Gläserstollen
Verfasst: Sa. 16. Sep 06 20:21
Im Marienberger Lokalteil der Freien Presse konnte man am Freitag, 15. September 2006 folgendes lesen:
Vorerst keine Führungen im Gläserstollen
Knappschaft ist Einsturzrisiko zu groß - Holzkonstruktion über 40 Meter tiefem Gesenk müsste gegen Stahl ausgetauscht werden
von Antje Flath
Marienberg. Im Gläserstollen von Marienberg wird es vorerst keine Führungen und auch keine Mettenschichten der Bergknappschaft Marienberg mehr geben. Das bestätigte jetzt Vereinsvorsitzender Jochen Rosenberger. Er nennt es eine Sicherheitsvorkehrung des Vereins. Der Hintergrund: Der Zahn der Zeit hat an Holzkonstruktion über dem 40 Meter tiefen Gesenk genagt. Sie müsste erneuert beziehungsweise durch eine Stahlkonstruktion ersetzt werden.
Das zumindest hat das Sächsische Oberbergamt in Freiberg vorgeschlagen. "Es ist aber lediglich ein Hinweis unsererseits, keine Auflage", betont Pressesprecher Ulrich Klieboldt. Seinen Worten nach seinen Besucherführungen durchaus noch möglich. Lediglich bei großen Gruppen, wie beispielsweise bei den Mettenschichten, könnte es gefährlich werden. Der Umbau würde nach ersten Schätzungen Rosenbergers 12.000 bis 15.000 Euro kosten.
Ehe jedoch der Umbau realisiert wird, will Bürgermeister Thomas Wittig noch ein ganz anderes Problem in den Griff bekommen: einen Zugang zum Marienberger Bergrevier und damit eine Kontrollmöglichkeit. Der Weißtaubner Stolln, der von Lauta aus nördlich an Marienberg vorbei bis nach Rittersberg führt, ist der Entwässerungsstollen des Marienberger Reviers, erklärt er. Der sei aber seines Wissens nicht mehr kontrolliert worden, seit die Wismut dort die Arbeiten beendet hat. Das könne zur Folge haben, dass bei Hochwasser das Wasser aus dem Stollen unkontrolliert austritt. Im benachbarten Freiberger Revier war dies bei der Flut vor vier Jahren der Fall - betroffen dort der Rothschönberger Stollen.
Um das zu verhindern, soll über den Gläserstollen ein Zugang zum Marienberger Revier geschaffen werden, der dem Bergamt regelmäßige Konrollen ermöglicht. Zusammen mit dem Rudolphschacht in Lauta, der bereits ordnungsgemäß saniert und gesichert wurde und dem Wismut-Schacht 302, dessen Grubenwasser die Marienberger Stadtwerke ab nächstes Jahr zur Energiegewinnung nutzen wollen, wäre eine entsprechende Verbindung geschaffen.
Diese Idee existiere nicht erst seit heute. Bereits im vorigen Jahr sei darüber diskutiert worden, berichtet Wittig. Dieses Jahr habe die Bergsicherung allerdings erst noch einige größere Bergschäden durch Verbrüche beseitigen müssen. Nächstes Jahr sollen die Arbeiten aber beginnen, hofft das Stadtoberhaupt. Gegenwärtig liefen im Oberbergamt in Freiberg die Planungen dafür.
Nach Abschluss dieser Arbeiten könne dann auch der Umbau im öffentlich zugänglichen Bereich des Stollens erfolgen. Dabei macht Wittig aber deutlich, dass der Gläserstollen nicht zu einem Besucherbergwerk ausgebaut werde. Als einer der ältesten Sachzeugen aus der Bergbauzeit bleibe seine Nutzung nach wie vor der Knappschaft vorbehalten.
Deren Mitglieder wollen nach Aussage von Jochen Rosenberger als Ausweichquartier sozusagen den Keller des Trebrahauses vorrichten. Der sei stollenähnlich angelegt und könne für Veranstaltungen genutzt werden, ist der Vereinschef überzeugt.
