Rosia Montana in Rumänien
- MichaP
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Der Bergbau in Rosia Montana, welcher ein einzigartiger monathistorischer schatz ist, droht einem modernen gold-tagbebau zum opfer zufallen.
das deutsche bergbaumuseum bochum zeigt eine austellung über das gebiet:
http://www.gold-der-karpaten.de/
mittlerweile hat sich weltweiter wiederstand gegen den tagebau formiert. dies geschieht aus den unterschiedlichsten beweggründen: umweltschützer fürchten eine umweltkatastrophe, bergbauhistoriker und archäologen die zerstörung einmaliger dokumente und zeugen des bergbaus und die bürger vor ort formieren sich zu einer bürgerinitative (aussergewöhnlich, ja einmalig für rumänien), das sie angst um ihre heimat haben.
und sie scheinen alle recht zu haben.
informationen:
http://www.rosiamontana.org/
Viel Gift für ein bisschen Gold
Das Ende der antiken Bergwerksstadt Rosia Montana
bitte schaut euch das an und wenn ihr auch der meinung seit das heir handlungsbedarf besteht, dann tut auch was:
handeln!
danke
das deutsche bergbaumuseum bochum zeigt eine austellung über das gebiet:
http://www.gold-der-karpaten.de/
mittlerweile hat sich weltweiter wiederstand gegen den tagebau formiert. dies geschieht aus den unterschiedlichsten beweggründen: umweltschützer fürchten eine umweltkatastrophe, bergbauhistoriker und archäologen die zerstörung einmaliger dokumente und zeugen des bergbaus und die bürger vor ort formieren sich zu einer bürgerinitative (aussergewöhnlich, ja einmalig für rumänien), das sie angst um ihre heimat haben.
und sie scheinen alle recht zu haben.
informationen:
http://www.rosiamontana.org/
Viel Gift für ein bisschen Gold
Das Ende der antiken Bergwerksstadt Rosia Montana
bitte schaut euch das an und wenn ihr auch der meinung seit das heir handlungsbedarf besteht, dann tut auch was:
handeln!
danke
Glück auf!
Michael
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Michael
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- sepp
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ich habe dabei so meine schwierigkeiten.
soll es dann gar keinen bergbau mehr geben,nur weil es dort
alte gruben gegeben hat.dann würden wir jetzt in einer sehr
rohstoffarmen welt leben.rumänien braucht geld.
aller anderen aspekte lasse ich mal außen vor.
dies soll aber nur eine anregung zum nachdenken sein.
Willkommen im Ruhrgebiet,wo man Gesichter Fressen nennt!(Frank Goosen)
Natürlich sollte man erst drüber nachdenken, bevor man schreibt. Aber so allgemein wie sepp das sieht, kann man es wohl nicht betrachten. Ich glaube kaum, das von dem erwirtschafteten Gewinn der neuen Anlage viel Geld an die Rumänen geht. Denn hier stehen ausländische Geldgeber zuerst in der händeuafhaltenden Reihe....
Ich hab mich in die Liste mit eingetragen, weil ich die Art und Weise mit der hier vorgegangen wird, nicht tolerieren möchte. Es empfiehlt sich, den links von Micha mal auf die Seite der TAZ zu folgen, dann klärt sich auch die Vorstellung, das das Unternehmen den Rumänen Geld bringen wird- es wird wohl wie immer, nur einige wenige bereichern
Ich hab mich in die Liste mit eingetragen, weil ich die Art und Weise mit der hier vorgegangen wird, nicht tolerieren möchte. Es empfiehlt sich, den links von Micha mal auf die Seite der TAZ zu folgen, dann klärt sich auch die Vorstellung, das das Unternehmen den Rumänen Geld bringen wird- es wird wohl wie immer, nur einige wenige bereichern

