Das Forum der GAG

neben schneeberger gedinge, freiberger gedinge und markscheiderkreuzen sind mit bei einer befahrung am wochenende im annaberger raum folgende zeichen untergekommen:


dieses zeichen gibt es zweimal in der grube und nur im bereich der freiberger gedingezeichen, in dem neben schlegelspuren auch bohrlochpfeiffen erkennbar sind. sie befinden sich immer am linken stoß in vortriebsrichtung, während die schneeberger gedinge und freiberger gedinge immer am rechten stoß zu finden sind. da die zeichen in einem relativ kurzen abstand sind (ca. 30 m), würde ich keine grubenfeldgrenze vermuten.


dieses zeichen befindet sich einmal in der grube zwischen den freiberger gedingezeichen.


dieses zeichen befindet sich ebenfalls einmal in der grube zwischen den freiberger gedingezeichen.

"richtige" bilder folgen etwas später.

Das Dreieck haben wir in Freiberg auch mehrfach gesehen. Vermutet haben wir, dass es mit markscheiderischen Vermessungen in Zusammenhang steht, vielleicht eine Höhenmessung mit der Schlauchwaage.
Glück Auf
Thomas

Weißt du um welchen Auffahrungszeitraum es sich in etwa handelt, sowie die Betriebszeiten?

War es eindeutig Altbergbau?

Ich meine mit der Frage "eindeutig Altbergbau?" die Bereiche von Wismut und überprägtem Altbergbau! (Nur um Mißverständnissen vorzubeugen!)

begonnen wurde so mitte des 16. jahrhundert und im bereich der schneeberger gedinge war gegenüber eines vermutlichen gesenkes die jahreszahl 1589. die beiden dreiecke waren weiter hinten, wo neben den schlegelspuren auch bohrlochpfeifen zu erkennen waren. noch weiter hinten waren auch gedinge für das nachreißen der first und nachreißen firste+sohle.

es scheint mal eine betriebsruhezeit gegeben haben. diese ist ganz gut erkennbar, wo das schneeberger gedinge aufhört und das freiberger gedinge anfängt. dort fangen dann auch die bohrlochpfeiffen an.

so, jetzt kommen die "richtigen" bilder







ich hoffe, wir können das rätsel lösen

Ohne irgendwelche Beweise dafür zu haben:
Das Dreieck könnte durchaus (wie von TW schon erwähnt) eine Höhenmarke darstellen.
Der Kreis mit Punkt evt. ein Hauptpolygonpunkt.
Beide Zeichen werden auch heute noch in der Vermessung benutzt!
Das Viereck ist allerdings in der Vermessung eher untypisch.

das viereck taucht manchmal im harz auf, aber was es bedeutet ist unklar!

die beiden dreiecke sind neben zwei markscheidekreuzen im vorderen teil die einzigen zeichen, die am linken stoß zu finden sind. könnten die dreicke ein "nachfolgezeichen" für die markscheidekreuze sein? dagegen sprechen würde aber der aufwand beim einschlegeln der zeichen. ein kleines kreuz ist schneller gehauen und erfüllt den selben zweck.

das mit dem hauptpoligonpunkt ist ein interessanter ansatz. allerdings ist der standort da sicherlich nicht optimal.

Ich schließe mich Micha2's Meinung an. Es sind Zeichen wie sie auf Grubenrissen Verwendung finden. Ein Punkt sollte den "gültigen Punkt" angeben, zumindest beim Kreis und Viereck. Vielleicht wird der ja bei genauem Hinsehen noch gefunden. Beim Dreieck könnte man eine Spitze als gültig zum Anlegen eines Messwerkzeugs annehmen. AFAIK ist die Bedeutung nicht einheitlich, Nachschlagen in den Lehrbüchern zur Markscheidekunst könnte aber nützlich sein.

Nachschlagen in den Lehrbüchern zur Markscheidekunst könnte aber nützlich sein.

mhm. da ich nicht im besitz eines solchen zauberbuches bin muß ich mal fragen, ob jemand aus dieser netten runde da mal nachschlagen könnte bzw. mir einen entsprechenden link offenbaren würde. "google" war leider nicht erfolgreich