Lederreinigung und -konservierung
Verfasst: Di. 15. Jan 19 21:30
Im alten Bergbau ist die Verwendung von Leder auf wenige Gegenstände beschränkt gewesen. Wenn ich mich recht erinnere, dann sind das von den mit Nägeln versehenen Schuhen der alten Bergleute einmal abgesehen vor allem die Arschleder, die Tscherpertaschen, die bei der Anlage eines Bohrlochs über dieses Bohrloch gelegten Lederscheiben mit einem Loch für den Handbohrmeißel in der Mitte (Bohrdeckel), Lederkappen im 20. Jh und Teile der Pumpen. Als ich kürzlich eine Tscherpertasche gereinigt und konserviert habe, habe ich auf die Mittel zurückgegriffen, die ich jahrzehntelang als Handschriftenbibliothekar für die Reinigung und Konservierung von Ledereinbänden von mittelalterlichen Handschriften und Drucken bis zum 19. Jahrhundert habe anwenden lassen. Es gibt von der Firma Maroquin ein Reinigungsmittel mit dem Namen "Lederbalsam" und ein Pflegemittel namens "Ledervaseline". Diese Mittel werden vor allem von Museen und Bibliotheken angewendet. Man kann den Lederbalsam mit einem Schwämmchen einreiben oder mit einem Pinsel auftragen. Ich habe die Reinigungsflüssigkeit mit dem Pinsel aufgetragen, vielleicht eine halbe Minute einwirken lassen und dann mit einem sauberen, weißen Baumwolltuch die bearbeitete Lederfläche abgerieben. Wenn das Tuch keine braunen Flecken mehr auswies, dann habe ich die Fläche für sauber erklärt. Ich war überrascht darüber, daß das dicke Leder derart weich wurde. Bei Trocknen wurde das Leder wieder fest. Nachdem die Reinigungsflüssigkeit nach zwei Tagen ganz getrocknet war, habe ich das Leder mit der Ledervaseline eingerieben. Ich habe die Vaseline mit dem Finger aufgetragen. Ich glaube, daß die Wärme des Fingers die Vaseline leichter flüssig macht. Danach habe ich in einem warmen Zimmer die Vaseline zwei Tage lang einziehen lassen und den nicht eingezogenen Rest der Vaseline mit einem weichen Tuch abgerieben.
Glück auf Konrad

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