Seite 1 von 1

Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Mo. 23. Aug 10 8:24
von Nobi
Minenunglück in Chile - Bergleute überleben 17 Tage

Die seit mehr als zwei Wochen in einer Gold- und Kupfermine in Chile verschütteten 33 Bergarbeiter sind noch am Leben. Dies teilte Präsident Sebastián Piñera mit. Es sei gelungen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. "Hier sind 33 Personen. Wir sind alle am Leben", stand auf einem mit rotem Stift gekritzelten Stück Papier, das die Verschütteten offenbar durch eines winziges Bohrloch haben schicken können.
....
http://www.n-tv.de/panorama/Bergleute-u ... 26371.html

oder auch hier: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,713163,00.html

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Mo. 23. Aug 10 11:41
von markscheider
Hoffentlich kriegen sie sie auch lebendig raus!

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Mo. 23. Aug 10 12:55
von Marcel Normann
Man gewöhnt sich ja irgendwie an Nachrichten von Bergwerksunglücken. Wenn man aber liest, dass bis zur endgültigen Rettung noch vier Monate vergehen sollen, verschlägt es einem schon die Sprache. Und das bei 36° und entsprechender Luftfeuchtigkeit.

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Mo. 23. Aug 10 23:02
von markscheider
Habe vorhin heute gesehen, da entstand der Eindruck, daß das Bergwerk nur einen Tagesschacht hat. Es wundert mich, daß so etwas noch heute zulässig ist, Chile ist doch eigentlich ein entwickeltes, zivilisiertes Land.

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 24. Aug 10 7:28
von Stefan_O
Unter Google Maps gibt es gute Luftbildaufnahmen der Region. Bestechend ist ein ziemlich grosser Tagebau ein paar Kilometer südlich von Copiapó und die ebenso grosse Aufarbeitung mit ihren Halden direkt neben dem Ort. Ich nehme mal an, die Halde dazwischen stammt ebenfalls von der Aufarbeitung. Schwer zu sagen, was und warum dort untertage passiert. Wenn es nur Exploration ist, kann es schon sein, dass es nur einen Tagesschacht gibt, oder es hat eine Zufahrt vom Tagebau aus.

Cheers,
Stefan

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 24. Aug 10 8:28
von Geomartin
Der bestechend grosse Tagebau ist Candelaria, eine der grossen IOCG Lagerstaetten der Welt. Die Lagerstaette gehoert zu 80% der Freeport-McMoran Copper & Gold Ltd aus den USA: http://www.fcx.com/operations/Chile_Can ... Salado.htm

Allerdings fand das Unglueck nicht dort statt, sondern auf der kleinen Grube San José. Das Bergwerk gehoert dem lokalen Unternehmen Compania Minera San Esteban Primera.

http://de.wikipedia.org/wiki/Grubenungl ... _Jos%C3%A9

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 24. Aug 10 8:29
von Marcel Normann

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 24. Aug 10 9:24
von Stefan_O
Schon wieder ein IOCG. Klasse, danke für die Links und den Kommentar! Super.
Cheers,
Stefan

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 24. Aug 10 9:45
von markscheider
Danke Marcel! Jetzt kann man sich ein wenig in die Sache hineindenken. Leider kann ich kein Spanisch.

Ich kann den Bruch auf dem Riß nicht finden, oder ist der da nicht eingetragen? Jedenfalls gibt es eine zweite Tagesöffnung, aber die Kollegen stecken irgendwo im Unterwerksbau fest. Da es eine Rettungs-/Fluchtkammer gibt, ist der Fall nicht ganz so schlimm, auch wenn die psychische Belastung brutal sein muß. Hoffentlich dreht keiner durch.

Schaust Du nochmal nach den Rettungsoptionen? Da steckt der flasche Link drinnen.

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 24. Aug 10 10:12
von Björn

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 24. Aug 10 12:04
von Nobi

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 24. Aug 10 20:15
von Haverlahwiese
markscheider hat geschrieben:Habe vorhin heute gesehen, da entstand der Eindruck, daß das Bergwerk nur einen Tagesschacht hat. Es wundert mich, daß so etwas noch heute zulässig ist, Chile ist doch eigentlich ein entwickeltes, zivilisiertes Land.
Das war bis 1976 in der Asse auch noch Stand der Technik, solange ersoffene und nicht durchschlägige Schächte nicht mitzählen.

