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Abseilwinde für tiefe Schächte
Verfasst: Do. 07. Jun 07 21:38
von Marcel Normann
Hallo!
Ab einer bestimmten Teufe dürfte wohl jeder passen, was das Ein- und vor allem Ausfahren mit Klettertechnik angeht. Leider habe ich im Befahrerhandbuch nichts zu Abseilwinden o.ä. gefunden. Hat jemand Bezugsquellen, Konstruktionsvorschläge oder ähnliches für mich?
Danke und Gruß,
Marcel
Verfasst: Do. 07. Jun 07 22:09
von micha2
Eigentlich kommt dafür nur eine Capstan-Winde in Frage.
Bei diesem Windentyp ist die Förderhöhe nur von der Seillänge abhängig.
Kurze Beschreibung: Das Seil wird mit 3-4 Windungen um eine kleine Seiltrommel geschlagen. Die Drehung der Seiltrommel wird mittels Reibung auf das Seil übertragen! Siehe auch Ankerwinden etc...
http://en.wikipedia.org/wiki/Capstan_%28nautical%29
Capstanwinden findet man in allen Arten und Ausführungen beim Boots- bzw. Expeditionsausrüster.
Verfasst: Do. 07. Jun 07 22:29
von Marcel Normann
Ahh, eine Winsch! Danke für den Tipp, ich wusst doch, daß ich das Prinzip schon mal irgendwo gesehen habe.
Aber wenn ich mir unter
http://www.svb.de/index.php?cl=details&anid=3069 Preise und Wattzahl ansehe, kann ich die Idee wohl gleich wieder einbuddeln

Verfasst: Do. 07. Jun 07 23:11
von micha2
Kann man sich (wenn man's kann) völlig problemlos selbst bauen!
Man nehme einen selbsthemmenden Getriebemotor nach Wahl (Haspel etc.) und baut dann die Seiltrommel dazu -> Bohrstange als Welle, schweiße in vernünftigem Abstand zwei Metallscheiben auf diese Achse...
Die Mechaniker unter uns werden mit Sicherheit noch bessere Lösungen finden!!!
Glück Auf vom Nichtmechaniker
Krumi
Verfasst: Sa. 09. Jun 07 8:43
von René_M
Hallo Marcel!
Muss es unbedingt eine elektrische sein? Es gibt auch einfache per Handbetrieb die allerdings irgentwo angeschraubt werden sollten. Funktioniert über ein Schneckengetriebe daher selbsthemmend. Es gibt aber auch einfache Bauseilwinden die aber irgentwo verankert werden müssen, sind aber mit mind. 230V zu betreiben. Ich habe hier einen Katalog der Firma Carlstahl(
http://www.carlstahl.com ) die habe gute Auswahl. Auf Arbeit habe ich noch einen anderen müßte ich evtl. da noch mal gucken!? Die alternative dazu sind sogenannte Seilzüge Vorteil: ein druchlaufelndes Seil von "unbegrenzter" Länge ist möglich, realtiv handlich kein Strom nötig( gibts aber auch mit Strom oder Benzinmotor). Muss hant per Handbetrieb geratscht werden. Die Details findest Du wie gesagt im Onlinekatalog der Firma Carlstahl inkulive Preis.
Glück auf Rene
Verfasst: Sa. 09. Jun 07 10:01
von Th.Hardebeck
Verfasst: Sa. 09. Jun 07 10:53
von Marcel Normann
Sieht alles klasse aus, bloß die Flocken fehlen. Eigentlich müsste es aber auch möglich sein, eine günstige Winde in eine Winsch umzubauen. Dazu müsste man eigentlich nur die Achse etwas rutschfester machen. Vielleicht reicht schon das Einfräsenh von Riefen. Wenn ich mir allergings ansehe, wieviel Ampere so eine Winde unter Last zieht (30-40), dann kommen wir gleich zum nächsten Problem

Wahrscheinlich ist exxessives Klettertraining doch das sinnvollste.
Verfasst: Sa. 09. Jun 07 20:36
von René_M
Hallo Marcel!
Wenn Du ein eine Seiltrommel eine Rillung rein fräst oder drehst gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Eine Rille durchlaufend vopn einer Trommelscheibe bis zur anderen(sogenannte Lebustrommel) dient aber eigentlichnur beim komletten Aufspulen des Seiles. 2. drei besser 4 getrennte Seilrillen die die Seilführung verbessern nach 4 Windungen haste praktisch keinen Zug mehr am Seil, vorrausgestzt das Seil bleibt auch nach dem Abzug straff. Um die ganze Sache etwas sicher zu machen schließlich hängt ja einer am Seil würde ich aber zwei solcher Winden hintereinander betreiben damit es zu keinem Schlaffseil kommt und das Seil durchrauscht. Oder DU benutzt eine Winde solche nur als Aufstiegshilfe und sicherst extra über herkömmliche Seilsicherung, abstieg nur mit Einseiltechnik. Was die preiswerteste und sicherste Variante meiner Meinung nach wäre. Um wie viele Meter Schachtteufe reden wir hier überhaupt?
Glück auf René
Verfasst: Sa. 09. Jun 07 22:10
von Marcel Normann
Etwa 70m. Vorhanden ist ein 90m-Absturzsicherung (8mm Statikseil) und 68m Statikseil (Scherz). Abstieg mit Achter und Totmannklemme an beiden Seilen (will heissen, beide Seilen laufen gleichzeit durch den Achter). Aufstieg am Statikseil, mitlaufende Sicherung an der Absturzsicherung. Letzteres ist Neuland für mich. Mit Winsch würde ich die Absturzsicherung zum Ziehen verwenden und das Statikseil an der Bruststeigklemme mitlaufen lassen.
Wobei ich mittlerweile stark zur reinen Kletterversion tendiere. Die Sache mit der Winsch zieht nämlich eine Menge weitere Fragen nach sich (Stromversorgung, Kosten, Kommunikation zum "Maschinisten", Rückgabe des Seils zur Sohle und und und...)
P.S. Heute 32 Zecken eingesammelt. Reicht fast für eine Anklage in Den Haag