mit sicherheit ist dies in vieler hinsicht ein hochinteressantes gebiet.
wolle man aber nun ueberall den bergbau verbieten wo es altbergbau gibt? so haetten wir ja in den revieren nur eine epoche anstatt drei bis vier. selbst der juengste bergbau in d ist ja inzwischen historisch und er hat auch immer aelteren "zerstoert".
rom hat ebenfalls nicht viel von den gold dort gelassen. ist natuerlich kein argument das es heut wieder so sein soll.
das hauptproblem was ich sehe ist der umweltschutz.
schoenen abend noch
wolle man aber nun ueberall den bergbau verbieten wo es altbergbau gibt? so haetten wir ja in den revieren nur eine epoche anstatt drei bis vier. selbst der juengste bergbau in d ist ja inzwischen historisch und er hat auch immer aelteren "zerstoert".
rom hat ebenfalls nicht viel von den gold dort gelassen. ist natuerlich kein argument das es heut wieder so sein soll.
das hauptproblem was ich sehe ist der umweltschutz.
schoenen abend noch
- MichaP
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rumänien braucht geld. das ist richtig. leider wird von dem geld dort nicht in rumänien bleiben, ausserdem bischen was die arbeiter bekommen werden und im gegenzug ihre gesundheit und die gesndheit aller die dort leben, verkaufen müssen. armut und hunger kennt kein umweltschutz. und armut und hunger kennt auch keine archäologie.soll es dann gar keinen bergbau mehr geben,nur weil es dort
alte gruben gegeben hat.dann würden wir jetzt in einer sehr
rohstoffarmen welt leben.rumänien braucht geld.
aber dort ist es anders. dort stehen die menschen auf, trotz armut und sagen: "wir können hier leben. die erde gibt uns das was wir zum essen brauchen. hier haben wir eine chance."
die betreibergesellschaft will den betroffenen familien neue wohnungen in der stadt zur verfügung stellen. fein weren jetzt einge denken, dann ist doch alles gut. eben nicht. die leuet müssen dann dort dafür sorgen das sie etwas zu essen haben, das die wohnung warm ist und das wasser aus dem hahn läuft. "gut", werden jetzt enge sagen, "das müssen sie jetzt aber auch". müssen sie auch, stimmt. sie gehen in den wald sammeln sich ihr holz, sie melke ihre kuh, ernten ihre felder und essen ihr brot. sie pumpen das wasser aus ihren eigenen brunnen und sind nur sich selbst und ihrem gott rechenschaft schuldig.
"das ist doch wie im mittelalter!" vielleicht. aber die leute dort sagen SELBST: "lieber im mittelalter glücklich und was zu essen, als in der jetzt-zeit heimatlos, hungrig, und krank.
das bergbauprojekt in Rosia Montana ist auf mittelfristige sicht angelegt und kann nur rentabel sein wenn auf die umwelt nicht rücksicht genommen wird. der btreiber aus kanada ist in dieser hinsicht auch weltweit bekannt und geächtet. selbst der rumän. wirtschachftsminister hat zweifel an der aufrichtigkeit des vorhabens dort.
so viel dazu.
histor. bergbau und neuzeit:
bergbau muss sein. keine frage.
doch wenn wir heute ein neues haus bauen und dabei auf alte fundamente oder anlagen stossen, dann kommt der denkmalschutz, macht die baustelle für 0,5-2jahre dicht und macht eine notgrabung, dokumentiert alles und ergreift massnahmen zur sicherung von wertvollen beständen. sollte man davon sich nicht ein wenig abschauen?
Glück auf!
Michael
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Michael
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Hallo,
es gibt ja wohl genug Gründe, gegen die Ausbeutung von den Leutchen da drüben einerseits und der Umwelt andererseits, die Petition zu signieren.
Da kann es eigentlich nicht um die Frage Bergbau ja oder nein, sondern ausschließlich um die Kernfragen der Humanität (Umsiedlung - wie mich das ankotzt) und Umweltzerstörung (fein mit Tagebau umschrieben) gehen.
Da sind die endlich die Diktatur losgeworden und fangen sich jetzt so etwas unter dem Deckmäntelchen Marktwirtschaft, Demokratie und ähnlicher Schönwetterworte ein.
Arme Rumänen, arme Anreinerstaaten.
es gibt ja wohl genug Gründe, gegen die Ausbeutung von den Leutchen da drüben einerseits und der Umwelt andererseits, die Petition zu signieren.
Da kann es eigentlich nicht um die Frage Bergbau ja oder nein, sondern ausschließlich um die Kernfragen der Humanität (Umsiedlung - wie mich das ankotzt) und Umweltzerstörung (fein mit Tagebau umschrieben) gehen.
Da sind die endlich die Diktatur losgeworden und fangen sich jetzt so etwas unter dem Deckmäntelchen Marktwirtschaft, Demokratie und ähnlicher Schönwetterworte ein.
Arme Rumänen, arme Anreinerstaaten.
natuerlich gibt es mehr gruende den goldbergbau zu verhindern als es vorteile davon gibt.
aber:
bergbau hinterlaest nun mal narben und vorallem sollte jeder mal daran denken der heute den altbergbau betrachtet -in befahrungen und in der literatur- das dies zu seiner aktiven zeit auch eine riesige umweltzerstoerung war. waelder wurden abgeholzt und von Arsen bis Zink sind heute noch die schwermetalle damaliger verhuettung im boden und die kuehe grasen friedlich darauf. der altbergbau wird heut "leider" etwas glorifiziert und dabei sind die bergleute auch nicht alt geworden. zu bedenken moechte ich auch noch geben das auch in d heute noch doerfer weggebaggert werden um an kohle:D zu kommen.
sollte man vieleicht mal bedenken, wenn man mal einen alten idyllischen haldenzug in der landschaft bewundert.
hier wird sich imo aufgeregt weil es ja vor unserer haustuere ist. was in neuguinea ablaeuft ist net sooo wichtig. und zu den bergleuten -einer muss den job machen es koennen halt nicht alle im klimatisierten buero sitzen und die zeit bis zur pension totschlagen.
glueck auf
aber:
bergbau hinterlaest nun mal narben und vorallem sollte jeder mal daran denken der heute den altbergbau betrachtet -in befahrungen und in der literatur- das dies zu seiner aktiven zeit auch eine riesige umweltzerstoerung war. waelder wurden abgeholzt und von Arsen bis Zink sind heute noch die schwermetalle damaliger verhuettung im boden und die kuehe grasen friedlich darauf. der altbergbau wird heut "leider" etwas glorifiziert und dabei sind die bergleute auch nicht alt geworden. zu bedenken moechte ich auch noch geben das auch in d heute noch doerfer weggebaggert werden um an kohle:D zu kommen.
sollte man vieleicht mal bedenken, wenn man mal einen alten idyllischen haldenzug in der landschaft bewundert.
hier wird sich imo aufgeregt weil es ja vor unserer haustuere ist. was in neuguinea ablaeuft ist net sooo wichtig. und zu den bergleuten -einer muss den job machen es koennen halt nicht alle im klimatisierten buero sitzen und die zeit bis zur pension totschlagen.
glueck auf
Hallo,
sicherlich hat der Bergbau schon immer Spuren hinterlassen - auch in form von Belastungen mit Schwermetall etc. .
Vieles war jedoch auch damals einfach ncoh nicht bekannt und damit nicht zu verhindern.
Aber diese Zeiten gehören doch wohl der Vergangenheit an.
Klar gibt es in Deutschland auch genug Beispiele, wo auch Heute noch *Lasten für spätere Generationen* anfallen; aber ohne blauäugig sein zu wollen; hier ist die Qualität des Umweltschutzes doch eine andere - nicht gut, aber besser als in Rumänien oder anderen Schwellenländern.
sicherlich hat der Bergbau schon immer Spuren hinterlassen - auch in form von Belastungen mit Schwermetall etc. .
Vieles war jedoch auch damals einfach ncoh nicht bekannt und damit nicht zu verhindern.
Aber diese Zeiten gehören doch wohl der Vergangenheit an.
Klar gibt es in Deutschland auch genug Beispiele, wo auch Heute noch *Lasten für spätere Generationen* anfallen; aber ohne blauäugig sein zu wollen; hier ist die Qualität des Umweltschutzes doch eine andere - nicht gut, aber besser als in Rumänien oder anderen Schwellenländern.
- MichaP
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@darkjedi: das der altbergbau hier durch eine rosarote-brille gesehen wird, das ist so nicht richtig. die entstanden schäden an mensch und umwelt sind einem durchaus bewusst und auch z.t. allgegenwärtig. wenn man sich durch enges stollen quetsch oder durch einen streb, so fragt man sich jedesmal "wie konnte das jemand schaffen und hier arbeiten?", unsereins hat ja schon probleme durchzukommen!
wenn man sich die großen "restlöcher" des bergbaus anschaut egal ob nun die "alten" (Pinge in Altenberg z.b.), die neueren (Braunkohlentagebau bei Leipzig z.B.) oder die neusten (Garzweiler z.b.), so stellt man fest das jede zeit ihre wunden in das land schlägt und dafür alles aufbietet was der stand der technik hergibt.
heutzutage wird jedoch versucht für die betroffenen menschen soviel wie möglich zu tun (ja es gibt ausnahmen, schon klar, wir wollen doch aber mal grundsätzlich bleiben!), ich glaube damals hat es niemanden interessiert, da hieß es einfach "geh weg du bist im weg" und ende.