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 24. Aug 10 20:45
von markscheider
Stand der Technik kanns nicht gewesen sein, da sei das Bergamt vor. Aber eine Ausnahmegenehmigung desselben muß vorgelegen haben.

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Sa. 28. Aug 10 20:25
von Fahrsteiger
Ich kenne mich beim und mit dem Bohren mit Sicherheit gut aus. Wie bitte soll es möglich sein, eine Raisebohrung in diesem Bergwerk und bei dem Zustand des Bergwerks zu erstellen. Wenn es möglich sein sollte, die Raisekrone nach untertage zu schaffen, wozu dann bitte ist eine derartige Rettungsraisebohrung notwendig?? :?
Glück Auf
Horst

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Sa. 28. Aug 10 22:29
von markscheider
Irgendwo habe ich mal gehört, die Raisekrone soll sich ausklappen. Gibt es sowas mittlerweile?

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: So. 29. Aug 10 13:45
von Fahrsteiger
Die Rettungsbohrung wird einen Durchmesser von 25 Zoll ( etwa 62cm ) haben. Sie wird mit einer Robbins Raisebohrmaschine vom Typ 950 Strata gestoßen. Die Maschine wurde geankert und mit 40m³ Beton vergossen.
Die Maschine gehört der Firma Terra Service und kommt vom Nachbarbergwerk Andina.
Hier die Daten der 950 Strata:
Raisebohrdurchmesser 3m - 6m
Bohrlochlänge 1000m
Pilotdurchmesser normal 15 Zoll ( Dreirollenmeissel )
Drehzahl bei Pilotbohren 0 - 62 rpm
Drehzahl beim Raisebohren 0 - 9 rpm
Andruck beim Pilotbohren 69 Tonnen bei 240bar
Zugkraft beim Raisebohren 950 Tonnen bei 330bar
Gewicht 28,5 bis 40 Tonnen
Spülwasser 36l/s - 129,6 m³ je Stunde

Glück Auf
Horst

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 14. Sep 10 16:16
von hungerlieb
Den aktuellen (mäßigen) Fortschritt verfolgen sicherliche die Meisten, daher hier etwas zur Vorgeschichte.

Zitat:
" Im Jahr 1999 begannen sie, die Trennwände zwischen den Stollen abzutragen, um daraus Kupfer und ein wenig Gold herauszuwaschen. Statt ursprünglich 30 Meter sind heute viele nur noch zehn Meter dick. Bei ungenügender Absicherung drückt die Felsenmasse immer stärker auf die Stollen, bis es zu Einstürzen kommt.

Im Jahr 2001 verlor ein Kumpel ein Bein, ein Jahr darauf noch einer. "Immer wieder haben wir bei der Firma und den staatlichen Aufsichtsbehörden protestiert, vergeblich", erzählt Castillo mit ruhiger Stimme. "2003 gab es einen Rieseneinsturz in der Mine San Antonio, aber zum Glück haben wir unsere Kollegen unter Erde noch rechtzeitig warnen können."

Nach dem ersten tödlichen Unfall riefen die Gewerkschafter 2004 die Gerichte an und beantragten die Schließung von San José. Zunächst mit Erfolg. Doch von der nächsten Instanz wurde die Schließung wieder auf gehoben. Nach dem dritten Toten kam es 2007 zu einem weiteren Förderstopp, doch der hielt nur ein gutes Jahr. Castillos Fazit: "Das Justizsystem taugt für uns nicht."" Zitat Ende

Quelle: http://www.taz.de/1/politik/amerika/art ... sekretaer/

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Mi. 15. Sep 10 13:02
von Sven G.
Zit.hungerlieb:"die Trennwände zwischen den Stollen abzutragen, um daraus Kupfer und ein wenig Gold herauszuwaschen. Statt ursprünglich 30 Meter sind heute viele nur noch zehn Meter dick. Bei ungenügender Absicherung drückt die Felsenmasse immer stärker auf die Stollen, bis es zu Einstürzen kommt."

