Bermännische Fachwörter

... für den Rest, der sonst nicht passt.
AlexanderP
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Beitrag von AlexanderP »

Hallo,

gibt es für Mulden die durch den Verbruch von Stollenmundlöchern entstanden sind ein bergmännisches Fachwort? Hiermit meine ich aber nicht Pingen !

GA

Alexander
alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

Tagebruch würde ich das nennen, wenn schon nicht "pingen"
"bingen" oder *kuhlen* gilt auch nicht ? *gg*
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Pochknabe
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Beitrag von Pochknabe »

ist die pinge oder binge nicht das gleiche wie ein tagesbruch ... !?
alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

einen eingefallenen Stollen würde ich einen Hangeinbruch nennen


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MichaP
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Beitrag von MichaP »

Also wir sagen dazu "Stollenpinge".

In BSAs kann man auch "Restloch" lesen, dies wird dann aber genauer defeniert zb. "Restloch Stollen xy". Restloch wird aber auch für andere Objekte genommen "Restloch Steinbruch", oder "Restloch "Schacht xy"" . In der Regel geschieht dies wenn es sich um sehr undeutliche Objekte handelt, die nicht mehr richtig erkennbar sind (z.b. eine schon wieder fast komplett zugerutschte Pinge)
Der Begriff "Pinge" beschreibt eigentlich nicht die Art der Enstehung sondern nur die entstande Vertiefung. Also kann ein Tagesbruch, ein verbrochnener Schacht oder auch ein Stollen eine Pinge bilden.
Der "Graben" vor dem eigentlichem Mundloch wird eigenlich "Stolleneinschnitt" genannt, jedenfalls nenne ich es so. In BSAs ist dies auch so zu finden.

Glück auf!

Michael


PS: hab gerade ncoh mal in den Duden geschaut: "Binge oder Pinge - bergmännisch für eine trichterförmige Vertiefung"
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

für mich und sicher auch für die gängige Nomenklatur nennt sich sowas "Stollenpinge".

Eben weil der üblicherweise im Holzausbau stehende Stollenmund nach dessen Vergang eine Vertiefung, hier rinnenförmig, hinterläßt.
Die Pinge wird dann dort enden, wo das (stand)feste Gestein beginnt.

Zur Verdeutlichung des Entstehens einer Schachtpinge hab ich mal eine Zeichnung rausgekramt, die ich mal zu Vortragszwecken gemacht habe...
Dargestellt ist das Abteufen auf eine Flözartige Lagerstätte.
Schachtpingen auf Gängen können andere Formen haben.
Wurde viel gefördert und ist eine größere Halde entstanden, kann diese ebenfalls die Pingenform beeinflussen.


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AlexanderP
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Beitrag von AlexanderP »

Danke für euere Antworten. Meine Frage wurde somit beantwortet.

GA

Alexander
AlexanderP
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Beitrag von AlexanderP »

Eine Stollenpinge in meiner Umgebunng (Hohenstadt bei Hersbruck) sieht fast genau so aus wie die auf dem ersten Bild von "alterbergbau.de". Was denkt ihr wie groß sind die Chancen so einen Stollen aufzuwältigen und wie lange würde das ungefähr dauern? Die Beschaffenheit der Gruntes ist folgende: Humus, Sand- mit Sandstein, stellenweise Kalkstein. Ich bitte um eine kurze Erläuterung.

Glück Auf!

Alexander
Gast

Beitrag von Gast »

Da wirst du ganz schön ins Schwitzen kommen ;) Aber wenn du Zeit und Muße hast solltest du es tun. Da war garantiert lange keiner drin, wer weiss was dich erwartet. Wer nicht wagt-der nicht gewinnt!
Kaj_Todt
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Beitrag von Kaj_Todt »

Also wenn es Sandstein ist, wirst du da nicht viel Freude haben... gut möglich, das du tief graben musst, da ja das Gestein am Mundloch ziemlich erodiert sein wird, und evtl. immer wieder nachrutscht. Ich würde mich erstmal erkundigen, um was für eine Grube es sich handelt, von wann bis wann sie im Abbau stand, denn daraus könnte man Rückschlüsse auf den Zustand schliessen.
AlexanderP
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Beitrag von AlexanderP »

Das Problem ist nur dass fast keiner über die Grube bescheid weiß. Das interessante bei dieser Grube ist dass die Halde im Vergleich zu den anderen Gruben relativ groß ist. Was man zur Auflassung sagen kann ist dass sich auf der Halde neben der Stollenpinge ein Baum befindet der nach dem Durchmesser zu Urteilen ca 200 Jahre alt ist.

GA!

