die Ausfüllung von Porenräumen des jeweiligen Gegenstandes mit Kieselsäure. Die Sache funktioniert bei fast jedem Gewebe im Bereich von Stein oder Holz und natürlich auch bei organischem Material = Fossilien.
Der Begriff Versteinerung bezeichnet den selben Vorgang, doch wird dieser Begriff meistens mit Fossilien, als Versteinerungen irgendwelcher Lebewesen, verwendet. So entstand auch die allgemeine Ansicht, dass es sich um zwei verschiedene Vorgänge handelt. Doch dem ist halt nicht so.
Industriell wird die Verkieselung zur Trockenlegung (als ein Beispiel von vielen) von Grundmauern eingesetzt, hier wird auch eindeutig von Verkieselung gesprochen und nicht von Versteinerung, denn die Wände sind ja schon aus Stein!

Glück auf! Lutz Mitka
Was war zuerst da, der Durst oder das Bier?

http://www.unbekannter-bergbau.de
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René_M
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Re: Wochenendausflug

Beitrag von René_M »

Also, wie schon mal weiter oben erwähnt ich habe selber gesammelt und bin nachwie vor auch daran interessiert. Ich habe von ca. 15Mill. bis zu 290Mill. Jahre alles im Schrank liegen... Ohne Kieselsäure geht nichts, egal wie alt der Baum mal war. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Herkunft der Kieselsäure je nach dem ob die Einbettung durch Vulkanischen Ursprung oder eben die durch die Geröllmassen wie im Leipziger Raum zb. Wenn genügend Säure zur Verfügung steht geht das ganze recht schnell und vollständig zu Ende, siehe die Hölzer von Rochlitz, Kohren-Sahlis oder Chemnitz. Da die Verkieselung in den Geröllmassen sich schwieriger hin sichtlich des Angebotes an Säure gestaltet, so entstehen dann die teilverkieselten bzw. teilerhaltenen Stämme wie sie für die Tagebaue üblich sind.
Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschliesen, es ist beides "verkieselt" und "versteinert" im allgemeinen Sprachgebrauch üblich, "verkieselt" ist aber der richtigere Ausdruck.
Alles weitere hier zu diskutieren würde den Rahmen sprengen und gehört sicherlich auch nicht hier ins Forum.
Glück auf René
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