Vorerst keine Führungen im Gläserstollen
Knappschaft ist Einsturzrisiko zu groß - Holzkonstruktion über 40 Meter tiefem Gesenk müsste gegen Stahl ausgetauscht werden
von Antje Flath
Marienberg. Im Gläserstollen von Marienberg wird es vorerst keine Führungen und auch keine Mettenschichten der Bergknappschaft Marienberg mehr geben. Das bestätigte jetzt Vereinsvorsitzender Jochen Rosenberger. Er nennt es eine Sicherheitsvorkehrung des Vereins. Der Hintergrund: Der Zahn der Zeit hat an Holzkonstruktion über dem 40 Meter tiefen Gesenk genagt. Sie müsste erneuert beziehungsweise durch eine Stahlkonstruktion ersetzt werden.
Das zumindest hat das Sächsische Oberbergamt in Freiberg vorgeschlagen. "Es ist aber lediglich ein Hinweis unsererseits, keine Auflage", betont Pressesprecher Ulrich Klieboldt. Seinen Worten nach seinen Besucherführungen durchaus noch möglich. Lediglich bei großen Gruppen, wie beispielsweise bei den Mettenschichten, könnte es gefährlich werden. Der Umbau würde nach ersten Schätzungen Rosenbergers 12.000 bis 15.000 Euro kosten.
Ehe jedoch der Umbau realisiert wird, will Bürgermeister Thomas Wittig noch ein ganz anderes Problem in den Griff bekommen: einen Zugang zum Marienberger Bergrevier und damit eine Kontrollmöglichkeit. Der Weißtaubner Stolln, der von Lauta aus nördlich an Marienberg vorbei bis nach Rittersberg führt, ist der Entwässerungsstollen des Marienberger Reviers, erklärt er. Der sei aber seines Wissens nicht mehr kontrolliert worden, seit die Wismut dort die Arbeiten beendet hat. Das könne zur Folge haben, dass bei Hochwasser das Wasser aus dem Stollen unkontrolliert austritt. Im benachbarten Freiberger Revier war dies bei der Flut vor vier Jahren der Fall - betroffen dort der Rothschönberger Stollen.
Um das zu verhindern, soll über den Gläserstollen ein Zugang zum Marienberger Revier geschaffen werden, der dem Bergamt regelmäßige Konrollen ermöglicht. Zusammen mit dem Rudolphschacht in Lauta, der bereits ordnungsgemäß saniert und gesichert wurde und dem Wismut-Schacht 302, dessen Grubenwasser die Marienberger Stadtwerke ab nächstes Jahr zur Energiegewinnung nutzen wollen, wäre eine entsprechende Verbindung geschaffen.
Diese Idee existiere nicht erst seit heute. Bereits im vorigen Jahr sei darüber diskutiert worden, berichtet Wittig. Dieses Jahr habe die Bergsicherung allerdings erst noch einige größere Bergschäden durch Verbrüche beseitigen müssen. Nächstes Jahr sollen die Arbeiten aber beginnen, hofft das Stadtoberhaupt. Gegenwärtig liefen im Oberbergamt in Freiberg die Planungen dafür.
Nach Abschluss dieser Arbeiten könne dann auch der Umbau im öffentlich zugänglichen Bereich des Stollens erfolgen. Dabei macht Wittig aber deutlich, dass der Gläserstollen nicht zu einem Besucherbergwerk ausgebaut werde. Als einer der ältesten Sachzeugen aus der Bergbauzeit bleibe seine Nutzung nach wie vor der Knappschaft vorbehalten.
Deren Mitglieder wollen nach Aussage von Jochen Rosenberger als Ausweichquartier sozusagen den Keller des Trebrahauses vorrichten. Der sei stollenähnlich angelegt und könne für Veranstaltungen genutzt werden, ist der Vereinschef überzeugt.