Alexander Pyka
OHo
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Beitrag von OHo »

Hallo,
bitte beachten: schön weit unten ansetzen. Ist zwar mehr Arbeit, aber nur so bekommt man auch das Wasser weg.
Ausbau!!!!! nicht vergessen, keine Streichhölzer einbauen.
Vor Erstbefahrung wettern lassen, denn ihr wollt ja auch wieder raus. Und dann schön abtarnen. Altes Holz ,kein frisches Grün, das sehen die Spezis auch im Dunkeln.
Viel Spass GA OHo.
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sepp
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Beitrag von sepp »

momment mal,wir sind doch die spezies!??! :o
Willkommen im Ruhrgebiet,wo man Gesichter Fressen nennt!(Frank Goosen)
AlexanderP
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Beitrag von AlexanderP »

Wer kann mir sagen was folgende Fachbegriffe bedeuten:
Gefluderkasten, Gestängeschacht,Richtschacht,Traufdach ?

GA

Alexander
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

Ich!! :D:D






Gefluderkasten:Holzkasten in dem Wasser "zwischengelagert" wird, entweder Aufschlagswasser für Wasserräder bzw zwichen zwei Pumpensätzen.
Gestängeschacht: Teil des Schachtes (Trum) in dem die Pumpgestänge arbeiteten(?)
Richtschacht: Schacht etwas außerhalb der eigentlichen Lagerstätte, mit Richtstrecken und Querschläge wurde dann die LS ausgerichtet.
Traufdach: naja im Schacht gibts nasse Stellen, wenn man an so einer Stelle länger arbeiten mußte war es schon sinnvoll
so ein Teil an der Firste anzubringen und das Tropfwasser umzuleiten. Auch an Füllorten vorhanden. Ein paar Bretter und etwas Tuch helfen da schon, heute aus Plaste.

hoffe geholfen zu haben dj
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

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Zeichnungen von Nightmare.
Glück auf!

Michael
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darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

Also was die künstlerische Umsetzung betrifft gibts da nix auszusetzen:D
Was wohl Freud zu dem morbiden Richtschacht sagen würde:confused:

dj -Kunstliebhaber
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

Da hab ich doch noch einen Fehler gefunden Hi Hi
Richtschächte sind saiger!
Als künstlerische Freiheit kann ich es nicht durchgehen lassen.

dj -aufmerksam.
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

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Gequelle sammelt das Wasser und die angesetzten Gefluderkästen leiten das Wasser in das Gerinne. Sinn des Ganzen: Das Wasser sollte nicht in die tieferen Abbaue gelangen, von wo es wieder mühsam hätte gehoben werden müssen.
Glück auf!

Michael
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Nightmare

Beitrag von Nightmare »

@darkjedi:

kannst du dir vorstellen, wer da im Ge-RichtSchacht hängt?

Hast schon recht, ich kenne auch keinen tonnlägigen Richtschacht :) .

GA
Nightmare
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

@Nightmare

Nö, sollt ich das??

Schreib nichts was Du später bereuen könntest;)

dj
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

.. tonnlägige Richtschächte machen ja auch keinen Sinn.
Tonnläger sind ja IMMER in der Lagerstätte.
Da hab ich selbst auuserhalb des Ganerzbergbaus keine Ausnahmen erlebt.
Weil eben ein Schrägschacht technisch immer erheblich mehr Probleme bereitet als ein Seigerschacht.
Nightmare

Beitrag von Nightmare »

@darkjedi:

ich habe noch nichts bereut, was ich geschrieben habe, auch wenn das anderen nicht immer gefällt :P
AlexanderP
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Beitrag von AlexanderP »

Kann mir jemand sagen ob es einen Fachbegriff für soetwas wie "Wiederauffahrung" oder "Wiederinbetriebnahme" gibt ?

GA

Alexander
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

hi alexander!

ich empfehle dir folgende literatur:

1. das BEFAHRERHANDBUCH (gibts kostenlos zum download hier auf der seite!)
2. für neuere terminologie: das "BERGBAULEXIKON" (Verlag Glückauf)
Glück auf!

Michael
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Beitrag von AlexanderP »

Das Befahrerhandbuch habe ich schon aber den Begriff habe ich dort noch nicht gefunden. Kannst Du mir sagen wie ich den Verlag Glückauf erreichen kann (Adresse, oder E-Mail)?
Das Problem ist dass ich den Begriff heute brauche um mein Formular zu vervollständigen.

GA

Alexander
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

was für ein "formular" denn?
Glück auf!

Michael
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Beitrag von MichaP »

verlag glückauf: http://www.vge.de/
Glück auf!

Michael
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darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

@darkjedi:

ich habe noch nichts bereut, was ich geschrieben habe, auch wenn das anderen nicht immer gefällt :P
Nicht:???: aber irgend jemand schon, oder hat der Berggeist den Beitrag verschwinden lassen :D

Was ist nun mit dem Mordgrübner Hin-richtschacht :confused:

dj
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Beitrag von darkjedi »

@HEG

Schreibst du ein Buch ???

Aufwältigen, Anfahren....je nach dem.

Wenn Du an einen Preisrätsel teilnimmst machen wir aber fairerweise halbe/halbe, 80% für mich 20% für Dich. OK?:D

dj -gerade knapp bei Kasse
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