altbergbau und neuer bergbau, beide forder(n/ten) ihre opfer, damals wie heute. doch die ausmasse und der wissenstand sind andere. wenn heute jemand hichgiftige laugungsseen anlegen will, und genau der selbe jemand ist verantwortlich für umweltkatastrophen dann darf ich ruhig skeptisch sein. und das hat dann auch nichts mit altbergbauromantk zu tun.
was läuft den neuguinea, versorg uns doch mal mit infos, dann finden sich bestimmt auch ein paar die was tun wollen, wenn es was zu tun gibt. ausserdem ist das schief diskutiert, wenn ich mich für oder gegen eine sache einbringe, so heißt das doch nicht das mir die andere sach nicht am herzen liegt. wir wohnen nun mal in europa und nicht anderswo auf der welt, da ist es doch normal wenn man seine kreise um den eigenen standpunkt zieht.
noch ein statement zum thema kohle in d.: meine persönl.(!!!!) meinung dazu: es gibt sinnvollere unternehmungen auf der welt. (ja, schlagt mich nur... aber man muss das einfach realistisch sehen, das ist wirtschaftlicher unsinn!)
abschliessend möchte ich unseren geschätzten kollegen dr. peter schimd-beurmann zitieren aus unserm GAG-prospekt:
"Denn nur was wir kennen, können wir schützen; nur wenn wir die Vergangenheit kennnen, können wir die Gegenwart verstehen"
ich würde es ganz einfach so sagen: mancher täte gut daran daraus zu lernen was die alten an fehlern mit ihrem leib, ihrem leben und den verlust ihre umwelt bezahlt haben.
Darkjedi: meine name ist Michael Pfefferkorn, was ich mache steht
hier. und was machst du so?
wenn man sich die großen "restlöcher" des bergbaus anschaut egal ob nun die "alten" (Pinge in Altenberg z.b.), die neueren (Braunkohlentagebau bei Leipzig z.B.) oder die neusten (Garzweiler z.b.), so stellt man fest das jede zeit ihre wunden in das land schlägt und dafür alles aufbietet was der stand der technik hergibt.
heutzutage wird jedoch versucht für die betroffenen menschen soviel wie möglich zu tun (ja es gibt ausnahmen, schon klar, wir wollen doch aber mal grundsätzlich bleiben!), ich glaube damals hat es niemanden interessiert, da hieß es einfach "geh weg du bist im weg" und ende.
altbergbau und neuer bergbau, beide forder(n/ten) ihre opfer, damals wie heute. doch die ausmasse und der wissenstand sind andere. wenn heute jemand hichgiftige laugungsseen anlegen will, und genau der selbe jemand ist verantwortlich für umweltkatastrophen dann darf ich ruhig skeptisch sein. und das hat dann auch nichts mit altbergbauromantk zu tun.
was läuft den neuguinea, versorg uns doch mal mit infos, dann finden sich bestimmt auch ein paar die was tun wollen, wenn es was zu tun gibt. ausserdem ist das schief diskutiert, wenn ich mich für oder gegen eine sache einbringe, so heißt das doch nicht das mir die andere sach nicht am herzen liegt. wir wohnen nun mal in europa und nicht anderswo auf der welt, da ist es doch normal wenn man seine kreise um den eigenen standpunkt zieht.
noch ein statement zum thema kohle in d.: meine persönl.(!!!!) meinung dazu: es gibt sinnvollere unternehmungen auf der welt. (ja, schlagt mich nur... aber man muss das einfach realistisch sehen, das ist wirtschaftlicher unsinn!)
abschliessend möchte ich unseren geschätzten kollegen dr. peter schimd-beurmann zitieren aus unserm GAG-prospekt:
"Denn nur was wir kennen, können wir schützen; nur wenn wir die Vergangenheit kennnen, können wir die Gegenwart verstehen"
ich würde es ganz einfach so sagen: mancher täte gut daran daraus zu lernen was die alten an fehlern mit ihrem leib, ihrem leben und den verlust ihre umwelt bezahlt haben.
Darkjedi: meine name ist Michael Pfefferkorn, was ich mache steht
hier. und was machst du so?
Glück auf!
Michael
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Michael
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Hi Micha @all
prolog
nun werd ich wohl doch etwas weiter ausholen muessen, -was ich ungern tue, weil mich eine hassliebe mit meiner tastatur verbindet
ich hoffe dir und auch niemand anderen auf dem virtuellen schlips getreten zu sein!
und du bringst verstaendnis auf das ich dein posting etwas tranchieren muss um doch moegliche weitere mistverstaendnisse zu vermeiden -wird mir nicht gelingen-
ich fang mal von fast unten an,
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"Denn nur was wir kennen, können wir schützen; nur wenn wir die Vergangenheit kennnen, können wir die Gegenwart verstehen"
ich würde es ganz einfach so sagen: mancher täte gut daran daraus zu lernen was die alten an fehlern mit ihrem leib, ihrem leben und den verlust ihre umwelt bezahlt haben.
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diesen satz kann und will ich ueberhaupt nicht wiedersprechen, er spricht mir sogar aus der seele! und wenn du mein posting mal liest wirst du evtl. feststellen das ich diese parallelen zwischen vergangenheit und gegenwart ziehen wollte auch wenn es mir wohl nicht gelungen ist.
nun kennen wir -mehr oder weniger- die vergangenheit, und die gegenwart kennen wir auch, obwohl uns hier doch der ueberblick aus einiger distanz fehlt.
so auch verstehe ich diesen satz. das resultat aus dieser sache ist, das sich der mensch und sein handeln NICHT wesentlich veraendert hat.
auch fuer die ersten zwei absaetze erhaelst du von mir 100% zustimmung!
________________________________________________________________
" ich glaube damals hat es niemanden interessiert, da hieß es einfach "geh weg du bist im weg" und ende. "
_________________________________________________________________________
mit dem "glauben" ist das nun so eine sache
aber denkst du wirklich das es heute im prinzip anders ist????
brauche auch keine antwort darauf
ich darf dich doch nochmal zitieren:
__
"(ja es gibt ausnahmen, schon klar, wir wollen doch aber mal grundsätzlich bleiben!), "
__
uebrigens gab es schon vor 150 lenzen buergerproteste gegen waldsterben und der umweltschutz ist noch aelter. Vor 500 jahren ist ebenfalls kein Bauer in jubelstuermen ausgebrochen, als da ein paar gestalten mit hacke und schaufel aus dem wald kamen und auf dem feld schuerfe und schaechte angelegt haben.
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"wenn heute jemand hichgiftige laugungsseen anlegen will, und genau der selbe jemand ist verantwortlich für umweltkatastrophen dann darf ich ruhig skeptisch sein. und das hat dann auch nichts mit altbergbauromantk zu tun."
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vollkommen richtig, habe auch diesen vergleich nicht gebracht gebraucht oder wie auch immer.
mit neuguinea bleib ich mal dran, vieleicht koennt ihr auch mal etwas research betreiben, ich bin damals ueber die nda darauf aufmerksam geworden weil es da ebenfalls proteste gegeben hat.
___________________________________________________________________
" ausserdem ist das schief diskutiert, wenn ich mich für oder gegen eine sache einbringe, so heißt das doch nicht das mir die andere sach nicht am herzen liegt. wir wohnen nun mal in europa und nicht anderswo auf der welt, da ist es doch normal wenn man seine kreise um den eigenen standpunkt zieht."
___________________________________________________________
mit dem schief diskutiert komm ich nicht ganz klar, liegt wohl an meiner mangelnden auffassungsgabe
dem zweiten teil kann ich eigentlich nur beipflichten, das mach ich ja, und genau das will ich ja zum ausdruck bringen.-gelingt mir leider nicht so.
zum letzten satz im zitat, so sehe ich da den ansatz des st florianprinzips -ich hoffe das ich den guten mann nicht verwechsle.- aber ich unterstelle dir diese absicht NICHT!
seh es doch mal so: in europa -auch in rumaenien tschechei- kann man die firmen doch viel besser im auge bzw unter kontrolle halten als im afrikanischen bus(c)h! und wenn es gut kommt gibts hinterher noch foerdermittel von der eu
.
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"noch ein statement zum thema kohle in d.: meine persönl.(!!!!) meinung dazu: es gibt sinnvollere unternehmungen auf der welt. (ja, schlagt mich nur... aber man muss das einfach realistisch sehen, das ist wirtschaftlicher unsinn!)
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tut mir leid ich schlage niemanden auch wenn du darum flehst.
:D:D:D
und nun zum letzten teil: ich bin schon ueber deinen steckbrief gestolpert uebrigens echt beeindruckend
nur denke ich nicht,das ich dich ueber sinn oder unsinn des inets aufklaeren sollte oder muss,welches in der anonymitaet liegt -wohlwissend das dies
so nicht stimmt- . wenn ihr ein forum wollt wo jeder jeden kennt mit stiefelgroesse und kontoauszug dann muest ihr es halt machen, ich steh euch da nicht im wege.
auch ist mir bekannt das man sich in den foren genauso benehmen sollte wie im real live und andere genauso behandelt wie mann selbst behandelt werden moechte! aechtz.
ich les hier halt seit august mit und hab mich nun entschlossen erstmal anzumelden.
wenn dir die angaben fuer den anfang nicht genuegen ,siehe oben.
wollte mich erst schwarzarbeiter nennen aber das war mir dann doch zu proletisch
_______________
"und was machst du so?"
_______________

