Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

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Nobi
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

Der "MDR Sachsenspiegel" hat gerade im Fernsehen mit Bezug auf einen Artikel in der "Freien Presse" gemeldet, dass die Erkundungsarbeiten im Bereich Pöhla wegen der gefallenen Rohstoffpreise vorerst eingestellt wurden. Die Erkundung soll eine Tochter der WISMUT gemacht haben.
So ist aus einer Lagerstätte wieder ein Vorkommen geworden ...
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Ludewig
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Ludewig »

Ich hab da auch noch was gefunden. Ist ein bißchen positiver. Das Land braucht erstmal ein paar junge Bergleute für das neue "Berggeschrey". Aus unserem Verein ist dort auch ein Lehrling dabei.

Immer nach dem Motto: Ich bin Bergmann, wer ist mehr!

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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

Hier der entsprechende Artikel wegen der Einstellung der Erkundung: http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 60002.html
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Ludewig »

Ich war heute mal am Stolln 215 in Niederschlag. Dort wird im 2 Schichtbetrieb an der Aufwältigung des Stolln gearbeitet. Der beauftragte Betrieb ist die BTOe - Bergbau und Tiefbau GmbH Oelsnitz/Ergebirge.

Mittels Stahlausbau und Spritzbeton wird der Stolln hergerichtet. Der Zustand des Stolln 215 soll jedenfalls nicht allzu schlecht sein. Wie weit die Arbeiten vorangeschritten sind, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Ebenso durfte ich kein Foto von der Baustelle machen!

Man könnte denken die SAG.....ist wieder auferstanden!

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Nobi
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

aus der "Leipziger Volkszeitung" vom 18.05.2009
http://www.lvz.de

Interesse an Rohstoffen sinkt
Krise stoppt Euphorie bei Erkundung von Erzen in Sachsen

Freiberg. Der weltweite Wirtschaftsabschwung hat die Euphorie bei der Erkundung sächsischer Rohstoffreserven gedämpft. Während noch vor zwei Jahren internationale Bergbauunternehmen in Sachsen Schlange standen, um Lizenzen zu erwerben, ziehen sich jetzt die ersten wieder zurück. „Der Erkundungsbergbau hat eine Delle bekommen“, sagte Reinhard Schmidt, Präsident des Sächsischen Oberbergamtes.

Bei der 1991 gegründeten Behörde des Freistaates laufen alle Fäden zusammen. Wer in den Tiefen des Erzgebirges nach Zinn, Kupfer, Wolfram und Flussspat suchen möchte, muss sich im Oberbergamt Freiberg die Genehmigung dafür holen. „Wir sind die Zulassungsbehörde für alle bergrechtlichen Aktivitäten“, so Schmidt. Derzeit seien im Freistaat zwölf Lizenzen zur Erkundung und eine zur Gewinnung von Rohstoffen erteilt.
Während das Interesse an Energierohstoffen wie Braunkohle und Baustoffen wie Kiese, Sande und Festgesteinen nach wie vor ungebrochen ist, hat der Erzbergbau in der Region einen heftigen Dämpfer erhalten. „Gegenwärtig richten die Unternehmen die Erkundungsvorhaben an den geänderten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus“, sagte Schmidt. Er rechnet jedoch damit, dass die Preise für Metalle mittelfristig wieder anziehen und damit das Vertrauen in die Rohstoffmärkte zurückkehrt. „Die Finanzierung von Erkundungsvorhaben wird dann wieder einfacher“, so der Präsident weiter.

Doch bis die Nachfrage auf den weltweiten Rohstoffmärkten anzieht, geht den ersten Unternehmen die Luft aus. So ist bereits ein Bergbauprojekt bei Pöhla im Erzgebirge zum Erliegen gekommen. Den Angaben des erkundenden Unternehmens Wisutec zufolge stoppten Finanzierungsprobleme die weitere Aufsuchung von Wolfram- und Zinnvorkommen. Andere Vorhaben wie die Erkundung von Zinn- und Molybdän-Vorräten – ein Metall, das zur Härtung von Stahl eingesetzt wird – bei Altenberg sollen zeitlich gestreckt werden. Lediglich die Vorbereitungen zur Flussspatgewinnung im Erzgebirgskreis – hier soll 2010 mit der Förderung begonnen werden – schreitet planmäßig voran. „Bei Flussspat sind die Weltmarktpreise konstant hoch“, so Schmidt. Die Förderung sei deshalb wirtschaftlich lukrativ.

