Besucherbergwerk Kleinenbremen

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MichaP
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DGfI News:] Besucherbergwerk Kleinenbremen



Geschichte fürs Museum verfilmt
Die schwere Arbeit im Bergwerk wird jetzt noch anschaulicher / "Den Besucher abholen"

Mindener Tagblatt
Dirk Haunhorst

Porta Westfalica-Kleinenbremen (mt). Ein Knopfdruck genügt, dann startet der Fernsehfilm. Fünf Minuten später hat der Museumsbesucher einen guten ersten Eindruck erhalten über die mühsame Arbeit untertage und die Entwicklung vom schlichten Bohrhammer über den druckluftbetriebenen bis hin zum modernen Bohrwagen.

Mit Beginn der neuen Saison wird die Geschichte des Bergbaus im Kleinenbremer Museum noch anschaulicher. Zwei Kurzfilme wurden mit finanzieller Unterstützung der Sparkassen im Kreis Minden-Lübbecke produziert. Einer beschäftigt sich mit dem Bohren, der zweite mit dem Sprengen. "Ein dritter, der das Vermessen und Orientieren untertage zum Inhalt hat, ist in Planung", sagt Museumsleiter Dr. Gerhard Franke.

Er selbst hat gemeinsam mit dem erfahrenen Bergmann Ulrich Scharnweber das Drehbuch zu den Filmen geschrieben. Kein leichtes Unterfangen, weil der Pädagoge Franke die Informationen möglichst knapp und anschaulich darstellen wollte, während der Fachmann Wert auch Detailgenauigkeit legte. "Als wir dann dem Filmemacher das Drehbuch vorlegten, meinte der, das sei kein Drehbuch, sondern nur ein Konzept", berichtet Franke über den zähen Prozess von einer Idee bis zur Fertigstellung des Produkts. Und da der Filmemacher seine künstlerischen Ansprüche nicht verhehlte, mussten Pädagoge, Bergmann und Künstler immer wieder nach neuen Kompromissen suchen.

Herausgekommen sind jedoch keine faulen Kompromisse, sondern kurze und kurzweilige Filme, die das Publikum bestimmt fesseln werden. So meinte bei der offiziellen Vorführung gestern ein Vertreter der Sparkasse, dass er nach dem Film richtig Lust bekommen habe, mal wieder ins Besucherbergwerk einzufahren.

Die Verantwortlichen des Museums wollen künftig auch in anderen Bereichen stärker auf visuelle Effekte setzen. Frankes Ziel ist, den Bereich Geologie so umzubauen, dass Phänomene wie die Erddrehung oder die Verschiebung von Kontinenten anschaulicher und auch fühlbar werden. Beispiele dafür hat er bei vielen Museumsbesuchen im In- und Ausland gesammelt. "Museen sind oftmal noch zu detailverliebt und wissenschafthörig. Stattdessen muss man die Besucher bei ihren Interessen abholen und sie auch mal etwas anfassen und ausprobieren lassen." Auch er selbst habe dazulernen müssen, sagte Franke gestern. "Vor zehn Jahren hätte ich mich wohl dagegen gewehrt, Geschichte fürs Museum zu verfilmen."

Niemand braucht nun zu befürchten, dass das Museum für Bergbau und Erdgeschichte zu einer einzigen Videoshow mutiert. Anschauliche Informationen kann man auch anders präsentieren. So bastelt der ehemalige Bergmann Ulrich Scharnweber an einem neuen Bergwerksmodell, das die Arbeit untertage maßstabsgetreu veranschaulicht. Drei dieser Modelle gibt es bereits im Museum, jetzt kommt ein elektrifiziertes dazu, in dem wie im richtigen Bergmannsleben Erz transportiert und abgekippt wird. Scharnweber rechnet damit, dass wohl noch zwei Jahre vergehen, bis alles fertig ist.

Museumsleiter Gerhard Franke ist froh, dass ehemalige Bergleute immer wieder mitmachen, wenn es um solche Projekte geht. "Dieses Engagement ist unbezahlbar."

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Glück auf!

Michael
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