Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

... für den Rest, der sonst nicht passt.
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Marcel Normann
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Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Marcel Normann »

Hat zwar nur wenig mit Bergbau zu tun, trotzdem mal die Frage: Ich habe hier den Abdruck eines Flugblattes von 1562 vorliegen, in dem der Ortspfarrer Adam Wag einen Vulkanausbruch im Badenweiler-Lipburg am 9. März 1562 beschreibt. Ich hab mal ein bisschen recherchiert, konnte aber überhaupt nichts zu diesem Ausbruch im Netz finden. Gefunden habe ich nur folgendes:
Die Badenweiler-Lenzkirch Zone ist wichtig und wird auch auf der Exkursion besucht. Denn dort finden sich Pyroklastika (Sedimente von Vulkanen) und noch ander Hinweise auf Vulkanismus. Hier handelt es sich vermutlich um Inselbogenvulkanismus, wie er an Subduktionszonen (heutige Anden) auftritt.
http://titan.minpet.unibas.ch/minpet/ex ... hrung.html


Wundert mich sehr, dass diese Beschreibung keinerlei Widerhall in der Literatur gefunden haben sollte. Weiss jemand genaueres?
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Schlacke
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Schlacke »

Hallo,

nach O.Geyer u. M.Gwinner: Einführung in die Geologie von Baden-Württemberg, Stuttgart: 1968 gabe es in ganz Badenwürttemberg keinen neuzeitlichen Vulkanismus.
Der Herr Pfarrer wollte wohl mal wieder alle seine Schäflein vollzählig in der Kirche versammelt haben!!!

GA

Elmar Nieding
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ErichK
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von ErichK »

Hallo Schlacke,
vom Geyer & Gwinner kam gerade die 5.Auflage heraus, dreimal so dick wie die 2.
Vielleicht steht da mehr über den Vulkanismus im Schwarzwald drin als in der 2.Auflage auf S.128

In den Beständen des Generallandesarchives habe ich gefunden:
Bestand 60 Nr. 353
Ein von dem Landesgeologen Dr. Hans Thürach in der Münchner Allgemeinen Zeitung veröffentlichter Aufsatz über Erdbeben und vulkanische Erscheinungen in Baden.
Der Artikel ist von 1905

Grüße Erich
Falafel
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Falafel »

Nach meinem unerheblichen Kenntnissstand befindet sich der "jüngste" Vulkan Mitteleuropas bei Franzensbad im Böhmischen. Aber auch der ist schon vor ein paar 10000 Jahren erloschen. Wurde übrigens schon vom ollen Goethe intensiv untersucht.

Glück Auf!
Stephan
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Marcel Normann
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Marcel Normann »

Hier das Flugblatt: http://www.experimentierkasten.de/temp/gag/ausbruch.jpg. Ich hatte das gestern Abend die Transkription fast fertig, als ein Blitzschlag die ganze Arbeit ins Nirwana gerissen hat :o
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galenit
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von galenit »

Hallo Marcel,

...krasser Bericht, wo findet man sowas?

Jedenfalls ist neuzeitlicher Vulkanismus in und um Badenweiler nicht bekannt. Es gibt dort zwar ein paar Thermalquellen, in denen schon die Roemer gebadet haben, also leicht erhoehte geothermische Gradienten, aber Vulkanismus, nee...

Die Badenweiler - Lenzkirch - Zone ist eine variskische Suturzone (Grenze Moldanubikum - Saxothuringikum), an der zwei Mikrokontinente kollidiert sind. Die Schichten in diesem Bereich ernthalten Vulkaniklastika, allerdings sind die viel zu alt (Perm und aelter) als dass der Pfarrer sie bei Ihrer Ablagerung haette beobachten koennen (siehe hier: http://www.georesources.de/wutachmol-01.html)

