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Saigerverfahren vs. Amalgamierverfahren

Verfasst: Fr. 18. Jan 13 23:48
von Norbert Kaiser
Glück Auf! zusammen,

im Zusammenhang mit dem Review des wikipedia-Artikels über die Saigerhütte Grünthal (http://de.wikipedia.org/wiki/Saigerh%C3 ... C3%BCnthal) kam die Frage auf, ob durch das Amalgamierwerk Halsbrücke ab 1790 eine Konkurrenz für die Saigerhütte entstand. Das kann m. E. n. eigentlich nur der Fall gewesen sein, wenn mittels Amalgamierverfahren auch silberarme Kupfererze verarbeitet wurden. Dazu gibt´s in der Literatur verschiedene Aussagen, bei Wagenbreth/Wächtler (Freiberger Bergbau) ist in Bezug auf Halsbrücke von der Verarbeitung reicher Silbererze die Rede, die UNESCO-Studie Halsbrücke sagt hingegen, dass das Amalgamierverfahren insbesondere im 19. Jh. auch für Armerze angewandt wurde. Kann hier jemand weiterhelfen? Vielen Dank im voraus.

Norbert

PS: Der Review ist hier nachzulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia: ... C3.BCnthal

Re: Saigerverfahren vs. Amalgamierverfahren

Verfasst: Di. 22. Jan 13 10:08
von Schlacke
Bescheidener Beitrag eines interessierten Laien:

1710 Gründung der Generalschmelzadministration durch Kurfürst Friedrich August II. Sie wurde von Abraham August von Schönberg organisiert und geleitet. Das Freiberger Hüttenwesen unterlag zu der Zeit dem Direktionsprinzip (staatlicher Kontrolle).

Zur Einführung der Amalgamation s. Gottlieb Ortmann (1788): Kurze Geschichte der Amalgamation in Sachsen (Präsenzbestand der UB BA Freiberg und weitere Werke zum Thema)

und: https://getinfo.de/app/details?cluster= ... =che&hit=2

Glückauf!

Elmar Nieding

Re: Saigerverfahren vs. Amalgamierverfahren

Verfasst: Di. 22. Jan 13 11:32
von axel
Hier noch eine Empfehlung:

http://books.google.de/books?id=30I7AAA ... &q&f=false

Zur Frage siehe S. 153: "... wogegen man der Amalgamazion nur solche Erze zuführt, welche reich genug sind, um sich ohne vorgängige Konzentrazion verquicken zu lassen."

GA axel

Re: Saigerverfahren vs. Amalgamierverfahren

Verfasst: Di. 22. Jan 13 12:28
von Uran
Seit der Gründung der Generalschmelzadministration (1710) mussten die im oberen Erzgebirge abgebauten geringhaltigen Erze mit großem Aufwand zur Weiterverarbeitung nach Freiberg gebracht werden. (6. Tagungsband Bergbauverein Schneeberg e.V. 2012) Auf betreiben Herders wird deshalb in Antonsthal ab 1827 die Königlich Sächsische Antons Silberschmelzhütte gebaut. 1839 wurde der Betrieb auf das Amalgamierverfahren umgestellt. Hintergrund ist die schlechte Verhüttbarkeit der gelieferten Armerze.