Auch im Kupferbergbau tut sich wieder etwas. Nachdem der Preisverfall und die Wirtschaftskrise die Erkundung von Lagerstätten fast zum Erliegen gebracht hatten, wird jetzt in der Lausitz wieder gegraben. Hier erkundet der panamesische Investor Minera S. A. die Lagerstätte Spremberg-Graustein. 130 Millionen Tonnen Kupfererz werden vermutet. Minera hat für die Erkundung eine deutsche Tochter gegründet, die voraussichtlich 2015 mit dem Abbau von Kupferschiefer beginnen könnte.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen unterstützt der Freistaat auch weiterhin die Verwertung der heimischen Erz- und Spatlagerstätten. Das Oberbergamt stellt dafür allen potenziellen Investoren einen Rohstoffatlas zur Verfügung. Und schaut bei der Suche nicht nur über die Grenzen des Freistaates, sondern auch über die der Bundesrepublik hinaus. Nach dem Auslaufen der letzten Periode des Erzbergbaus vor fast 20 Jahren gibt es den Angaben zufolge deutschlandweit heute kein aktives Unternehmen in der Branche. Deshalb werden nicht nur einheimische Investoren, die eine Reintegration des Bergbaus betreiben, sondern auch ausländische begrüßt. „Das stellt keinen Nachteil dar“, so Schmidt. „Wesentlich ist, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt.“

Auch wenn die Zeichen momentan auf Gelb stehen, gehen die 70 Bergbauingenieure, Vermessungstechniker und Markscheider des Sächsischen Oberbergamtes davon aus, dass im Freistaat ein neues Kapitel Bergwerksgeschichte geschrieben wird. Denn in der Erde schlummern allerhand Schätze. Festgesteine sowie Sande und Kiese sind nahezu unendlich verfügbar. Bei Erz- und Spatvorkommen sind die Zeithorizonte der Vorkommen schwer absehbar. „Große Teile Sachsens, insbesondere die Gebirge, sind mit sogenannten armen Erzvorkommen durchzogen“, sagte Schmidt. Hier komme es auf die Weiterentwicklung der Aufbereitungstechnik an, um einen Abbau wirtschaftlich zu gestalten. Durch technische Entwicklungen könne die Nachfrage nach einzelnen Begleitmineralen sprunghaft ansteigen.

Die Voraussetzungen für deren Abbau sind gut. Ostdeutschland gilt als das am besten erkundete Bergbauland auf der Welt. „Während der Aufsuchung von Uranerz zu DDR-Zeiten sind auch andere Bodenschätze dokumentiert worden“, sagte Schmidt.
Birgit Schöppenthau
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Uran
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Uran »

Ich bin beim stöbern in alten Beiträgen wieder einmal über die Mähr vom Abriß der Johannstädter Altstadt auf Grund von Bergschäden gestolpert. Sie hält sich sehr hartnäckig. Bis heute gibt es aber nicht einen Tagesbruch im Bereich der Altstadt. Die plausibelste Theorie dazu ist der vorsorgliche Abriß aus Angst die Vorgänge von Schlema könnten sich wiederholen. Selbstverständlich wurde auch unter der Altstadt von der Wismut Bergbau betrieben, aber nicht auf den oberen Teufen. Viel schlimmer sieht es im Bereich der Kirche bis hin zur Tscheschichen Grenze und unter der Mittelstadt aus.
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EnoM
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von EnoM »

Dir ist aber schon die geringe Bergfeste, die über Stolln 187 liegt, bekannt?

Der Abriss erfolgte ja nicht wegen Bergschäden, eher aus Bedenken davor. Meines Erachtens eine doch recht humane Sache, grade im Angesicht des vergangenen Krieges. Dort starben Millionen an Menschen und hier beginnt man wieder auf Menschenleben zu achten!
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
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Uran
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Uran »

Ist mir bekannt. Es gibt aber keine Abbaue vom Stolln nach oben.
Ich hatte ja auch gesagt, Abriß wahrscheinlich reine Vorsorgemaßnahme. Damit ist aber nicht zu erklären, warum die Häuser in Richtung Kirche stehen geblieben sind. Dort gibt es heute Bergschäden. In dem Bereich ist die 16m Sohle stark bebaut.
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EnoM
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von EnoM »

Das es keine Abbaue vom Stolln 187 in Richtung Tagesoberfläche gibt, möchte ich mal bezweifeln bzw. widerlegen. Bekannt sind einige, grade erst in den vergangenen 3 Jahren wurde Nr. 1035 gesichert. Sichtbar war die OP durch ein Untersuchungsgesenk und etliche Bohrungen im Umfeld der Bushaltestelle. Die Gänge streichen meist Richtung Neustadt.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Uran »

O.K. Wenn Du es gesehen hast, wird es schon stimmen. Dann sind meine Informationen offensichtlich nicht ganz zutreffend.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Pöhlberger »

Während in den Medien in letzter Zeit vorwiegend von Kupfer und Lithium geredet wird, hört man vom neuen Berggeschrey in Niederschlag (Flussspat) nicht mehr viel neues...
Wie sieht es denn dort mit der Erschließung inzwischen aus? Weiß jemand was aktuelles darüber?