Aber als ich den Bericht entziffert habe, ist mir eine andere Idee gekommen (Achtung, 100% Spekulation!): Im Bericht steht das die Feuer aus 'Spalten' am 'Blauenberge' drangen und mehrere Tage anhielten.
Nun ist der Blauen bekannt fuer rege Bergbautaetigkeit, genau auf der Hangseite zum Oberrheingraben hin, in dem der Beobachter stand. Angefangen bei den Roemern (Silber), im Mittelalter und danach intensiv nach Silber, in der Neuzeit nachgerissen auf Flussspat. Die Gaenge dort sind z.T. sehr maechtig und i.d.R. auch noch zugaenglich - und sie liegen alle am Blauen (=Berg) hangaufwaerts. (z.B. http://www.schwarzwald-mineralien.de/Ba ... rgbau.html)

Wie waere es, wenn der Herr Pfarrer die Arbeit der Bergleute (Feuersetzen) gesehen und fehlinterpretiert hat?
Oder dort oben gar beim Feuersetzen gruendlich was schiefgegangen ist?!? Ausbau Feuer gefangen, bis uebertaegig, und dann Waldbrand?

Pure Spekulation, aber ich kann mir da oben nichts anderes vorstellen was brennen kann und Spalten aufmacht...

Klasse Artikel jedenfalls!






http://www.schwarzwald-mineralien.de/Ba ... rgbau.html
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Nobi
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Nobi »

http://www.happyents.de/berichte/brotkn ... karbid.htm

Aus dem Mansfeldischen gibt es auch einen entsprechenden Bericht (finde ich nur gerade nicht).
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Schlacke
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Schlacke »

Hallo,

die Abbildung zeigt deutlich, dass es zur damaligen Zeit durchaus nicht ungewöhnliches war, solche Interpretationen bildlich festzuhalten. Der Name Moser, es gibt 2 Namensnennungen (Staatsbiliothek Augsburg), die von 1557-1573 als sog. Briefmaler tätig waren, haben vermutlich noch mehrere 'Katastrophenbilder' angefertigt.

Von dem erwähnten Pfarrer Adam Wag weiss sein jetziger Amtsbruder in Bollschweil nichts, er war aber über die damaligen Ansichten nicht überrascht.

Die Möglichkeit eines Zusammenhanges mit bergbaulichen Aktivitäten ist durchaus möglich. Das bedeutet, dass um 1562 bereits Bergbau umging. Es sind in der TK 25 WIES auf der Westseite des Belchen einige Bergbau-Signaturen eingetragen.

Albrecht Schlageter hat in seinem Aufsatz "Rund um den Belchen" ( Das Markgräflerland, H. 1/1988, S. 46-81) einige Gruben erwähnt. Umfangreicher ist seine Veröffentlichung in der naturkundlichen Monographie des Bd. 13 = Natur- und Landschaftsschutzgebiete Baden-Württemberg, Karlsruhe: 1989, S. 127-309, Aufsatztitel: Zur Geschichte des des Bergbaus im Umkreis des Belchen.

Die sog. 'Blauen Steine' bei Badenweiler sind wohl bekannt!

Glückauf!

Elmar Nieding
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Marcel Normann
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Marcel Normann »

Das Flugblatt ist aus dem Buch "Von den unmenschlichen Taten des Totengräbers Heinrich Krahle zu Frankenstein", einer Sammlung von Flugblättern zwischen etwa 1500 und 1650. Dort ist auch eine eingedeutschte Transkription zu finden, jedoch ohne weitere Erläuterungen.

Eure Theorien finde ich alle interessant, mir fallen zu jeder aber starke Gegenargumente ein. Lösen muss das Rätsel wohl ein Heimatforscher vor Ort. Mich verwundert angesichts dieser Steilvorlage einfach sehr, dass noch keiner zu diesem Schriftstück gearbeitet haben sollte.
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markscheider
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von markscheider »

Klasse! ("...der türkische Obersteiger Aze Tüleen...") :D :D :D
Geomartin
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Geomartin »

Hallo,

der letzte Vulkanausbruch in Deutschland fand vor etwa 9.000Jahren in der Eifel statt, der beruehmte Laacher See Ausbruch vor etwa 11.000 Jahren. Seitdem gab es nichts mehr (die Eifel wird aber noch als aktiv betrachtet).
Es gibt das sehr gute Buch "Vulkanismus" von ?Schmincke? zum Thema. Es behandelt Vulkanismus allgemein, aber mit vielen Beispielen aus Deutschland.
Die Inselbogengesteine bei Baadenweiler sind sicherlich aelter und wurden waehrend der alpidischen (oder bei aelteren) Gebirgsbildung dort eingebaut. Letzte Woche bin ich auch noch ueber 3 Milliarden Jahre alten basaltischen Meeresboden gelaufen.

