Guten Tag in die Runde.
Eine Frage zum Begriff "Befahrung": Nach Wikipedia beschränkt sich eine Befahrung nur auf das Grubengebäude, also nur UT. Kann man auch "Tagesanlagen befahren" (bzw. ist die Wiki-Definition falsch oder unvollständig)?
Danke
GA
Micromounter
Befahrung begrifflich
- Fundgrübner
- Foren-User
- Beiträge: 238
- Registriert: Do. 23. Dez 10 9:54
- Name: Frank P. Taschner
- Wohnort: Nds.
Re: Befahrung begrifflich
Da ein Bergmann immer "fährt", tut er das natürlich auch ÜT. Allerdings kann Otto Normalbürger damit nichts anfangen, Deshalb ist es eine reine Definitionsfrage, ob man den Begriff Befahrung auch ÜT verwendet. Befahrung bedeutet ja nichts anderes, als sich in einem bestimmten Raum bewegen. Hab bei Wiki noch mal schnell nachgesehen. Befahrung hat natürlich nichts mit der Fahrt zu tun, sondern mit der Bewegung an sich.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
- Michael Kitzig (†)
- Foren-Profi
- Beiträge: 1504
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Wohnort: Bad Sooden-Allendorf
Re: Befahrung begrifflich
ist ja auch nur logisch - sonst würde ich ein Bergwerk "begehen" d.h. mich in den Gang begeben (so steht es regelmässig in jedem Zeitungsartikel..).
Ziemlich ätzende Vorstellung, plötzlich allseits vom Erz umgeben zu sein...
Ziemlich ätzende Vorstellung, plötzlich allseits vom Erz umgeben zu sein...
- MichaP
- User
- Beiträge: 4786
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Pfefferkorn-Ungnad
- Kontaktdaten:
Re: Befahrung begrifflich
Im Tagebau / Steinbruch, aber auch für Tagesanlagen ist der Begriff "befahren" auch absolut üblich. Per Defenition würde ich also sagen das eine "Befahrung" die Fortbewegung in einem Bergwerksbetrieb ausdrückt. Dabei ist unherblich ob dies über- oder untertage stattfindet.
Allerdings ist damit nicht gklärt wo der Begriff herkommt.
Allerdings ist damit nicht gklärt wo der Begriff herkommt.
Glück auf!
Michael
______________________________________
Michael
______________________________________
Re: Befahrung begrifflich
Der Bergmann fährt ein. Und um das zu können nutzte er in früheren Zeiten eine "Fahrt" (Leiter).
Ich meine das die Begriflichkeiten einfach übernommen wurden.
Übrigens ist eine "Fahrt" auch ein Längenmaß, 6,80m glaube ich. War das eventuell die Länge einer Fahrt?
Glück auf
Fipsel
Ich meine das die Begriflichkeiten einfach übernommen wurden.
Übrigens ist eine "Fahrt" auch ein Längenmaß, 6,80m glaube ich. War das eventuell die Länge einer Fahrt?
Glück auf
Fipsel
- Fundgrübner
- Foren-User
- Beiträge: 238
- Registriert: Do. 23. Dez 10 9:54
- Name: Frank P. Taschner
- Wohnort: Nds.
Re: Befahrung begrifflich
Hallo,
nachdem deutlich wurde, das der Befahrungsbegriff auch ÜT gilt, gleichzeitig klar geworden ist, dass der Wiki-Artikel unvollständig bzw. falsch ist, kann die Frage als beantwortet gelten, kann man das Thema eigentlich abschließen (ehe meine Frage wieder für andere Zwecke benutzt wird).
Danke.
GA
Micromounter
nachdem deutlich wurde, das der Befahrungsbegriff auch ÜT gilt, gleichzeitig klar geworden ist, dass der Wiki-Artikel unvollständig bzw. falsch ist, kann die Frage als beantwortet gelten, kann man das Thema eigentlich abschließen (ehe meine Frage wieder für andere Zwecke benutzt wird).
Danke.
GA
Micromounter
- markscheider
- Foren-Profi
- Beiträge: 2485
- Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
- Wohnort: Salzgitter
- Kontaktdaten:
Re: Befahrung begrifflich
Hab mir den Artikel mal angesehen, da wird tatsächlich einiges durcheinandergewürfelt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Sei_mutig - schreib ihn doch einfach um!