a)ein arbeitsloser versager der gelangweilt den ganzen tag vor dem vom sozialamt gesponserten compi herumhaengt
b)mitarbeiter der bergbehoerde
c)orchideenzuechter
such dir raus was dir am besten gefaellt.
nun spass bei seite und
glueck auf hoffe es klappt mit der copy
prolog
nun werd ich wohl doch etwas weiter ausholen muessen, -was ich ungern tue, weil mich eine hassliebe mit meiner tastatur verbindet

ich hoffe dir und auch niemand anderen auf dem virtuellen schlips getreten zu sein!
und du bringst verstaendnis auf das ich dein posting etwas tranchieren muss um doch moegliche weitere mistverstaendnisse zu vermeiden -wird mir nicht gelingen-

ich fang mal von fast unten an,
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"Denn nur was wir kennen, können wir schützen; nur wenn wir die Vergangenheit kennnen, können wir die Gegenwart verstehen"
ich würde es ganz einfach so sagen: mancher täte gut daran daraus zu lernen was die alten an fehlern mit ihrem leib, ihrem leben und den verlust ihre umwelt bezahlt haben.
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diesen satz kann und will ich ueberhaupt nicht wiedersprechen, er spricht mir sogar aus der seele! und wenn du mein posting mal liest wirst du evtl. feststellen das ich diese parallelen zwischen vergangenheit und gegenwart ziehen wollte auch wenn es mir wohl nicht gelungen ist.
nun kennen wir -mehr oder weniger- die vergangenheit, und die gegenwart kennen wir auch, obwohl uns hier doch der ueberblick aus einiger distanz fehlt.
so auch verstehe ich diesen satz. das resultat aus dieser sache ist, das sich der mensch und sein handeln NICHT wesentlich veraendert hat.
auch fuer die ersten zwei absaetze erhaelst du von mir 100% zustimmung!
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" ich glaube damals hat es niemanden interessiert, da hieß es einfach "geh weg du bist im weg" und ende. "
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mit dem "glauben" ist das nun so eine sache

aber denkst du wirklich das es heute im prinzip anders ist????
brauche auch keine antwort darauf

ich darf dich doch nochmal zitieren:
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"(ja es gibt ausnahmen, schon klar, wir wollen doch aber mal grundsätzlich bleiben!), "
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uebrigens gab es schon vor 150 lenzen buergerproteste gegen waldsterben und der umweltschutz ist noch aelter. Vor 500 jahren ist ebenfalls kein Bauer in jubelstuermen ausgebrochen, als da ein paar gestalten mit hacke und schaufel aus dem wald kamen und auf dem feld schuerfe und schaechte angelegt haben.
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"wenn heute jemand hichgiftige laugungsseen anlegen will, und genau der selbe jemand ist verantwortlich für umweltkatastrophen dann darf ich ruhig skeptisch sein. und das hat dann auch nichts mit altbergbauromantk zu tun."
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vollkommen richtig, habe auch diesen vergleich nicht gebracht gebraucht oder wie auch immer.
mit neuguinea bleib ich mal dran, vieleicht koennt ihr auch mal etwas research betreiben, ich bin damals ueber die nda darauf aufmerksam geworden weil es da ebenfalls proteste gegeben hat.
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" ausserdem ist das schief diskutiert, wenn ich mich für oder gegen eine sache einbringe, so heißt das doch nicht das mir die andere sach nicht am herzen liegt. wir wohnen nun mal in europa und nicht anderswo auf der welt, da ist es doch normal wenn man seine kreise um den eigenen standpunkt zieht."
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mit dem schief diskutiert komm ich nicht ganz klar, liegt wohl an meiner mangelnden auffassungsgabe

dem zweiten teil kann ich eigentlich nur beipflichten, das mach ich ja, und genau das will ich ja zum ausdruck bringen.-gelingt mir leider nicht so.
zum letzten satz im zitat, so sehe ich da den ansatz des st florianprinzips -ich hoffe das ich den guten mann nicht verwechsle.- aber ich unterstelle dir diese absicht NICHT!
seh es doch mal so: in europa -auch in rumaenien tschechei- kann man die firmen doch viel besser im auge bzw unter kontrolle halten als im afrikanischen bus(c)h! und wenn es gut kommt gibts hinterher noch foerdermittel von der eu

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"noch ein statement zum thema kohle in d.: meine persönl.(!!!!) meinung dazu: es gibt sinnvollere unternehmungen auf der welt. (ja, schlagt mich nur... aber man muss das einfach realistisch sehen, das ist wirtschaftlicher unsinn!)
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tut mir leid ich schlage niemanden auch wenn du darum flehst.

und nun zum letzten teil: ich bin schon ueber deinen steckbrief gestolpert uebrigens echt beeindruckend

so nicht stimmt- . wenn ihr ein forum wollt wo jeder jeden kennt mit stiefelgroesse und kontoauszug dann muest ihr es halt machen, ich steh euch da nicht im wege.
auch ist mir bekannt das man sich in den foren genauso benehmen sollte wie im real live und andere genauso behandelt wie mann selbst behandelt werden moechte! aechtz.
ich les hier halt seit august mit und hab mich nun entschlossen erstmal anzumelden.
wenn dir die angaben fuer den anfang nicht genuegen ,siehe oben.
wollte mich erst schwarzarbeiter nennen aber das war mir dann doch zu proletisch

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"und was machst du so?"
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a)ein arbeitsloser versager der gelangweilt den ganzen tag vor dem vom sozialamt gesponserten compi herumhaengt
b)mitarbeiter der bergbehoerde
c)orchideenzuechter
such dir raus was dir am besten gefaellt.