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Ludewig
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Ludewig »

Obwohl die Firma in einem Gewerbegebiet von Halsbrücke ansässig ist, erfährt man fast überhaupt nichts zum Thema "Niederschlag", es ist wohl auch so gewollt keine großen Schlagzeilen zu machen und lieber im Stillen zu werkeln. Werde aber dennoch mal horchen ob was in Erfahrung zu bringen ist, einige Leute mit "Wissen" sind mir bekannt.

Glück auf! Lutz
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Pöhlberger »

Ich habe auch auf den Homepages von GEOS und BTOe schon mal reingeschaut, doch dort ist absolut nichts zu finden zum Thema :(

Es wurde nur vor einiger Zeit gemunkelt, dass es Schwierigkeiten beim Aufwältigen des Stollns gäbe...???

GA Uwe
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Nobi
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

Interesse an Bodenschätzen im Erzgebirge geht zurück

Bergamt widerruft erste Erkundungsgenehmigungen - Firmen blieben untätig

Freiberg. Das sächsische Oberbergamt in Freiberg hat die ersten Erkundungsgenehmigungen für Bodenschätze im Erzgebirge widerrufen. Konkret geht es um die Standorte Tellerhäuser/Hämmerlein sowie Pöhla/Globenstein, wo zwei deutsche Unternehmen vor allem die Vorräte an Zinn und Wolfram untersuchen wollten. Die Erlaubnisse seien zurückgenommen worden, weil die Firmen keinerlei Aktivitäten entwickelt haben, sagte Bernd Sablotny, Vizepräsident des Oberbergamtes, der "Freien Presse".

Zugleich bestätigte er, dass sich das zwischen 2006 und 2009 herrschende neue "Berggeschrey" gelegt habe und das Interesse einiger Firmen angesichts der Preisentwicklung auf dem Rohstoffmarkt offenbar gebremst sei. Für Pöhla/Globenstein hatte sich die Wismut-Tochter Wisutec interessiert. Sie sei aber nicht in Aktion getreten. Für die Lagerstätte Antonsthal wurde die Erlaubnis ebenfalls aufgehoben, dort allerdings auf eigenen Antrag des Erkundungsunternehmens.

Insgesamt hatte das Oberbergamt bis Frühjahr vergangenen Jahres 13 Genehmigungen zur Erkundung von Bodenschätzen in Sachsen, vor allem im Erzgebirge erteilt. Für den Ort Niederschlag bei Bärenstein war vor zwei Jahren zudem auch bereits die Abbaubewilligung für Fluss- und Schwerspat ergangen. Die Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatcompagnie Geos GmbH Halsbrücke will ab Juli 2010 dort ein Bergwerk errichten. Ein Jahr später soll die Produktion beginnen. Nach Angaben des Unternehmens lagern in Niederschlag rund 2,5 Millionen Tonnen.

Von Gabi Thieme
Erschienen am 15.02.2010

Quelle: Freie Presse, http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/T ... 681755.php

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Deutsche Rohstoff AG glaubt ans Erzgebirge

Firma streicht jedoch einen von fünf Standorten zur Erkundung von Bodenschätzen - Antonsthal wird aufgegeben

Freiberg. Die Deutsche Rohstoff AG aus Heidelberg gehört zu jenen Firmen, die zwischen 2006 und 2009 gleich mehrere Genehmigungen zur Erkundung von Bodenschätzen in Sachsen durch das sächsische Oberbergamt Freiberg erhielt. Eine, und zwar für Antonsthal, hat das Unternehmen zu Jahresbeginn selbst zurückgegeben. "Die vermuteten Wolfram-, Zink- und Zinnvorkommen liegen zu tief und haben eine zu geringe Konzentration. Der Abbau würde sich nicht rentieren", sagt Vorstandsvorsitzender Titus Gebel.

Das heißt aber nicht, dass man alle Pläne aufgegeben habe, im Gegenteil: "Wir glauben an das Erzgebirge." Das Interesse an den vier anderen Standorten sei ungebrochen groß. Konkret geht es um Gottesberg im Vogtland, Ehrenfriedersdorf/Geyer, das so genannte Granulitgebirge, das sich von Zwickau bis Nossen erstreckt, sowie um Delitzsch. Die Weltmarktpreise hätten sich nach einer Talfahrt Mitte 2009 etwas erholt und der Raum Geyer sei doppelt interessant geworden, weil hier auch so genannte strategische Rohstoffe, wie Indium und Gallium, lagern. Jeweils 400 Tonnen werden vermutet. Man habe zu DDR-Zeiten gewonnene Bohrkerne jetzt in Südafrika untersuchen lassen und den Gehalt an Indium und Gallium bestimmen lassen. "Die Ergebnisse bestätigen uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben", sagte Gebel. Im Granulitgebirge, wo zu DDR-Zeiten oberflächennah in Tagebauen vor allem Nickel abgebaut wurde, werden ebenfalls strategische Metalle vermutet. "Hier bereiten wir derzeit Probebohrungen vor, um die Erztypen untersuchen zu können."

