Uranbergbau in Namibia

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Schlacke
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Uranbergbau in Namibia

Beitrag von Schlacke »

Digitalisierte Diplomarbeit von R. Dorn zum Thema:

"Namibias strahlende Zukunft?" Gesamtwirtschaftliche und soziale Implikationen des Uranabbaus in Erongo.
Giessen: 2013, 143 S.

http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte ... f_2013.pdf

Glückauf!

Elmar Nieding
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
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markscheider
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Re: Uranbergbau in Namibia

Beitrag von markscheider »

Ein ziemlicher Stuß, in einem schlechten Denglisch verfasst. Das sowas als Diplomarbeit durchgeht, tststs. "Größte Dankbarkeit geht an E. Dorn für die Korrektur der Diplomarbeit" - viel geholfen hat es offenbar nicht, die Arbeit strotzt geradezu vor Fehlern (Gut, man weiß nicht, wie sie _vor_ der Korrektur aussah...).

Literaturangaben: zwei Seiten; Internetquellen: ~10 Seiten. Sonstige Quellen: u.a. "Interviews (rekonstruiert aus Gedächtnisprotokollen)".


Der wichtigste Punkt meiner Kritik aber ist die Frage: was will uns der Verfasser damit sagen? Das steht in Kapitel 6.2, "Handlungsempfehlungen":
*...müssen auf staatlicher Ebene die humanen Ressourcen erhöht werden.
* Der Uranabbau sollte mengenmäßig reguliert werden.
* Lokal sollten sich die Bewohner an die Ratschläge der Radiation Guides halten...
* Die Uranprospekteure /-minen sollten sich bemühen den Footprint ihres Projekts so klein wie möglich zu halten...

Im Fazit komt er dann zu dem Schluß: "Namibia benötigt den Yellow Cake nicht selbst, macht sich aber wirtschaftlich immer abhängiger vom Abbau des Erzes."

Das läßt für mich zwei Schlußfolgerungen zu: entweder Namibia errichtet mehrere Kernkraftwerke, um auch selbst "yellow cake zu benötigen" oder die Bergwerke werden aufgrund politischer Vorgaben stillgelegt, so wie es das vereinigte Deutschland 1990 getan hat. Allerdings wäre das Land dann pleite, denn "Die Aussage „selbst Büroklammern müssen importiert werden“ steht plakativ für
die Lage Namibias. Es gibt kaum höherwertige Exportartikel, fast alle notwendigen Betriebsmittel müssen aus dem Ausland bezogen werden."
Mit anderen Worten - Namibia hat es in den Jahren seit der Unabhängigkeit nicht geschafft, _irgendeine_ wie auch immer geartete nationale Wirtschaft aufzubauen.

Diese Schlufolgerung zu ziehen blieb dem Autor leider versagt.
Uran
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Re: Uranbergbau in Namibia

Beitrag von Uran »

Naja. :gruebel: Hab das Teil gestern mal überflogen. Hat mich interessiert, weil es ja um Uran geht. Wirklich Neues steht ja nicht drinn. Das angesprochene Denglisch hat mich etwas irritiert. So richtig bin ich nicht dahintergekommen wozu diese "Diplomarbeit" gut sein soll. Bei den Internetquellen sind wir wieder einmal bei dem von mir immer wieder thematisierten Problem, das permament voneinander "abgeschrieben" wird, ohne den Inhalt zu hinterfragen und den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Ist aber einfacher wie Eigenrecherche.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
Baerchmann87

Re: Uranbergbau in Namibia

Beitrag von Baerchmann87 »

Und ich dachte immer, dass mit "Minen" militärische Sprengfallen beschrieben werden. Schade dass sich der stete Verfall der deutschen Bergbaufachbegriffe auch in Diplomarbeiten niederschlägt.
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