nun spass bei seite und
glueck auf hoffe es klappt mit der copy
- MichaP
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hallo darkjedi.
ich pflücke dein prsting jetzt nicht auseinander, das ist für mich ok wie du es geschrieben hast, damit kann ich gut leben. man muss ja auch nicht immer mit jedem 100pro einer meinung sein, das wäre ja erschreckend!
was deine person betrifft denke ich mal das du dann nicht der arbeitsloser versager (RÄUSPER! ich war selber lange arbeitslos und habe mein ding trotzdem gemacht. heute bin ich selbständig und sponsere meine rechner selber. will sagen: nicht jeder der Alo ist, ist auch schuld daran oder gar ein versager. aber ich denke mal so hast du das auch nicht gemeint!) bist, der gelangweilt den ganzen tag vor dem vom sozialamt gesponserten compi herumhaengt und nebenbei orchideen zuechtest.
und als mitarbeiter einer bergbehörde, da kann man nicht immer so wie man will und schon gar nicht mit dem eigenen namen! das ist schon ok. es gibt ihr noch ein paar leutchens die dann wohl deine kollegen sind
. ich habe das selber erlebt und kann sagen: beim bergamt sitzen nicht nur idioten.
Nachtrag: bei der bitte um vorstellung geht es mir mehr darum, da ich sicher gehen möchte hier nicht mit leuten kontrovers zu diskutieren, die die anonymität dazu ausnutzen einfach nur ein wenig unruhe zu stiften, so just for fun. da hatten wir schon ein paar mal und daher haben wir auch dieses neue forum hier eingeführt um besser "sortieren" zu können. es geht dabei natürlich nicht darum recht haben zu müssen, sondern eben wirklich stänkerer und idioten rauszuwerfen und dauerhaft zu sperren!
ich pflücke dein prsting jetzt nicht auseinander, das ist für mich ok wie du es geschrieben hast, damit kann ich gut leben. man muss ja auch nicht immer mit jedem 100pro einer meinung sein, das wäre ja erschreckend!
was deine person betrifft denke ich mal das du dann nicht der arbeitsloser versager (RÄUSPER! ich war selber lange arbeitslos und habe mein ding trotzdem gemacht. heute bin ich selbständig und sponsere meine rechner selber. will sagen: nicht jeder der Alo ist, ist auch schuld daran oder gar ein versager. aber ich denke mal so hast du das auch nicht gemeint!) bist, der gelangweilt den ganzen tag vor dem vom sozialamt gesponserten compi herumhaengt und nebenbei orchideen zuechtest.
und als mitarbeiter einer bergbehörde, da kann man nicht immer so wie man will und schon gar nicht mit dem eigenen namen! das ist schon ok. es gibt ihr noch ein paar leutchens die dann wohl deine kollegen sind

Nachtrag: bei der bitte um vorstellung geht es mir mehr darum, da ich sicher gehen möchte hier nicht mit leuten kontrovers zu diskutieren, die die anonymität dazu ausnutzen einfach nur ein wenig unruhe zu stiften, so just for fun. da hatten wir schon ein paar mal und daher haben wir auch dieses neue forum hier eingeführt um besser "sortieren" zu können. es geht dabei natürlich nicht darum recht haben zu müssen, sondern eben wirklich stänkerer und idioten rauszuwerfen und dauerhaft zu sperren!
Glück auf!
Michael
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Michael
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so nun will ich auch mal was konstuktives beitragen, wie verspochen etwas ueber png. die grube heist "ok-tedi-mine"
falls der link net funzt siehe google - rettet die elbe.
an alle moechtegernumweltschuetzer (proteste vorprogrammiert
) koennen hier ne cd bestellen. also die 5ois sollte es jeden wert sein, ist mit sicherheit auch fuer jeden bergbauinteressierten von interesse.
http://www.rettet-die-elbe.de/oktedi/in ... tml#bottom
gibt noch mehr links kann sie leider nicht alle durchstoebern
nun ich hoffe den thread nicht allzu misbraucht zu haben .
@micha
hoffe du hast erfolg mit dem dauerhaften sperren, imo laest es sich nunmal leider nicht verhindern.
wollte eigentlich mit dem ersten posting nicht provozieren auch wenn ich es manchmal "gern" tue
orchideen hab ich zwei stueck, stehen zurzeit in voller bluete, falls es mal noch soetwas wie eine rente gibt koennte ich mir das hobby als ausgleich gut vorstellen.
schoene feiertage und viel erfolg
dj
falls der link net funzt siehe google - rettet die elbe.
an alle moechtegernumweltschuetzer (proteste vorprogrammiert

http://www.rettet-die-elbe.de/oktedi/in ... tml#bottom
gibt noch mehr links kann sie leider nicht alle durchstoebern

nun ich hoffe den thread nicht allzu misbraucht zu haben .
@micha
hoffe du hast erfolg mit dem dauerhaften sperren, imo laest es sich nunmal leider nicht verhindern.
wollte eigentlich mit dem ersten posting nicht provozieren auch wenn ich es manchmal "gern" tue

orchideen hab ich zwei stueck, stehen zurzeit in voller bluete, falls es mal noch soetwas wie eine rente gibt koennte ich mir das hobby als ausgleich gut vorstellen.
schoene feiertage und viel erfolg
dj
- Nobi
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zdf / aspekte am 20. Juni 2003(Quelle)
Streit um Goldabbau in den Karpaten
Ein Bergwerk bedroht rumänisches Kulturerbe
Es ist ein Skandal: Inmitten einer der schönsten Gegenden Europas, im nordrumänischen Siebenbürgen, soll im großen Stil Gold abgebaut werden. Dort, wo die Römer einst einzigartige archäologische Stätten hinterließen, sollen nun mehrere tausend Menschen gegen ihren Willen umgesiedelt werden. Die Fundstätten sowie eine traumhafte Landschaft würden mit Becken voller giftiger Chemikalien vernichtet.
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Der Weg zum Reichtum ist kalt, feucht und dreckig. Kilometerweit geht es hinein in den Berg. Ein Labyrinth, zum großen Teil schon vor mehr als zweitausend Jahren in den Fels getrieben. "Alburnus Maior" nannten die Römer das bedeutendste Goldabbau-Gebiet der Antike. Sie suchten - und fanden - hier Gold, nachdem ihre Truppen unter Kaiser Trajan im Jahre 106 die Thraker unterworfen hatten. Und auch die hatten hier bereits seit Generationen geschürft. Aus dieser Zeit stammen die Stollen, durch die nun französische Minenarchäologen das Team von aspekte als erstes Fernsehteam führen.