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Sei_mutig - schreib ihn doch einfach um!
Re: Befahrung begrifflich
Mal eine Erklärung aus der Oekonomischen Enzyklopädie von Krünitz, vielleicht hilft das weiter. Weil fahrt eben wie schon oben gesagt nicht von der Fahrt kommt.
"Fahrt, von dem Zeitworte fahren. 1. Der Zustand, da man den Ort verändert. 1) In der weitern Bedeutung des Zeitwortes, wo Fahrt noch zuweilen, besonders im Oberdeutschen, für einen Gang, eine Reise überhaupt gebraucht wird. So kommt dieses Wort noch im Bergbaue für einen Gang, imgleichen von dem Ein= und Ausfahren in die Grube vor. 2. In engerer Bedeutung von der Reise des Schiffes und zu Schiffe. 3) In dem Landbaue einiger Gegenden, wird das <12, 123> Pflügen des Ackers die Fahrt genannt. Die Brach=Fahrt, Saatfahrt, Wendefahrt."
"Der Weg, in welcher Bedeutung es bey den ältern und neuern oberdeutschen Schriftstellern sehr häufig ist. Auch im Hochdeutschen sagt man zuweilen: eine neue Fahrt über den Acker machen, d. i. einen Fahrweg. Siehe Furth. 2) In dem Bergbaue werden Fahrten oder Fährten dasjenige genannt, was im gemeinen Leben Leitern heißen, welchen Nahmen aber die Bergleute, nach ihrer eigensinnigen Gewohnheit, durchaus nicht leiden wollen. Sie werden gemeiniglich in ganze und halbe eingetheilet, davon jene 12 Ellen lang sind, und 24 Sprossen haben; letztere aber betragen 6 Ellen, und haben 12 Sprossen. Man bedienet sich der Fahrten, um in den Gruben hinab und heraus, oder aus= und abzufahren, d. i. zu steigen. Sie werden aus gerissenen Stangen, welche Fahrt=Schenkel oder Fahrtstangen heißen, gemacht, und darzwischen die Sprossen eingezapfet und befestiget. Fahrten einhängen, einhaspen, heißt dieselben befestigen."
"Fahrt, von dem Zeitworte fahren. 1. Der Zustand, da man den Ort verändert. 1) In der weitern Bedeutung des Zeitwortes, wo Fahrt noch zuweilen, besonders im Oberdeutschen, für einen Gang, eine Reise überhaupt gebraucht wird. So kommt dieses Wort noch im Bergbaue für einen Gang, imgleichen von dem Ein= und Ausfahren in die Grube vor. 2. In engerer Bedeutung von der Reise des Schiffes und zu Schiffe. 3) In dem Landbaue einiger Gegenden, wird das <12, 123> Pflügen des Ackers die Fahrt genannt. Die Brach=Fahrt, Saatfahrt, Wendefahrt."
"Der Weg, in welcher Bedeutung es bey den ältern und neuern oberdeutschen Schriftstellern sehr häufig ist. Auch im Hochdeutschen sagt man zuweilen: eine neue Fahrt über den Acker machen, d. i. einen Fahrweg. Siehe Furth. 2) In dem Bergbaue werden Fahrten oder Fährten dasjenige genannt, was im gemeinen Leben Leitern heißen, welchen Nahmen aber die Bergleute, nach ihrer eigensinnigen Gewohnheit, durchaus nicht leiden wollen. Sie werden gemeiniglich in ganze und halbe eingetheilet, davon jene 12 Ellen lang sind, und 24 Sprossen haben; letztere aber betragen 6 Ellen, und haben 12 Sprossen. Man bedienet sich der Fahrten, um in den Gruben hinab und heraus, oder aus= und abzufahren, d. i. zu steigen. Sie werden aus gerissenen Stangen, welche Fahrt=Schenkel oder Fahrtstangen heißen, gemacht, und darzwischen die Sprossen eingezapfet und befestiget. Fahrten einhängen, einhaspen, heißt dieselben befestigen."
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.