Während es um Pöhla/Globenstein, Tellerhäuser/Hämmerlein und Antonsthal ruhig geworden ist, weil die befristeten Erkundungsgenehmigungen abgelaufen sind beziehungsweise zurückgegeben wurden, ohne dass die einstmals interessierten Firmen aktiv wurden, herrscht andernorts Euphorie. Am Rande von Spremberg in Südbrandenburg ist ein Bohrtrupp kürzlich in einer Tiefe von 1052 Metern auf Kupferschiefer gestoßen. Damit wurde ein von Geologen vorausgesagter neuer Lagerstättenteil zwischen Graustein und Spremberg entdeckt. Die mit der Erkundung befasste KSL-Kupferschiefer Lausitz GmbH sprach von einem Meilenstein. Derzeit werden die Bohrkerne im Labor auf Erzgehalte untersucht. Die Ergebnisse sollen noch diesen Monat vorliegen. Für eine weitere Probebohrung in Schleife in der sächsischen Lausitz werden ähnliche Ergebnisse erwartet. Insgesamt werden in dem sächsischen-brandenburgischen Gebiet über 100 Millionen Tonnen Kupfererz sowie andere Bodenschätze vermutet. Die Lagerstätte war ebenso wie die bei Weißwasser schon zu DDR-Zeiten erkundet worden. Für beide wurden dann neue Aufsucherlaubnisse im Sommer 2007 erteilt. In Weißwasser sind für das Frühjahr Erkundungsbohrungen geplant.

Die vom sächsischen Oberbergamt erteilten Erkundungsgenehmigungen gelten stets für einen befristeten Zeitraum, "in der Regel für drei bis fünf Jahre", so Behördensprecher Peter Horler. Wenn in dieser Zeit nichts passiert, laufen sie aus und werden widerrufen. Bernd Sablotny, Vizepräsident der Börde, hält die Lagerstätten speziell im Westerzgebirge dennoch für interessant. Aber um zu entscheiden, ob sich der Abbau lohnt, müssten sie danach bewertet werden, wie hoch die Abbaukosten sind und welche Preise sich am Rohstoffmarkt erzielen lassen. Für das Westerzgebirge zeichne sich ab, dass die Lagerstätten zu klein und die Produktionskosten zu hoch seien, sagte der Bergdirektor.

Von Gabi Thieme
Erschienen am 15.02.2010

Quelle: Freie Presse, http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/T ... 681754.php
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Fahrsteiger »

Ein Bergwerk zum 375-Jährigen
Nickelhütte Aue will bald Flussspat aus der Tiefe holen
Um die Nutzung des ehemaligen Wismut-Grubengeländes in Niederschlag beispielsweise für die Bewetterung des geplanten Bergwerks zu prüfen, wurde bereits der verfüllte Stollen 215 wieder geöffnet. Hier erklärt der Technische Leiter Martin Zimmermann (rechts) Fachbesuchern das weitere Vorgehen.
Aue/Niederschlag. Zum 375-jährigen Firmenjubiläum gönnt sich die Nickelhütte Aue ein Bergwerk. Noch steht es nicht, aber das neue "Berggeschrey" ist im Bärensteiner Ortsteil Niederschlag schon deutlich zu vernehmen. Der Erzgebirgischen Fluss- und Schwerspatcompagnie (EFS) Geos GmbH liegt bereits die Erkundungsgenehmigung für das unter der Erde schlummernde Mineral vor. Und die Nickelhütte ist bei der Firma jetzt als Gesellschafter eingestiegen. Mit 51 Prozent der Anteile ist sie Haupteigentümer.
"Damit kehren wir zurück zu den Wurzeln", sagt Geschäftsführer Volker Carluß. Denn der heutige Entsorgungsspezialist, der aus Rückständen der Metallverarbeitung sowie Katalysatoren aus der chemischen Industrie Nichteisen-Metallkonzentrate und Chemikalien herstellt, habe schon in früheren Jahrhunderten Bergwerke betrieben, etwa in Norwegen.
Die EFS Geos hat am Donnerstag den Grundstückskauf per Notarvertrag besiegelt. Carluß war in der vergangenen Woche selbst nach Bamberg gefahren, um mit dem Eigentümer, dem Deutschen Erwachsenen-Bildungswerk, über das Brachland in Niederschlag zu verhandeln. Mehr als zwei Millionen Tonnen Flussspat sollen in etwa 200 bis 600 Metern Tiefe lagern, wie erste Untersuchungen der EFS Geos zu Tage gefördert haben. Der in unterschiedlichen Farben schillernde Kristall erleichtert etwa als Flussmittel den Schmelzvorgang in der Metallverarbeitung. Auch die Nickelhütte kauft den Stoff zu, will ihn aber nicht nur für den Eigenbedarf fördern, sondern auf dem Weltmarkt anbieten. Für eine Tonne werden bis zu 300 Euro gezahlt, erklärt Carluß: "Das ist eine Menge Geld. Und das muss man einfach aus der Erde holen."
Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht. Über eine Rampe soll in spätestens drei Jahren das erste Erz gefördert werden. Schlussendlich könnten etwa 40 Bergleute Arbeit finden. "Wir haben das Ziel, noch in diesem Jahr mit dem Bergbau zu beginnen", sagt der 59-Jährige. "Aber wir müssen natürlich schauen, wie's im Berg aussieht." In die Errichtung des Bergwerks und der Aufbereitungsanlage investiert EFS Geos nach Angaben des Geschäftsführers André Baumann rund 15 Millionen Euro.
Die Aufbereitung schwebt Carluß nach Möglichkeit in Aue vor. Auf dem fast 36 Hektar großen Firmengelände finde sich genügend Platz und Fachkenntnis für eine entsprechende Anlage, in der der Spat gesiebt und gereinigt wird, um später Flusssäure für die chemische Industrie zu gewinnen. Die Säure wird unter anderem für Kältemittel, in Hochleistungskunststoff wie dem von der Pfannenbeschichtung bekannten Teflon oder für Siliziumscheiben für die Solarindustrie benötigt. Aufgrund der großen Nachfrage seien die Flussspatpreise selbst in der Krise noch gestiegen, betont Carluß und verweist auf die vergleichsweise wenigen Gruben in Europa, etwa im Schwarzwald. "Es gibt bereits Anfragen", sagt der 59-Jährige. Er ist zuversichtlich, das neue Geschäftsfeld gut in den Absatz einbinden zu können. Viele Nickelhütte-Kunden, etwa der Chemieriese BASF, bräuchten auch Flussspat, der bislang hauptsächlich aus China komme.
Von Susann Oertel
Erschienen am 04.03.2010
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Pöhlberger »