Archäologische Sensation
Beatrice Cauuet, die Archäologin aus Toulouse, schwärmt von der Fundstätte: "Dies hier ist alles römisch. Und gleich betreten wir einen völlig neuen Bereich, den wir erst vor ein paar Tagen entdeckt haben. Bisher haben wir es nur geschafft, den Anfang frei zu räumen, es geht hier sechzig Meter immer nach unten - auf vielen Stufen. ... Eigentlich waren auch hier schon fast überall moderne Bergleute und haben in alle Richtungen ein bisschen weitergegraben. Aber was wir hier finden werden, nachdem das Wasser erst einmal abgepumpt ist, das wird alles völlig neu sein."
Unberührte Stätten, gefunden nach zweitausend Jahren - es ist eine archäologische Sensation, und Frau Cauuet freut sich auf die Ausgrabungen. Aber ob es dazu kommt, ist mehr als fraglich: Denn viel Zeit bleibt den Archäologen nicht. Das malerische Tal und die Berge rundum sollen verschwinden. Und das alte Goldsucherstädtchen Rossia Montana gleich mit. Mehr als 2200 Menschen sollen die Häuser räumen, die ihre Vorfahren errichteten - auch sie stehen dem neuen Goldrausch im Weg.
Umstritten: Die Arbeit mit Zyanid
Blau markiert sind die Häuser und Grundstücke, die den Investoren einer kanadisch-rumänischen Goldsucherfirma bereits gehören - fast alles wird demnächst geschleift. Und das alles ist nur ein kleiner Vorgeschmack, zu besichtigen am Beispiel der bestehenden kleinen staatlichen Mine am Rande des Tals: Wo einst goldhaltige Ausläufer der Karpaten standen, gähnen nun tiefe Krater. Der neue, riesige Tagebau wird selbst sie einfach verschlingen - eine Mondlandschaft soll entstehen, das Tal und auch ein benachbartes Tal sollen verschwinden.
Was bleibt, sind riesige Staubecken für die entstehenden großen Restwassermengen aus dem geplanten Zyanid-Goldbergwerk. Dieses Zyanid ist hochgiftig. Deshalb ist das Auswaschen von Gestein mit Zyanid in fast allen EU-Ländern inzwischen verboten. Und die Rumänen erinnern sich noch sehr wohl an das Zyanid-Unglück aus dem Jahr 2000, als 100.000 Kubikmeter solcher schwermetallhaltigen Zyanid-Lauge aus einem Rückstandsbecken nahe der nordrumänischen Stadt Baia Mare ausliefen und in die Flüsse Theiss und Donau gelangten, wo sie unter anderem ein Massenfischsterben auslösten.
Kulturgut geht verloren
Auch dutzende oberirdische Funde aus Zeiten Trajans sollen dem Megaprojekt geopfert werden. Unschätzbares und unersetzliches Kulturgut gehe verloren, beklagen mehr als 1000 Wissenschaftler aus aller Welt, auch in einem Aufruf der Universität Heidelberg. Corina Bors, die Archäologin der Goldgesellschaft, will keinen Schaden erkennen: Ein im vergangenen Jahr entdecktes steinernes Doppelgrab bleibe schließlich erhalten und werde sogar durch eine Überbauung geschützt - für die Nachwelt reiche das allemal aus, wie sie behauptet: "Die Kritiker, die das Projekt stoppen wollen, machen den großen Fehler, nicht auf die Experten zu hören, die hier völlig unabhängig arbeiten - deren moralische und wissenschaftliche Glaubwürdigkeit kann nicht bezweifelt werden."
Jahrtausende altes Kulturgut soll dem kurzfristigen Profitstreben einer dubiosen Goldgesellschaft geopfert werden, so sehen es dagegen die Gegner des Projektes, die ganz offen von Korruption sprechen. Unter ihnen ist Ioan Piso, der Generaldirektor des Nationalgeschichtlichen Museum Transsylvanien: "Man hat diesen Archäologen der Goldfirma Geld gegeben, um gerade mal drei oder fünf Hektar zu untersuchen und den Rest preiszugeben. Also, man hat Alburnus Maior, die Stätte der Römer, verkauft. Damit sind wir nicht einverstanden. Alburnus Maior sollte man Jahrzehnte lang erforschen, mehrere Generationen sollten dies tun, so wie in Pompeji oder anderswo."
Archäologen als Handlanger?
Die Rechtslage ist klar: Rumänische wie auch EU-Bestimmungen verpflichten Betreiber von Großprojekten, Forschungen wie die in Rossia Montana zu finanzieren. Einfluss auf die Wissenschaftler nehmen dürfen die Auftraggeber nicht - theoretisch. Tatsächlich jedoch steht von vornherein so gut wie fest: Auch das französische Team wird trotz der spektakulären Funde die antiken Stollen kaum retten.
Beatrice Cauuet, die Archäologin aus Toulouse, weiß um die schlechten Aussichten: "Wegen des umstrittenen Minenprojektes haben Archäologen zum ersten Mal die Gelegenheit, hier zu forschen. Vorher hat das niemand ernsthaft unternommen. Das Problem ist: Wir bekommen diese Möglichkeit nur Dank des Geldes der Goldgräberfirma, aber wir können von dem Unternehmen doch nicht Forschungsmittel verlangen und dann sagen 'haut ab' - das ist das Dilemma. Was also sollen wir tun?"
Wie geht es nun weiter?
Vor kurzem war eine Kommission der rumänischen Regierung vor Ort. Ihr Ziel ist es, die verschiedenen Interessen abzuwiegen und nun in nächster Zeit eine entsprechende Entscheidung der Regierung zu bewirken. Das Problem ist, wie vor Ort vielfach zu vernehmen, dass auch die Mitglieder dieser Kommission nicht ohne eigene Interessen agieren. Auch wird ihnen eine Nähe zur Goldgräberfirma nachgesagt.
Der Regierung in Bukarest, soviel ist klar, geht es nicht zuletzt darum, ein Zeichen zu setzen, zu signalisieren, dass man im Lande offen ist für Investoren aus aller Welt, dass man teilhaben will an der Globalisierung. Dass der Preis, den die Regierung dafür zu zahlen bereit wäre, sehr hoch ist, scheint ihr jedoch noch nicht so richtig klar zu sein. Demnächst will sich auch das Europäische Parlament mit dem umstrittenen Goldbergwerk in Rumänien beschäftigen, unter anderem hat auch Rumänien die europäische Menschenrechts-Charta unterzeichnet - die vorgesehenen Zwangsumsiedlungen sollen zum Thema werden. Hoffentlich nicht zu spät.
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Habe leider am Freitag nur den Schluß sehen können ...
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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RUMÄNIEN
Kulturkampf hinter den Wäldern
Autobahnen, Goldminen, Dracula-Park: Umstrittene Großprojekte säumen Siebenbürgens Weg in die Zukunft. Den Plänen der regierenden Ex-Kommunisten widersetzt sich dabei eine wachsende Gegnerschar - diskret unterstützt von Prinz Charles und Londoner Gönnern.