So etwas nannte man vor nicht allzu langer Zeit und in einem nicht näher zu benennenden Revier : "Restpfeileroptimierung" :cool: - mit den bekannte Folgen...

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Fr. 17. Sep 10 20:26
von Nobi
"Geschenk" zum Unabhängigkeitstag
Erste Bohrung erreicht Bergleute

Freude bei Verschütteten, ihren Angehörigen und der Bergungsmannschaft: In der chilenischen Atacama-Wüste stößt der erste Bohrer bis zu den in 700 Meter Tiefe eingeschlossenen Bergarbeitern vor. Die Röhre muss nun noch erweitert werden, das kann dauern. Erst einmal aber gibt es ein Festmahl zum Nationalfeiertag.

Mehr unter http://www.n-tv.de/panorama/Erste-Bohru ... 17651.html

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Di. 05. Okt 10 19:15
von Nobi
Dienstag, 05. Oktober 2010
33 Kumpel in Chile Probe-Rettung beginnt Samstag

Die weltweit mit Spannung erwartete Rettung der verschütteten chilenischen Bergleute könnte schon diesen Sonntag glücken. Experten halten die Befreiung der 33 Kumpel Medienberichten zufolge bereits an diesem Wochenende für möglich. "Mit viel Optimismus lässt sich sagen, dass es das nächste Wochenende sein wird", zitierte die Zeitung "El Comercio" den Chef des Unternehmens Mining Parts, Eugenio Fierro. Die Arbeiter waren vor zwei Monaten verschüttet worden und harren seither in 700 Metern Tiefe aus.
Bisher war mit der Befreiung erst Ende Oktober gerechnet worden. Aus Kreisen des Rettungsteams bei der Gold- und Kupfermine San José in der Atacama-Wüste hieß es nun, dass die Generalprobe für alle Vorbereitungen der Rettung für diesen Samstag vorgesehen sei, weil die Rettung schon am Tag danach beginnen könnte.

Auch Präsident Sebastián Piñera hatte sich angesichts der guten Fortschritte bei der Bohrung von Rettungsschächten zuversichtlich geäußert, dass die Bergleute befreit werden könnten, noch bevor der Staatschef am 17. Oktober eine schon länger geplante Europareise antritt. "Wir sind der Rettung schon sehr nahe und haben alles Menschenmögliche getan", sagte Piñera. "Für mich ist es sehr wichtig, in diesem Augenblick (der Rettung) bei den Arbeitern und ihren Angehörigen zu sein", fügte er hinzu. Die Befreiung der Verschütteten werde "eine Nachricht sein, die in aller Welt mit großer Freude aufgenommen wird".
Kumpel schicken Erinnerungsgegenstände

Die seit dem 5. August verschütteten Bergleute bereiteten sich unterdessen weiter auf ihre Befreiung vor. Durch enge Versorgungsröhren schickten sie bereits kleine Erinnerungsgegenstände zur Oberfläche. Die Männer sollen in einer Kapsel durch einen der drei Rettungsschächte an die Oberfläche gezogen werden. Dort steht ein Behelfslazarett für eine medizinische Erstversorgung bereit.

Für das Wiedersehen mit den Familienangehörigen werden etwa 2000 Journalisten aus aller Welt bei der Mine erwartet. Um die Kumpels vor diesem Ansturm abzuschirmen, stehen Ruheräume zur Verfügung. Anschließend sollen die Kumpel in Hubschraubern in das Krankenhaus der nahe gelegenen Stadt Copiapó geflogen werden. Dort laufen auch schon die Vorbereitungen für ein großes Freudenfest.

Quelle: n-tv.de
http://www.n-tv.de/panorama/Probe-Rettu ... 46341.html

Re: Bergleute überleben 17 Tage

Verfasst: Sa. 09. Okt 10 12:46
von Fahrsteiger
Anbei ein paar Daten und Bilder vom " berühmten " Schramm T130 XD.
Gesamtgewicht 53,3t
Bohrmotor 760 PS
Komressor 38m³/min bei 24,1 bar oder 32,6 m³/min bei 35,5 bar
Zugkraft am Gestänge 60t
max. Bohrdurchmesser 711mm
Glück Auf
Horst