Die Freie Presse schreibt heute, dass ab 1. September in Niederschlag der Bergbau beginnt.
Im Interview teilt Wolfgang Schilka (ehemals bei Geomin in Lengefeld tätig) von der EFS GEOS mit, dass insgesamt 18,5 Mio € in die Errichtung von Bergwerk und Aufbereitung (in der Nickelhütte Aue) investiert werden, um die vermuteten 2 Mio Tonnen Fluorit zu gewinnen und zu verarbeiten können.
Man rechnet mit 30 Jahren Betriebszeit und bis zu 40 Bergleuten...
Der stabil hohe Preis von Flussspat mit derzeit bis zu 300€/Tonne würde einen lohnenden Abbau sichern.
Man beginnt mit vorerst 8 Bergleuten, einen Stollen in die 200 bis 600m tiefe Lagerstätte aufzufahren.

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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Wenn man das Geschehen eine Weile verfolgt hat, kommt man zum Schluß, dass nun das Ganze ins Rollen kommt. Sicher auch, weil das Ganze nun auch finanziell auf solide Füße gekommen zu sein scheint. Die Nickelhütte Aue hatte im Fühjahr 2010 die Unternehmung EFS mehrheitlich übernommen, so die Freie Presse in ihrem Artikel.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

Pöhlberger hat geschrieben:einen Stollen in die 200 bis 600m tiefe Lagerstätte aufzufahren
damit ist wohl sicherlich die Rampe gemeint.
Kennt jemand den geplanten Ansatzpunkt? In Anbetracht der Lagerstätte und der Eignung des umliegenden Geländes käme m.E. das Gebiet unterhalb des Bahnhofs Niederschlag in Betracht.

Es schien ja dieses Jahr eher zäh voranzugehen: Nach der Aufwältigung des Stollns 215 setzten 2009 die Arbeiten aus. Der nun angekündigte Auffahrungsbeginn im September 2010 ist für unser subalpines Klimatop ganz schön spät, zumal auch übertage gewisse Voraussetzungen für die Bergarbeiten geschaffen werden müssen.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Du meinst das Gelände des ehemaligen Wismut - Barackenlagers?
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

Ja genau dort. Gehörte in den 80er Jahren dem RAW Leipzig als Ferienlager. Als Jugendlicher durfte ich dort auch mal 2 Wochen an der "vormilitärischen Ausbildung" teilnehmen. Da waren aber keine Überreste der Baracken mehr sichtbar. Es standen nur noch die wenigen Massivbauten.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Das wäre eine würdige Renaissance der altehrwürdigen Betriebsfläche von Neu Unverhofft Glück im Luxbachtal. Mich befällt ein Frösteln, wenn ich daran denke. Und ein wenig planiertes Haldenmaterial aus der Betriebsphase der Wismut - Schachtverwaltung 34 / Niederschlag III stünde ja für den Fremdversatz auch zur Verfügung. :)

