100 Jahre Radonstollen Bad Kreuznach am 15.09.2012

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Naheländer
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100 Jahre Radonstollen Bad Kreuznach am 15.09.2012

Beitrag von Naheländer »

Seit 100 Jahren ist im Kreuz­nacher Kauzen­berg eine in Deutsch­land einzig­ar­tige Therapie­einrichtung unter­ge­bracht: Sonst nur für Patien­ten zugäng­lich, wird zum Jubiläum am Samstag, 15.9.2012 : 14.00 – 18.00 Uhr zum Tag des offenen Stollens das Inhala­to­rium öffent­lich zugäng­lich sein und kann im Rahmen fachkun­di­ger Führun­gen besich­tigt werden.

Der medizi­ni­sche Leiter des Stollens, Dr. Hans Jöckel, wird ab 14.00 Uhr selbst die Thera­pie erläu­tern, der er in erheb­li­chem Umfang sein Lebens­werk als Balneo­loge gewid­met hat. Auch Dr. Daniela Thress, die als Badeärz­tin im Cruce­nia Gesund­heits­zen­trum eine Praxis unter­hält, wird inter­es­sierte Besucher infor­mie­ren.

Der Eintritt ist frei.

Am 18. Mai 1912 nahm hier erstmals das Radon-Inhalatorium seinen Betrieb auf. In einem clubar­ti­gen Gebäude vor dem Stollen inhalierte man die Luft aus dem Bergin­ne­ren. Seit 1974 gehen die Patien­ten in den Berg hinei­nen. Der Kreuz­nacher Apothe­ker Dr. Karl Aschoff hatte einst festge­stellt, dass sich in der Stol­lenluft das radio­ak­tive Gas Radon in hoher Konzen­tra­tion enthal­ten ist. Zuvor schon hatte der Radon­ge­halt der Salzquel­len des Salinen­tals entdeckt. Umgehend wurde der Ra­donstollen ein Teil des thera­peu­ti­schen Angebo­tes des Heilba­des. Die Kombi­na­tion der In­halation des Radon­ga­ses mit Solebä­dern und Physio­the­ra­pie galt als Kreuz­nacher Verfah­ren und wird bis heute – vor allem bei Morbus Bechte­rew Kuren prakti­ziert. 1912 erlangte die Radon­kur in Bad Kreuz­nach inter­na­tio­nale Bekannt­heit.

Die Führun­gen werden den aktuel­len Stellen­wert der Thera­pie aufzei­gen, die Mittel zur Schmerz­lin­de­rung bei rheuma­ti­schen Erkran­kun­gen bis heute ihre Bedeu­tung bewahrt hat.

Anläss­lich des Jubilä­ums wird es im Haus des Gastes am Freitag, 14.9., 16.00 Uhr einen Festakt geben, zu dem Oberbür­ger­meis­te­rin Dr. Heike Kaster-Meurer und Dr. Hans Jöckel einla­den. Einge­bun­den ist auch der Förder­ver­ein Landeshreu­ma­zen­trum. Bei dem Festakt wird Dr. Hans Jöckel die wechsel­hafte Geschichte der Thera­pie Revue passie­ren lassen, die der Stadt einst Weltruhm einbrachte und nur in den 90er Jahren nur dank seines Engage­ments vor der Einstel­lung bewahrt werden konnte. 1974 wurde ein alter Stollen aus dem 18. Jahrhun­dert im vorde­ren Bereich zum großzü­gi­gen Inhala­to­rium ausge­baut.

Im Rahmen des Festak­tes werden zudem Erfah­rungs­be­richte von Patien­ten und Verant­wort­li­chen auf der Tages­ord­nung stehen. Der RPT-Geschäftsführer, Dr. Achim Schloe­mer, fragt nach den Per­spektiven der Thera­pie und der Heilbä­der unter dem Motto. »Quo vadis – wohin geht die Kur?«

Zu Gast sind bei dieser Gelegen­heit in Bad Kreuz­nach auch die Vertre­ter der verschie­de­nen Radon­heil­bä­der in Deutsch­land, Öster­reich, Tsche­chien und Polen, die sich zur Arbeits­ge­mein­schaft Euradon zusam­men­ge­schlos­sen haben. Die Euradon führt vom 13.-15.9.2012 ihre Jahres­ta­gung an der Nahe durch.

Pressemitteilung: Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH
Das alte Radium-Inhalatorium Bad Kreuznach 1912-1945 vor dem Rudolph-Stollen. Die radonhaltige Luft wurde im Stollen gesammelt und in den Inhalationsraum geblasen.
Das alte Radium-Inhalatorium Bad Kreuznach 1912-1945 vor dem Rudolph-Stollen. Die radonhaltige Luft wurde im Stollen gesammelt und in den Inhalationsraum geblasen.
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Radonstollen Bad Kreuznach, Stollen 2, der heutige Behandlungsraum im Berg.
Radonstollen Bad Kreuznach, Stollen 2, der heutige Behandlungsraum im Berg.
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Radonstollen Bad Kreuznach, Stollen 1, hinten rechts der eigentliche Stollen, der sog. Rudolfstollen, ein Quecksilberbergwerk aus dem 18. Jh.
Radonstollen Bad Kreuznach, Stollen 1, hinten rechts der eigentliche Stollen, der sog. Rudolfstollen, ein Quecksilberbergwerk aus dem 18. Jh.
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Radonstollen Bad Kreuznach, Zugangsstollen
Radonstollen Bad Kreuznach, Zugangsstollen
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Glück Auf!

Daniel
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"Und summa ist der Wein
in diesem Land zu gut
und sind gar vile
holdselig Leut allda"

Bergmeister Thein über die Pfälzer

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