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Grubenbrand auf Prosper IV

Verfasst: Mo. 14. Mär 05 7:21
von Nobi
Stinkender Rauch zog von Bottrop quer durchs Revier


Feuer auf Prosper-Haniel: Bergleute seien, so hieß es vom Werk, nicht zu Schaden gekommen. WAZ-Bild: Birgit Schweizer

WAZ Bottrop. Ein Grubenbrand im Bottroper Bergwerk Prosper-Haniel sorgte am Sonntag für gewaltige, nach verbranntem Gummi stinkende Dampf- und Rauchschwaden, die von Bottrop aus der Windrichtung folgend ins östliche Revier bis nach Dortmund zogen.

Auf der Schachtanlage 9 im Ortsteil Grafenwald war laut Bergwerk in der Nacht zum Sonntag eine Förderbandanlage in rund 1000 Meter Tiefe aus bisher ungeklärtem Grund in Brand geraten. Bergleute sollen beim Ausbruch nicht zu Schaden gekommen sein. Den ganzen Sonntag über meldeten sich besorgte Bürger der östlichen Revierstädte wegen der starken Geruchsbelästigung bei Feuerwehr und Polizei.

Gefahr durch die Rauchgase soll aber nach ersten Erkenntnissen nicht bestanden haben. "Die bei der Verbrennung entstandenen Stoffe wie Kohlenmonoxid und Cyanwasserstoff sind unterhalb der kritischen Grenze geblieben", so Klaus Jägersberg, Leiter des Berg-amtes Gelsenkirchen. Lediglich die Schwefeldioxidwerte seien kurzfristig erhöht gewesen.

Dennoch habe man die Bevölkerung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Weil bei dem Untertage-Feuer wahrscheinlich auch Kabel in Brand gerieten, prüft das Landesumweltamt auch eine mögliche Dioxin-Belastung. Ein Ergebnis der Untersuchung werde aber erst heute erwartet, so Jägersberg.

Die Löscharbeiten, die bei Redaktionsschluss noch andauerten, sind laut Bergamt äußerst aufwändig. Doch gelang es bis zum Abend, die Schwaden und Geruchtsentwicklung zu reduzieren. Die über 100 Mann starke Grubenwehr, verstärkt durch Feuerwehrleute des benachbarten Bergwerkes Dinslaken-Lohberg, versucht das Feuer mit mehreren so genannten Wasser-Schilden einzugrenzen.

Der Materialschaden wird vom Bergwerk auf mehrere 100 000 Euro geschätzt. Da die Kohleförderung hier bis zum Ende der Löscharbeiten ruht, kann der Förderausfall noch nicht beziffert werden.

13.03.2005 Von Ulla Emig

Quelle:
WAZ