Wer bietet mehr?
Verfasst: So. 10. Jun 07 6:23
von Falafel
70m gehen schon, wenn man vorher ein bischen übt (selbst wenn´s saiger ist). Man kommt sicherlich ins Schwitzen aber es ist zu überleben.
Glück Auf!
Stephan
PS.: Mit den Zecken hast Du echt Glück! Versuch´s mal auf kleiner Flamme dünsten mit Majoran und einer Prise Liebstöckel

Verfasst: So. 10. Jun 07 22:42
von MatthiasM
also 70 m sind doch aus Höhlenforschersicht völlig "händisch" bzw. "zu Fuß" mit üblicher SRT zu bewältigen. Geht es da um Materialtransporte oder sehr häufige Einfahrten?
Verfasst: So. 10. Jun 07 23:11
von Marcel Normann
Weder noch. Nur um mangelnde Übung und die Begeisterung für technische Lösungen
Bei der SRT frage ich mich jedesmal am Schacht, wie blöd man sein muss, sein Leben an 9mm Seil zu hängen. Man tut es ja dann doch, aber schön ist es nicht. Deshalb die Idee, die Absurzsicherung mit ins Boot zu nehmen.
Ich hab gerade mal die Raupentechnik ausprobiert und denke, daß das in der Tat zu schaffen sein sollte. Zumal man ja die Beinkraft bei der Technik auch gut ohne Seil trainieren kann.
Verfasst: Mo. 11. Jun 07 6:49
von AdM_Michael
Nun, wenn Dir 9mm nicht reichen, wie waere es dann mit 10 oder sogar 11mm. Die Absturzsicherung ist uebrigens beim Industrieklettern Standard. Dort wirst Du dann auch geeignete Kombinationen finden.
Verfasst: Mo. 11. Jun 07 9:18
von MatthiasM
Marcel Normann hat geschrieben:Bei der SRT frage ich mich jedesmal am Schacht, wie blöd man sein muss, sein Leben an 9mm Seil zu hängen. Man tut es ja dann doch, aber schön ist es nicht. Deshalb die Idee, die Absurzsicherung mit ins Boot zu nehmen.
Mnja, psychologisches Problem. Alles immer schön redundant und dann ausgerechnet das Seil nicht. Aber schau Dir die Bruchlastwerte eines normalen Statikseiles mit 9mm an, geh etwas pfleglich mit dem Strick um (v.a. laß es nicht jahrelang im Schacht hängen), dann bist Du was das Seil betrifft auf der sicheren Seite. Was mir in Höhlen regelmäßig mehr Bauchweh bereitet ist die Verwendung vorgefundener Verankerungspunkte (Alter, richtig gesetzt?). aber da kann man mit weniger Gepäck und kostengünstig mit Hilti & Co nachhelfen. 2 M10er HST-R, eine korrekte Ausgleichsverankerung und Du kannst ein Auto damit abseilen.
Verfasst: Mo. 11. Jun 07 23:42
von sehmataler
Eine Abseilwinde mit nur einem Seil erscheint technisch schon kompliziert genug. Hab aber mal gehört, dass man damit in saigeren Schächten ab einer gewissen Teufe durch die Torsion im Stahlseil ganz schön um die eigene Achse gedreht wird. Nichts für schwache Nerven.
Verfasst: Mo. 11. Jun 07 23:52
von Michael Kitzig (†)
Torsion im Stahlseil
dafür gibt es wirbel..
ich würde die ganze sache einfach mal energetisch betrachten:
beim aufsteigen am seil braucht man ca. die doppelte energie wegen der seildehnung (auch bei statikseilen).
ein stahlseil hat nahezu keine dehnung und daher dürfte der aufstieg mittels greifzugs kräfteschonender sein.
eine motorlösung erfordert enerige, die erst einmal am einsatzort bereitzustellen wäre - wenn das bedeutet, akkus kilometerweit zu schleppen, kann man das wohl vergessen.
denkbar wäre als aufstiegshilfe das häufig vorhandene wasser: mittels wassersack und umlenkrolle.. wasser verursacht auch keine verletzungen, wenn es mal auf einen fällt...
nur so als denkanstoss!
Verfasst: Di. 12. Jun 07 0:31
von sehmataler
@Micha: Ist ein Wirbel so leichtgängig, dass er unter Last die Drehung ausgleichen kann auch wenn man frei hängt und mal keinen Kontakt zu den Stößen hat?
Verfasst: Di. 12. Jun 07 5:58
von Schlepper
@Micha: Ist ein Wirbel so leichtgängig, dass er unter Last die Drehung ausgleichen kann auch wenn man frei hängt und mal keinen Kontakt zu den Stößen hat?
Moin,
dann nimm einen Kugeldrallfänger, der gleicht auf jeden Fall den Drall aus.
GA
Peter