Wo Rumäniens Weg nach Westen beginnen soll, haben die Kuhhirten kupferfarbene Gesichter, und in den Wiesen blüht Hahnenfuß. Mittendrin stehen vereinzelt Caterpillar-Baumaschinen und Männer mit dunkler Sonnenbrille.
Sie sprechen Englisch, tragen Helme und rauchen nicht. Sie haben in Kroatien Teile einer Magistrale gebaut, in Russland Atomwaffen-Silos, und morgen wartet vielleicht der Irak. Wer für Bechtel, USA, arbeitet, lernt die Welt kennen. Jetzt und hier geht es um eine Autobahn durch Transsylvanien, das Land "hinter den Wäldern".
Das im Volksmund "Bechtel-Highway" genannte Projekt ist die größte Investition in Rumänien seit dem Sturz des Diktators Nicolae Ceausescu. Gut 2,5 Milliarden Dollar soll die Schnellstraße kosten und über 415 Kilometer von Kronstadt (Brasov) im Herzen Siebenbürgens bis Bors nahe Oradea an der ungarischen Grenze führen.
DER SPIEGEL
Der Moderne eine Schneise schlagen, das ist der Auftrag an die Bechtel-Männer - hinein in eine Szenerie aus zum Teil mittelalterlichen Dörfern Siebenbürger Sachsen, wo unter Kirchenburgen heute vor allem Rumänen, Zigeuner und Ungarn leben. Quer durch eine Landschaft, in der Pferdewagen auf Pisten mit plantschbeckengroßen Schlaglöchern zu den gebräuchlichen Verkehrsmitteln zählen.
"Diese Autobahn wird Rumänien mit der EU verbinden", sprach Premierminister Adrian Nastase anlässlich des Spatenstichs am 16. Juni. Und weil das Spektakel aus Wahlkampfgründen kurzfristig vorverlegt worden war, konnte Günter Verheugen, der damalige EU-Erweiterungskommissar, nicht einmal mehr laut widersprechen.
Verheugen und andere EU-Vertreter erzürnt am Großprojekt in Siebenbürgen zweierlei - der Routenverlauf und die Art der Auftragsvergabe. Nun nämlich wird nicht zuerst auf der mit EU-Geldern geplanten Strecke über Arad und Hermannstadt gebaut, sondern nördlich davon. Und zwar ohne dass es zuvor eine öffentliche Ausschreibung gegeben hätte.
Den Zuschlag erhielt, in einem Akt direkter Demokratie Marke "Neues Europa", mit Bechtel ein US-Konzern, der Bushs Republikanern nahe steht und dafür derzeit mit einem milliardenschweren Auftrag im Irak belohnt wird. Und der Nato-Neuling Rumänien steht, ausgerechnet unter den Ex-Kommunisten Ion Iliescu im Präsidentenamt und Adrian Nastase als Regierungschef, stramm im US-geführten Lager, nicht nur in Sachen Irak. "Viele Rumänen sehen den Auftrag an Bechtel als Belohnung dafür, dass Bush und seine Spezis uns jetzt beschützen", sagt Radu Mititean.
Der 32 Jahre alte Mediziner, der fließend Deutsch spricht, sitzt gut 20 Kilometer von der Autobahnbaustelle entfernt in einem Büro in der Innenstadt von Klausenburg (Cluj). Er ist Vorsitzender des Fahrradtourismus-Vereins Napoca und in jeder Hinsicht ein Held der rumänischen Wirklichkeit. Seine umgerechnet 60 Euro Monatsgehalt reichen zwar nicht für das ersehnte Abonnement des rumänischen Gesetzblattes. Doch auf den Websites der Ministerien und der beteiligten Firmen sucht Mititean sich in nächtelangen Sitzungen die Spuren zusammen, die das Milliardenprojekt in seiner Heimat zu hinterlassen verspricht.
Wo er darf, geht er selbst hin. Die Studie zur Umweltverträglichkeit für die Umgebung von Klausenburg, 1500 Seiten stark, in zwei Monaten zusammengeschustert, war nur kurz zur Ansicht freigegeben. Auf Knien hat er sie mit der Digicam abfotografiert, dann auf CDs gebrannt und im ganzen Land verschickt.
Die Autobahn durchs bevölkerungsreichste Land Südosteuropas ist von der Regierung zum Projekt der Nationalen Sicherheit und so beinahe in den Nato-Rang erhoben worden. Wer gegen die Autobahn argumentiere, sei gegen die Nato, ein Russenfreund also, sagt Mititean.
Der "Bürger" Mititean, wie er sich nennt, bleibt dennoch trotzig. Er mag nicht akzeptieren, dass vor seinem Schlafzimmer der Schwerlastverkehr vorbeidonnert, weil Klausenburg keine Umgehungsstraße hat, während gleichzeitig eine der teuersten Autobahnen Europas gebaut wird - mit Milliardenkrediten zu Lasten des Steuerzahlers. "Ich als Person und wir als Verein sind nicht gegen Autobahnen an sich", sagt Mititean: "Aber Rumänien hat kein Geld."
Kontakte zu Kampagnen-Riesen wie Greenpeace oder WWF unterhält der Klausenburger nicht. Aber ein Netz aus dünnen Fäden verbindet ihn mit Gleichgesinnten im Land. Einer der Fäden führt in ein Hexenhaus mit Garten im Ort Rosia Montana in den Westkarpaten.
Hier residiert, verschanzt zwischen Computer, Telefon und Aschenbecher, die Kampfgenossin Stefanie Roth. Die rastlose Schweizerin von der Umweltorganisation Alburnus Maior wird im stillen Goldgräbernest mit einer Mischung aus Furcht und Ehrfurcht "Ché Guevara" genannt. Sie sagt: "Eine Kampagne muss organisiert werden." Und das kann nicht jeder.
Stefanie Roth hat früher im chilenischen Teil Feuerlands geholfen, eine Autobahn zu verhindern, und sich dann in Peru Aufgaben gesucht. Später ist sie in London bei einer Leitfigur der Globalisierungsgegner in die Lehre gegangen, beim Millionär Edward Goldsmith und seinem Blatt "The Ecologist". Über den Kampf gegen den Dracula-Park im siebenbürgischen Schäßburg kam sie nach Rumänien.
Jetzt also: Rosia Montana. Es geht gegen das europaweit größte Projekt seiner Art für Goldminen. Gegen Gabriel Resources, eine kanadische Aktiengesellschaft mit Sitz auf Barbados, und gegen den Mitaktionär, den rumänischen Staatskonzern Minvest. Es geht gegen den Plan, in Rosia Montana mit Gesamtinvestitionen von 1,4 Milliarden Dollar 17 Jahre lang Gold zu schürfen. Beziehungsweise zu "schlürfen", wie Roth sagt.
In und um Rosia Montana gibt es die bedeutendsten Gold-Lagerstätten Europas. Schon die Römer, die den Landstrich ab dem Jahr 106 besetzten, haben hier Sklaven schürfen lassen. Eine Inventarliste in lateinischer Sprache und 145 Kilometer Stollen aus jener Zeit sind erhalten.
Stefanie Roth sagt, sie wolle den Leuten hier helfen, "sich auszudrücken". Die hätten sich doch vieles gerade erst erobert - die Achtung vor Demokratie, vor dem Schutz nationaler Kulturgüter und vor Privateigentum. Vor Dingen also, die unter Ceausescu nichts galten. Und jetzt solle es damit schon wieder vorbei sein?