Gruesse vom Buckland Hills Exploration Camp,

Martin
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Nobi
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Nobi »

markscheider hat geschrieben:Klasse! ("...der türkische Obersteiger Aze Tüleen...") :D :D :D
:derda: Ja, die Geschichte ist echt gut gemacht und die Autoren haben sich richtig Mühe gegeben. :D :D :D
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Till
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Till »

Hier ist, unter anderem, auch auf dieses Flugblatt bezug genommen worden (Seite 4):


Bulletin of the Selsmologmal Socmty of America, Vol 72, No. 2, pp 507-523, April 1982
SOME SIXTEENTH CENTURY EUROPEAN EARTHQUAKES AS
DEPICTED IN CONTEMPORARY SOURCES
BY H. DERESIEWICZ

Aber den "Reyenberg oder Pflug / hangt am Blauenberg" kann ich erstmal nicht zuordnen. Aber, wie weiter oben schon gesagt wurde, Bergbau scheint da schon lange umgegangen zu sein, wenn man nur schon mal die Top25 anschaut.

Grüße
Till
wer mit offenen Augen wandert kann in einem Sandkorn das Universum erkennen
galenit
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von galenit »

Hallo alle,

Spannendes Thema, nach wie vor.

Unten mal mal eine Karte (s.u.) mit einer kleinen Interpretation, die vielleicht auch die oertlichen Gegebenheiten fuer nicht Ortsansaessige/ -kundige zeigt.

Kleine Erlaeuterung/ Hintergrund:
Bergbau in der Region Lipburg/ Badenweiler ist hinreichend bekannt und belegt, so ziemlich von der Roemerzeit bis heute (eine gute geschichtliche Zusammenstellung findet sich hier: http://home.datacomm.ch/kbecherer/geschichte_bw.htm)

Geologisch gibt es dort nichts was in irgendeiner Form auf jungen Vulkanismus hindeutet. Da Gebiet wird durchschnitten von der Schwarzwald - Randverwerfung, die auch fuer den Grossteil der Mineralisation verantwortlich ist. Westlich der Stoerung finden sich Sedimente (aus dem Kopf Jura/ Dogger, mit eingeschaltetem Gips, der auch bergmaennisch gewonnen wurde). Die Gipsgrube durchfaehrt die Randverwerfung, und man landet im kristallinen Grundgebirge, in welchem die Gaenge der Grube Haus Baden etc. aufsitzen. Das Gestein ist sehr hart in diesem Bereich, verquarzt ("Badenweiler Quarzriff"), und Feuersetzen war wohl das Mittel der Wahl zu dieser Zeit. Nix Vulkanismus. (mehr Bilder hier: http://www.hjbecherer.de/ - Grubennamen beachten)

Pfarrer Wag steht also ausserhalb Lipburg und schaut in Richtung des Schwarzwalds (Blauen). Von seinem ungefaehren Standort bis zu den Grubenbereichen, in denen nachweislich Feuersetzarbeit vorliegt (anschauen, wenn unbekannt!), ist es kein Kilometer. Wie weit ein Bogen schiessen kann, weiss ich nicht, aber nehmen wir mal 100 - 150m an. Dann sind seine genannten 2 Bogenschuesse ca. 300m weit - nicht ganz die Distanz auf der Karte unten, aber wir wissen ja auch nicht wo genau er steht. 500m sollte aber im Rahmen der Interprtation sein. Er schaut also direkt auf die (bekannterweise) Feuergesetzten Abbaubereiche am Fusse des Blauens. Und da brennts und qualmts...

