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Wochenendausflug

Verfasst: Mo. 12. Mär 07 8:09
von Nobi
Am 09.03.2007 wurde offiziell mit der Flutung des Restloches von Tagebau Zwenkau (südlich von Leipzig) begonnen. Bis 2012 soll die Flutung mit Grubenwasser aus den Tagebauen Profen und Schlehenhain abgeschlossen sein (bei Hochwasser der Elster ggf. eher). Die Wasserflache des Sees beträgt dann 940 ha und wird den Seenverbund zwischen Cospudener See (450 ha), Markkleeberger See (252 ha) und Störmthaler See (730 ha) vervollständigen. Der Cospudener See und der Markkleeberger See sind bereits vollständig geflutet.

Am Sonntag habe ich einen kleinen Ausflug zum Restloches vom Tagebau Zwenkau gemacht und mir diese grandiose Landschaft angeschaut. Die Wässer sind durch den extrem hohen Eisenanteil teilweise Blutrot und die Landschaft unwirklich. Man findet noch fossile Muscheln und Haizähne sowie verkieseltes Holz.

Anbei einige Bilder, die ich mit meiner 0815-Cam gemacht habe.

Verfasst: Mo. 12. Mär 07 10:12
von Volker3
sieht phantastisch aus!

Volker

Verfasst: Mo. 12. Mär 07 13:36
von Andi-P
tolle Bilder :top:

Verfasst: Mo. 12. Mär 07 19:40
von alterbergbau.de
krass, wie auf dem mars oder so :)

Verfasst: Sa. 31. Mär 07 13:45
von Nobi
fortsetzung der geschichte:

anbei ein paar bilder einer bergungsaktion von geschätzen 120 kg versteinerten holz. insgesamt haben wir drei anläufe benötigt, aber der aufwand hat sich gelohnt. statt in zukunft auf dem grund des sees zu liegen, wird der brocken bald meinen garten zieren.

hier die bilder:

Verfasst: Mo. 02. Apr 07 8:46
von Schlepper
Na da hast du wohl schön lange Arme bekommen??? Ich habe mal im Stollen einen Tag Karre jeweils über 400m geschoben, abends hatte ich das Gefühl die Arme schleifen mir am Boden.
Dann habe ich mir einen Schulterriemen gemacht wie die Alten ihn auch verwendet haben, geht super.
Sammelst du versteinertes Holz???

Verfasst: Mo. 02. Apr 07 9:36
von Nobi
Schlepper hat geschrieben:Sammelst du versteinertes Holz???
nein. diese sachen sind aber typisch für den bergbau im leipziger raum und da bald nichts mehr davon übrig ist außer vielen seen wollte ich noch so ein stück bergen.

Verfasst: Mo. 02. Apr 07 17:59
von René_M
Hallo Nobi!

Ein kleiner Tip vom Sammler: Damit Du lange daran Freude hast, stell es am besten möglichst Witterungsgeschützt auf. Sonst sind beizeiten die ganzen Quarzkristalle weg und es wird unansehnlich. Mann mag es zwar kaum glauben da es ja tausende Jahre "überlebt" hat aber das heutige Wetter rafft es dann schnell hin. Ich spreche da aus Erfahrung! Ansonsten ist dies ein schönes repräsentatives Stück. Die Schinderei hat sich aus meiner Sicht definitiv gelohnt!!!!!! :) :) :) :top: Ich habe selber auch so ein paar Klötzer rumliegen....

Glück auf René

Re: Wochenendausflug

Verfasst: Fr. 11. Feb 11 21:22
von fipsel
Schönes großes stück, Glückwunsch.
Aber es ist nicht versteinert!

diese Hölzer sind durch den Einfluß von Kieselsäure "verkieselt" erkennbar daran das es am einigen stellen sehr hart ist, an anderen zerbröselt es leicht.
Im Tagebau Profen-Nordfeld betraff dieses Phänomen auch Sandschichten diese wurden mit großen Aufwand im Sonderbetrieb gefördert und beseitigt um die darunter liegende Kohle abbauen zu können.


Glück auf aus dem Mitteldeutschen Revier


Fipsel

im Bergbaumuseum Deuben kann man(n) mehr erfahren

Re: Wochenendausflug

Verfasst: Fr. 11. Feb 11 23:21
von Nobi
fipsel hat geschrieben:Aber es ist nicht versteinert!
Wie definierst Du denn "Versteinert"? Ist es bei Dir ein zeitliche Definition?
Ansonsten siehe z. B. hier: http://www.versteinertes-holz.de/petrif ... erung.html

"versteinertes Holz" ist genauso wie "verkieseltes Holz" allgemeiner Sprachgebrauch - auch in Deuben. Das sollte man wissen, wenn man aus dem Mitteldeutschen Revier stammt.