Ich glaube jedoch nicht ganz an diese Variante ...
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Geomartin »

Die Deutsche Rohstoff AG hat ein paar Werbevideos bei Youtube eingestellt, unter anderem auch zum Nickelprojekt Kiefernberg im Granultigebirge: http://www.youtube.com/DeutscheRohstoff ... O5Va9CtYlM

Die verwendeten alten Bilder aus dem Video findet man auch bei Wikimedia Commons: http://commons.wikimedia.org/wiki/Categ ... Callenberg
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von markscheider »

Weil der Lysippos und ich sie da reingepackt haben. ;)

Wenn da noch jemand mithelfen könnte - viele Sachen lassen sich nur kategorisieren, wenn man die fotografierten Objekte kennt. Leider hat der Eugen Nosko - oder wer auch immer die Verschlagwortung bei der Fotothek gemacht hat - da nicht sehr sauber gearbeitet. Gerade beim Nickel sind etliche Fotos mit Nickelhütte Aue beschriftet, die nach St. Egidien gehören.
Wer will: http://commons.wikimedia.org/wiki/Categ ... k_Freiberg.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Fahrsteiger »

Erstes sächsisches Erzbergwerk seit der Wende wird eröffnet
Firma will im erzgebirgischen Niederschlag Fluss- und Schwerspat abbauen
Dresden (dapd-lsc). Nach knapp 20 Jahren Pause startet in der kommenden Woche in Sachsen wieder der Erzbergbau: Die Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatcompagnie Geos (EFS Geos) eröffnet am Donnerstag (28. Oktober) ein neues Bergwerk in der Nähe von Oberwiesenthal. Dort lagert ein stattliches Vorkommen von drei Millionen Tonnen Fluss- und Schwerspat unter der Erde. Die Mineralien werden beispielsweise zur Herstellung von Beschichtungsstoffen wir Teflon oder Gore-Tex verwendet. Ein Großteil der übrigen neuen Bergbauprojekte in Sachsen lässt unterdessen auf sich warten.
Das neue Bergwerk befindet sich in der Nähe des 150-Einwohner-Dorfs Niederschlag, etwa zehn Kilometer vom Kurort Oberwiesenthal entfernt. "200.000 Tonnen Gestein müssen wir erstmal aus den Felsen heraussprengen, bis wir an den Fluss- und Schwerspat kommen", sagt EFS-Geos-Geschäftsführer Wolfgang Schilka in Halsbrücke bei Freiberg. "Die Detonationen finden im Berg statt und werden nicht zu hören sein, da fällt in Niederschlag also übrigens keiner aus dem Bett", fügte Schilka hinzu.
Fast zwei Jahrzehnte lag der Erzbergbau in Sachsen brach, wie der Sprecher des Sächsischen Oberbergamts Freiberg, Peter Horler, sagt. Die letzten Gruben waren im Jahr 1991 in Altenberg und Ehrenfriedersdorf, wo Zinn abgebaut wurde, geschlossen worden. Inzwischen beginnt sich die Förderung einiger Erze und Mineralien wieder zu lohnen. Angesichts des rasanten Wirtschaftswachstums in China und Indien stiegen die Weltmarktpreise für viele Rohstoffe. Lag der Preis für eine Tonne Fluss- und Schwerspat vor drei Jahren noch bei rund 200 Euro, sind es inzwischen 500 Euro.
Im Gegensatz zum Projekt in Niederschlag und der geplanten Kupferförderung in der Lausitz befinden sich die anderen Bergbauvorhaben in Sachsen aber noch in den Anfangsstadien. Seit dem erneuten "Berggeschrey", wie die Gerüchte über bevorstehenden Bergbau auch genannt werden, wurden in den vergangenen Jahren zwar insgesamt zehn Erkundungsvorhaben in Angriff genommen. So werden in den Gegenden der Erzgebirgsorte Gottesberg, Altenberg und Ehrenfriedersdorf erneut Zinn- und Nickelvorkommen erforscht. Im Granulitgebirge zwischen Hohenstein-Ernstthal und Roßwein bei Döbeln gibt es ebenfalls Nickel, in der Gegend um Delitzsch (Landkreis Nordsachsen) lagert Wolfram.
Doch der kostspielige Rohstoffabbau rechnet sich nach Experteneinschätzung bislang nur in Niederschlag und in der Lausitz. Zwischen dem brandenburgischen Spremberg und dem sächsischen Schleife lagern rund 200 Millionen Tonnen mit Kupfer angereichertes Gestein. 2013 soll das erste Kupferbergwerk in Spremberg gebaut werden.
Die Deutsche Rohstoff AG etwa würde gern im Granulitgebirge bei Kiefernberg rund 34.500 Tonnen Nickel fördern. "Das ist nicht all zu viel. Deshalb ist der Abbau trotz der hohen Weltmarktpreise immer noch zu teuer", sagt Firmen-Vorstand Titus Gebel. Das Unternehmen arbeite allerdings an effizienteren Abbauverfahren für eine rentable Förderung.
Solche Probleme kennt man in Niederschlag nicht. "Das Berggeschrey war echt", sagt Schilka. Zwölf Millionen Euro investiert EFS Geos, um die Lagerstätte zu erschließen. Zunächst muss eine zwei Kilometer lange Rampe in den Berg getrieben werden. "Anderthalb Jahre werden die Sprengungen und Bauarbeiten dauern, bis wir an der Fundstelle sind", sagt Schilka. Ab Mitte 2012 sollen jährlich bis zu 130.000 Tonnen Fluss- und Schwerspat abgebaut werden, 30 Jahre reichen die Vorräte. Rund zehn Millionen Euro Umsatz pro Jahr will die Firma erwirtschaften. "Und die Dorfbewohner werden von den Förderarbeiten kaum etwas mitbekommen", verspricht Schilka.
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markscheider
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von markscheider »