Also, ein ganzer Haufen Indizien. Vulkanismus faellt auf jeden Fall zu 100% raus, alles deutet auf Bergbau hin. Vielleicht hat der Herr Pfarrer seinen Bericht und die Fakten ja ein bisschen "feingetunt" und die Situation dramatischer dargestellt als sie tatsaechlich war (wer heute mal discovery channel oder so schaut, sieht das gleiche Phaenomen...). Nur:

Was aber hat er nun wirklich gesehen?

"Normale" Feuersetzarbeit - die er sich nur vulkanisch erklaeren konnte?
Vielleicht sogar ein kleines/ grosses Grubenfeuer/ Grubenunglueck?
Oder wollte er einfach nur mal seinen Namen auf einem daramatisch geschriebenen "Flugblatt" sehen?!?

Fraglich, ob sich das jemals endgueltig klaeren lassen wird. Allerdings ist fuer mich ein 100% iger Bergbaubezug vorhanden, Pseudo - Vulkanismus durch Feuersetzen, sozusagen. Aber wer weiss, vielleicht taucht ja noch eine andere schoene Quelle auf!

Freu mich ueber Kommentare.
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Transylvaner
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Transylvaner »

galenit hat geschrieben:Hallo alle,

Spannendes Thema, nach wie vor.
......
Wie weit ein Bogen schiessen kann, weiss ich nicht, aber nehmen wir mal 100 - 150m an. Dann sind seine genannten 2 Bogenschuesse ca. 300m weit - nicht ganz die Distanz auf der Karte unten, aber wir wissen ja auch nicht wo genau er steht. 500m sollte aber im Rahmen der Interprtation sein.
...
Freu mich ueber Kommentare.
Ich finde das Thema auch spannend. Vom Bergbau verstehe ich nichts, bin aber immer dabei wenn ich Gelegenheit dazu habe Bergwerke und auch alte Stollen und Bunker zu besichtigen.

Zum Bogenschießen kann ich aber folgendes dazu beitragen:
mit meinem Langbogen der 45lbs hat (entspr. knapp 20kg Zuggewicht) komme ich je nach Windrichtung und Pfeilart (Holz oder Carbon) schon über 200m weit. Dabei habe ich in einem Winkel von ca. 45° nach oben geschossen. Danach bin ich die Strecke abgefahren, und hatte laut Tachometer und auch Navi ungef. 220m zurückgelegt. Ich bin damals richtig erschrocken das die Pfeile so weit fliegen.
Meiner Meinung nach können 2 Bogenschüsse durchaus zusammen gezählt auf 500m kommen, auch weil es ja auch noch viel stärkere Bögen gibt.
______________________________________
Grüße, Fred
consolamentum (†)
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von consolamentum (†) »

mit einem langbogen kann man durchaus über 400 meter schießen
Schlacke
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Re: Vulkanausbruch 1562 bei Lipburg/Badenweiler

Beitrag von Schlacke »

@Marcel,

wo sind die starken Gegenargumente, dass der Bildzeitungs-Vorgänger nichts mit Bergbau zu tun hat?

In der Tat besten Verbindungen zum Badenweiler Bergbau. Recherchen laufen noch, ein Beispiel: Anfrage beim Erzbischöflichen Archiv in Freiburg: Keine Stellungnahme bzw. Kommentar.

Der genannte Pfarrer Abraham Wag hat schon etwas gesehen, in seiner Schilderung aber masslos übertrieben, sonst hätte man ihm zu damaliger Zeit die 'Story' nicht abgenommen. Ereignisse, die Aufsehen erregen sollten, mussten bildlich präsentiert werden, Lesende waren um 1562 eine Minderheit.

Wenn man das Buch von Nikoline Hortzitz (Von den unmenschlichen...) durchblättert, findet man auf S. 137 die Sage von der 'Langen Schicht von Ehrenfriedersdorf, aus dem Jahr 1684. (War schon Thema hier im Forum)

Glückauf!

Elmar Nieding
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