Mein Leipziger Duden von 1976 schreibt: "Hunt, der (
bergmänn. für Förderwagen),
dafür besser Hund" und dort schreibt er dann "...(
auch bergmänn. für Förderwagen)". Das deckt sich also mit dem, was Matthias schrieb.
Der Leipziger Duden von 1954 schreibt dasselbe, der Duden von 1919 hat den Eintrag "Hunt" überhaupt nicht, sondern nur "Hund". Meyers Großes Handlexikon von 1989 schreibt "
Hund (Hunt)".
Der Adelung kennt nur den Hund:"
3) Im Bergbaue ist der Hund ein Kasten mit vier Rädern, worin die Bergleute Berge oder Schutt, und Erze in der Grube von einem Orte zum andern schaffen. S. Hundsläufer, Hundsschlepper, Hundskette und so ferner. Anm. In dieser letzten Bedeutung auch bey den Böhmischen Bergleuten Hunt. Man könnte es mit dem vorigen gleichfalls von haben, halten, enthalten, ableiten, so wie Gefäß und Faß von fassen herstammet. Allein es scheinet vielmehr mit Humpe, Gumpe, Kumpf, Himten, Kahn, Kanne u. s. f. zu ha, hoch und tief, zu gehören, und eigentlich ein jedes hohles Gefäß oder Behältniß auszudrücken. Cannada, Cannata, Canneta u. s. f. bezeichnen im mittlern Lat. gleichfalls Arten von Gefäßen.".
Das deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm kennt nur den Hund und verweist auf Veith, Bergwörterbuch, S.277.
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 659: "
Hunt (Hund, Förderwagen), s. Bergbau (Förderung)"
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 838: "
Hunt (Hund), im Bergbau kleiner vierrädriger Förderwagen mit oben offenem Kasten."
Nach
http://de.wikipedia.org/wiki/Hunt steht imHeise/Herbst von 1910: „In verschiedenen Bergbaugebieten werden die Förderwagen als ‚Hunde‘ bezeichnet. Man hat dies Wort aus dem Slowakischen herleiten zu müssen geglaubt (hyntow), und daher die Schreibweise ‚Hunt‘ vorgeschlagen. Jedoch finden sich im Bergbau und Maschinenwesen vielfach Tiernamen als Bezeichnungen, wie z. B. ‚Bär‘ für ‚Gegengewicht‘, ‚Katze‘ oder ‚Laufkatze‘ für kleine Wagen mit Flaschenzug, ‚Teckel‘ für die kleinen Holzwagen in Westfalen; es erscheint daher nicht notwendig, zu einer solchen Erklärung zu greifen.“ Der Band liegt mir aber nicht vor.
Heise-Herbst-Fritzsche 1923 führt
Hund nur in Verbindung mit dem
Mansfelder Strebräderhund und spricht ansonsten konsequent von
Wagen. In den Ausgaben von 1941 und 1957 gibt es nur noch Wagen.
Kurt Hoffmann et al.: Fachkunde für den Steinkohlenbergbau, 1952: Hund.
In weiteren Fachbüchern aus der Zeit nach 45 habe ich nur "Förderwagen" gefunden.
Jetzt zum Jahrbuch: erste Fundstelle für "Hunt" ist 1887, S.156, Unfallbericht Fortunaschacht in Hinterneudörfel; letzte 1929, S. 42, Bericht über Aufbereitungsverfahren auf St. Christoph/Breitenbrunn.
"Hund": 1827, S.130-131 "Ein Schock weiche Hundepfosten, 6 Zoll breit, 3 Zoll stark, ...."; letzte 1920, ab S. B59, Unfallbericht Kaisergrube/Gersdorf.
Dazu ist anzumerken, daß die Fundstellen für Hund/Hunt ein Verhältnis von geschätzt 10:1 (wenn nicht noch höher) haben.
Im Agricola (Nachdruck der VDI-Ausgabe von 1921, S.95, 126ff) steht "Hund".
Meine ersten Kommentare zu diesem Thema habe ich aus dem Gedächtnis geschrieben und nehme sie insofern zurück.
Bleibt die Frage: wo ist die Schreibweise mit "t" verbreitet?
Aktuelle Fundstellen gibt es in der Bergbaumonographie Sachsen, Bd.14, "Geologie und Uranbergbau im Revier Schlema-Alberoda", S. 74ff; "Bergglöckchen" 01/2004, 02/2005, 01/2006 und vermutlich in weiteren Ausgaben des "Bergglöckchens".
Im Web:
Eine Googlesuche nach Hunt+Förderwagen -Wikipedia -ebay bringt 691 Ergebnisse, Hund+Förderwagen -Wikipedia -ebay 931, wobei ich da jetzt nicht in die Tiefe gegangen bin.