Ich hatte gedacht, die Rampe sei längst fertig? Nun stellt sich heraus, daß die "Eröffnung" des Bergwerks nur der Startschuß zur Ausrichtung ist, oder lese ich da etwas falsch?
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Nobi
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

Renaissance des Bergbaus
Im Erzgebirge wird tatsächlich wieder Erz abgebaut

Niederschlag. Dass die Nickelhütte Aue eine Bundesliga-Mannschaft sponsert und ihr den Namen gibt, ist weitgehend unbekannt. Unlängst hat der ESV Nickelhütte Aue Bayern München mit 6:2 Matt gestellt - im Schach. Dabei hat das 375 Jahre alte Auer Unternehmen schon vor geraumer Zeit einen cleveren Schachzug in Richtung eigene Zukunft gemacht. Die Nickelhütte erwarb 51 Prozent der Anteile an der Erzgebirgischen Fluss- und Schwerspatcompagnie (EFS) GEos GmbH (Freiberg). Die Firma mit dem langen Namen entstand 2007 und hat es auf ein begehrtes Produkt abgesehen: Fluss- spat. Er wird zum Beispiel für Materialien wie Teflon und Goretex verwendet.

Im 12. Jahrhundert führten Silberfunde zu einer Blütezeit des Bergbaus im Erzgebirge. Die glorreichen Zeiten schienen lange vorbei. Stark gestiegene Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt führen nun dazu, dass das Erzgebirge seinem Namen wieder alle Ehre macht. Heute beginnt nach jahrzehntelanger Pause hier erneut der Erzbergbau. Die Idee für ein Bergwerk in Niederschlag bei Oberwiesenthal gab es schon zu DDR-Zeiten. 1966 war der Plan für die Grube fertig. Vermutlich fehlten aber Investitionsmittel, um den hier liegenden Flussspat auf dem Weltmarkt zu versilbern - Niederschlag blieb eine stille Reserve der DDR. 20 Jahre nach deren Ende wird sie nun angezapft. Sachsens Finanzminister Georg Unland (CDU) drückt als Sprengmeister persönlich auf den Knopf.

EFS-Chef Wolfgang Schilka sieht das Unternehmen als Vorreiter in Deutschland. "Wir liefern den Beweis, dass wir teure Rohstoffe nicht zu hohen Preisen auf den Supermärkten der Welt kaufen müssen, sondern zu kostendeckenden Preisen im eigenen Land fördern können", sagt der 58 Jahre alte Professor. Um das Projekt realistisch anzugehen, hat Schilka für die Kalkulation die Durchschnittspreise für Flussspat auf dem Weltmarkt niedrig angesetzt, mit 230 Euro pro Tonne. Aktuell werden 265 Euro erzielt. 18,5 Millionen Euro hat die ESF - hinter der neben der Nickelhütte ein Ingenieurbüro aus Freiberg steht - in das Bergwerk investiert.
Bergleute für die Unternehmung zu finden, war nicht schwierig. "Wir haben in den vergangenen beiden Jahren 180 Bewerbungen erhalten, zumeist aus der Region", erzählt Schilka. 35 Menschen gibt das Bergwerk nun Arbeit, 20 davon im Bergbau selbst. Wenn 2014 die letzte Ausbaustufe erreicht ist, sollen jährlich 135000 Tonnen Fluss- und Schwerspat gefördert werden. "Dann rechnen wir auch mit schwarzen Zahlen", sagt Schilka. Als drittes Endprodukt soll Sulfidkonzentrat entstehen. Das Erz wird schon Untertage vom Nebengestein (Gneise und Glimmerschiefer) getrennt. LKW bringen das Material aus dem Berg und dann zur Weiterverarbeitung in die Nickelhütte nach Aue. Das Unternehmen hat damit praktisch sein eigenes Bergwerk.
Schilka geht davon aus, dass dank der Preisentwicklung mindestens noch zwei weitere Bergwerke im Erzgebirge entstehen. "Rohstoffe werden noch richtig teuer", sagt der Experte mit Blick auf die vielen hier lagernden Erze. Auch das Riesengebirge auf polnischer Seite, das französische Zentralmassiv oder der Harz könnten perspektivisch wieder zur Bergbauregion werden. Bei dem Hunger der Industrie nach Rohstoffen sei die Renaissance für die Branche in Europa eine Frage der Zeit. Derzeit fahren Schiffe bis in alle Winkel der Welt, um Bodenschätze in die Industrieländer zu bringen. Dabei gelten Transportkosten nicht als entscheidender Kostenfaktor.