Viele Grüße aus dem Südraum :aetsch:

Re: Wochenendausflug

Verfasst: Sa. 12. Feb 11 21:06
von fipsel
Naja,

der Link sagt doch alles was wichtig ist bei der verkieselung ist der entscheidende Faktor die Kieselsäure.

Re: Wochenendausflug

Verfasst: Sa. 12. Feb 11 21:48
von Nobi
:gruebel: Sorry, ich weiß nicht, worauf Du hinaus willst.
Verkieselte Hölzer sind eine Art der versteinerten Hölzer. Für Dich sind verteinerte Hölzer und verkieselte Hölzer unterschiedliche Sachen. Hier Deine Aussage:
Aber es ist nicht versteinert!

diese Hölzer sind durch den Einfluß von Kieselsäure "verkieselt" erkennbar daran das es am einigen stellen sehr hart ist, an anderen zerbröselt es leicht.
Der erste Teil der Aussage ist falsch und der zweite Teil nur teilweise richtig. Es gibt Hölzer, die sind total verkieselt. Ich habe sogar große Hölzer (etwa 30kg-Stücke), die haben die Farbe von hellem Kalkstein. Da ist nix mehr dran, was nur irgendwie organisch sein könnte. Die von Dir beschriebenen nur teilweise verkieselten/versteinerten Hölzer gibt es auch, allerdings sind die wenig dekorativ und da lohnt sich nicht die Mühe.

Re: Wochenendausflug

Verfasst: Sa. 12. Feb 11 23:34
von micha2
fipsel hat geschrieben:Schönes großes stück, Glückwunsch.
Aber es ist nicht versteinert! ... Fipsel
Ich könnte mir vorstellen (ohne mich mit dem Thema näher beschäftigt zu haben), daß der fipsel eher auf den Zeitbezug losgeht:
Stammt der Baum aus dem Paläozoikum oder eher aus dem Känozoikum?
Auch wenn die "Konservierungsvorgänge" annähernd die selben sind, ist es doch ein gewaltiger Unterschied, ob der Baum im Karbon oder Quartär gewachsen ist...
Ich pers. würde unter "versteinert" auch eher ein "altes" Fossil ansprechen und nicht ein Artefakt aus der Neuzeit. Aber das ist wohl eine Sache der Definition:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fossil

Re: Wochenendausflug

Verfasst: So. 13. Feb 11 10:31
von Nobi
Es ist wie mit der Definition, ab wann ein Grubenbau zum Altbergbau zählt. Da hat Falafel sicherlich eine andere Messlatte als Enrico.

Für das Problem von Fipsel gibt es aber eine Definition:
Die Hölzer sind versteinert durch Verkieselung.

Re: Wochenendausflug

Verfasst: So. 13. Feb 11 14:05
von Ludewig
Die Verkieselung wird wissenschaftlich auch als Silifizierung bezeichnet und beinhaltet die Ausfüllung von Porenräumen des jeweiligen Gegenstandes mit Kieselsäure. Die Sache funktioniert bei fast jedem Gewebe im Bereich von Stein oder Holz und natürlich auch bei organischem Material = Fossilien.
Der Begriff Versteinerung bezeichnet den selben Vorgang, doch wird dieser Begriff meistens mit Fossilien, als Versteinerungen irgendwelcher Lebewesen, verwendet. So entstand auch die allgemeine Ansicht, dass es sich um zwei verschiedene Vorgänge handelt. Doch dem ist halt nicht so.
Industriell wird die Verkieselung zur Trockenlegung (als ein Beispiel von vielen) von Grundmauern eingesetzt, hier wird auch eindeutig von Verkieselung gesprochen und nicht von Versteinerung, denn die Wände sind ja schon aus Stein!

Glück auf! Lutz Mitka

Re: Wochenendausflug

Verfasst: Fr. 11. Mär 11 13:51
von René_M
Also, wie schon mal weiter oben erwähnt ich habe selber gesammelt und bin nachwie vor auch daran interessiert. Ich habe von ca. 15Mill. bis zu 290Mill. Jahre alles im Schrank liegen... Ohne Kieselsäure geht nichts, egal wie alt der Baum mal war. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Herkunft der Kieselsäure je nach dem ob die Einbettung durch Vulkanischen Ursprung oder eben die durch die Geröllmassen wie im Leipziger Raum zb. Wenn genügend Säure zur Verfügung steht geht das ganze recht schnell und vollständig zu Ende, siehe die Hölzer von Rochlitz, Kohren-Sahlis oder Chemnitz. Da die Verkieselung in den Geröllmassen sich schwieriger hin sichtlich des Angebotes an Säure gestaltet, so entstehen dann die teilverkieselten bzw. teilerhaltenen Stämme wie sie für die Tagebaue üblich sind.
Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschliesen, es ist beides "verkieselt" und "versteinert" im allgemeinen Sprachgebrauch üblich, "verkieselt" ist aber der richtigere Ausdruck.
Alles weitere hier zu diskutieren würde den Rahmen sprengen und gehört sicherlich auch nicht hier ins Forum.