Experten wie Schilka gehen davon aus, dass die Förderung selbst in Entwicklungsländern immer teuerer wird. "Auch die Chinesen können ihre Bergleute perspektivisch nicht mehr wie Kulis bezahlen." Außerdem komme man an manche Lagerstätten nur noch mit einem hohen Aufwand heran. Die Nickelhütte Aue - die letztmals 1945 selbst geförderte Erze verarbeitete - versteht die Beteiligung an dem Bergwerk nicht nur als neues Geschäftsfeld, sondern auch als Impuls für eine strukturschwache Region. "Damit führen wir eine Tradition fort und setzen ein Signal für den Wiederbeginn des Bergbaus in der Region", sagt Geschäftsführer Volker Carluß. Jörg Schurig

Quelle: Leipziger Volkszeitung, 28.10.2010
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Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


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Fahrsteiger
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Fahrsteiger »

Mitteldeutschland
Neues Bergbau-Kapitel im Erzgebirge
dpa
Bergleute bereiten am Donnerstag (28.10.2010) vor dem Mundloch in Niederschlag bei Oberwiesenthal den symbolischen Rampenanschlag für das zukünftige Bergwerk vor. Foto: dpa Bergleute bereiten am Donnerstag (28.10.2010) vor dem Mundloch in Niederschlag bei Oberwiesenthal den symbolischen Rampenanschlag für das zukünftige Bergwerk vor. Niederschlag. Mit einem symbolischen „Rampenanschlag“ hat am Donnerstagabend im Erzgebirge ein neues Kapitel im Bergbau begonnen. Sachsens Finanzminister Georg Unland (CDU) löste eigenhändig eine unterirdische Detonation für das künftige Bergwerk Niederschlag bei Oberwiesenthal aus. Dort sollen nach Ende der letzten Ausbaustufe 2014 jährlich 135 000 Tonnen Fluss- und Schwerspat gefördert werden, kündigte die Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatcompagnie (EFS) Geos GmbH an. Dabei handelt es sich um das gemeinsame Unternehmen eines Freiberger Ingenieurbüros und der Nickelhütte Aue.
Die Idee für ein Bergwerk in Niederschlag bei Oberwiesenthal gab es schon zu DDR-Zeiten. 1966 war der Plan für die Grube fertig. Vermutlich fehlten aber Investitionsmittel, um den hier liegenden Flussspat auf dem Weltmarkt zu versilbern. Nach Angaben von EFS-Chef Wolfgang Schilka liefert das Projekt den Beweis, dass man teure Rohstoffe nicht zu hohen Preisen auf den Supermärkten der Welt kaufen müsse, sondern zu kostendeckenden Preisen im eigenen Land fördern könne. Das Projekt bietet 35 Menschen Arbeit, 20 davon im Bergbau selbst.
Daten des Bohrwagens:
Sandvik DD310-26
Gewicht: 12000kg
Max.: 38m²
Hammer: HLX5
Lafette: TFX teleskopic
Arm: TC5
Motor: Deutz BF4L 2011 55kW(74PS)


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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von markscheider »

Das "Vermutlich fehlten aber Investitionsmittel, um den hier liegenden Flussspat auf dem Weltmarkt zu versilbern." ist doch Humbug. In der DDR gab es mehrere Flußspatgruben, die den Bedarf deckten. Niederschlag wurde, nachdem die Wismutdort raus war, erkundet und dann den Reserven zugeordnet. Für ein weiteres Flußspatbergwerk gab es keinen Bedarf. Außerdem soll der Gang in niederschlag wohl eine sehr hohe Verwachsung zwischen Fluß- und Schwerspat aufweisen, die mit damaligen Mitteln aufbereitungstechnisch nicht lösbar gewesen wäre.
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Jörn
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Jörn »

Da stimme ich Dir zu, Uwe. Anders als die BRD damals und heute (Politiker sind beratungsresistent) hatte die DDR (notgedrungen) ein recht effizientes Energie- und Rohstoffkonzept gehabt.

Glückauf

Jörn

P.S. 4:40 - Dein erster Gang nach dem Aufstehen ist wohl der ins GAG-Forum? :D
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"

Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von markscheider »

Wir fangen halt so zeitig an. ;)
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