Die Betreibergesellschaft RMGC will 900 Haushalte umsiedeln lassen und den Kern des Ortes als "geschützte Zone" ausweisen. Wer nicht willens sei zu weichen, könne von der Regierung enteignet werden, heißt es. 39 Prozent des benötigten Terrains sind bisher erworben. Die blauen Schilder der Betreiber an vielen Hauswänden bebildern eine Chronik des angekündigten Dorftods.
Es ist dies eine von vielen Geschichten, wie es sie jetzt in Rumänien gibt. In einer Zeit, in der zunehmend Nicht-Rumänen darüber streiten, was an Rumänien bewahrenswert oder ausbeutbar ist, und in der sich die Einheimischen dann fragen, von welcher Seite für sie das meiste zu holen und das wenigste zu befürchten sei.
Viele Einwohner Rosia Montanas pokern derzeit noch. Zwischen 40 000 und 100 000 Dollar pro Umsiedler seien bisher gezahlt worden, sagen die Betreiber. Das ist nicht wenig in einer Gegend, die nur ein Drittel des durchschnittlichen rumänischen Einkommens erwirtschaftet und zum "benachteiligten Gebiet" erklärt wurde - mit allen daraus resultierenden Steuervorteilen für Investoren.
Die staatliche Goldmine will ihre Produktion 2007 einstellen. Denn obwohl Rumänien 2003 seine Umweltgesetzgebung an die EU-Normen anglich im Hinblick auf den für 2007 geplanten Beitritt, sind in der staatlichen Mine bis heute die Cadmiumwerte um das 45fache erhöht. Das zumindest sagt John Aston, der PR-Mann der kanadischen Investoren.
Sein Konsortium RMGC will fünf Berge platt machen und hinter einer 180 Meter hohen Staumauer zyanidhaltige Abwässer sammeln. All das aber, so sagt Aston, nach strengsten Umweltrichtlinien und getreu den Weltbank-Parametern für die soziale Verträglichkeit von Großinvestitionen.
Am Horizont sieht Aston, irischer Bergbau-Globetrotter mit kanadischem Arbeitgeber und rumänischem Zeitvertrag, schon Golfplätze und Bio-Milch von glücklichen Kühen für Rosia Montana - nach Ausbeutung der Goldreserven und Renaturierung in einigen Jahrzehnten.
Dabei heißt es in einem Bericht seines Arbeitgebers an die Anleger, seit dem Chemie-Unglück im nordrumänischen Baia Mare 2000 sei ein "dramatischer Anstieg des öffentlichen Bewusstseins für Umwelt- und Sicherheitsrisiken des Bergbaus" zu verzeichnen. Und deshalb ist sich auch Stefanie Roth, Schweizer Kampagnen-Expertin auf Zwischenstation in Rumänien, sicher: "Die Mine wird nicht kommen."
Ein Antrag bei der Unesco auf Schutz des Kulturerbes von Rosia Montana läuft. Und unter den Anführern des Widerstands findet sich einmal mehr S,erban Cantacuzino, der 86 Jahre alte Nachfahre des Walachenprinzen gleichen Namens.
Mit seiner Stiftung Pro Patrimonio, vor allem aber in diskreter Allianz mit dem blaublütigen Gesinnungsgenossen Prinz Charles und mit Jessica Douglas-Home aus dem Clan des britischen Ex-Premiers Sir Alec Douglas-Home, hat der Londoner Exil-Rumäne Cantacuzino geholfen, in den letzten Jahren Bemerkenswertes zu bewirken.
Wer in Schäßburg (Sighisoara), der letzten bewohnten Zitadelle Europas, im Pfarrgarten unter der 1345 erbauten Bergkirche bei Pfarrer Johannes Halmen nach Gründen für das Scheitern des Dracula-Parks fragt, der stößt auch hier wieder auf die Londoner Spur - Prinz Charles' Anruf 2002 bei Präsident Iliescu, sagt Halmen, habe wohl den letzten Impuls gegeben.
Pfarrer Halmen war einer der Anführer des Widerstands gegen das Dracula-Projekt, das mit Folterräumen, Vampir-Klamauk und Blutpudding als Dessert Hunderttausende Touristen in die verschlafene siebenbürgische Stadt holen sollte. Er sagt heute: "Der Dracula-Park, das wäre ein Stück Geschichtsersatz gewesen, ortsfremde Geschichte. Und für uns Sachsen wie eine zweite Landnahme."
Die erste Landnahme, das war 1944, als nach Rumäniens Frontwechsel im Zweiten Weltkrieg die Sachsen "von ihren Feldern geschmissen wurden". Heute leben noch 600 von ihnen in der Stadt. Viele waren für den Park, einige engagieren sich heute mit Pfarrer Halmen im Verein "Nachhaltiges Schäßburg".
Wo auch immer die Regierenden in Bukarest ihre Vorstellung von Fortschritt über die siebenbürgische Kulturlandschaft zu stülpen versuchen, ob beim Dracula-Park, Bechtel-Highway oder kanadischen Goldgräber-Projekt - Prinz Charles und die einflussreichen Londoner sind nicht weit.
His Royal Highness verlassen St. James's Palace, London SW1A, inzwischen beinahe jährlich für Exkursionen nach Rumänien. Um Klöster und Kirchen zu besuchen, zu wandern, Schafe, Schweine und Ziegen zu begutachten. Oder um restaurierte Häuser zu würdigen wie in Hermannstadt (Sibiu). Dort besetzen seit der letzten Wahl die verbliebenen Sachsen alle Machtpositionen - Bezirkspräsident, Bürgermeister, 16 Stadträte.
Was Prinz Charles und die von ihm vertretene Londoner Mihai-Eminescu-Stiftung, die seit 1987 für Rumäniens Kulturerbe kämpft, vorhaben, kann in Deutsch-Weißkirch (Viscri) besichtigt werden. Der Ort im Repser Hügelland, nur auf Schotterstraßen durch Wildblumenmeere erreichbar, ist ein Leuchtturmprojekt für jenes Siebenbürgen, dem aufgeklärte Ansässige und einflussreiche Auswärtige eine Zukunft vorhersagen.
Unterm Walnussbaum vor der 804 Jahre alten Kirchenburg, wo früher in Speckkammern und Kornkästen die Notrationen der Sachsen lagerten, hat Prinz Charles die rüstige Sara Dootz kennen gelernt. Und ihre Hühnersuppe. "Er hat sie gegessen, er ist ein einfacher Kerl - nur halt ins falsche Nest gefallen", sagt Sara. "Er hat mich geküsst, dass ich gedacht habe, ich wasche mich einen Monat nicht mehr."
Saras Tochter Karoline Fernolend, die Seele des Dorfs und Gemeinderätin seit 1992, hat den Prinzen in Kirchentracht samt Bockeltuch beeindruckt. Die Weißkircher Sächsinnen gleichen darin Frauen auf flämischen Gemälden des 16. Jahrhunderts. Als Karoline später zu einer Konferenz nach London flog, begrüßte sie der Prince of Wales mit der Klage, in Tracht habe sie ihm besser gefallen.
Doch für Maskenzauber besteht in Weißkirch kein Anlass mehr. Im Dorf leben heute 300 Zigeuner, die nicht Roma heißen wollen, weil ihnen das zu sehr nach Rumänien klingt, neben 100 Rumänen und 29 Sachsen. Darunter mischen sich inzwischen jährlich 800 Franzosen. Einige Bauern haben in Spezialkursen bereits den Satz "Voulez-vous visiter notre église?" gelernt - Wollen Sie unsere Kirche besuchen?
Der sanfte Tourismus unter Einbindung der Bevölkerung blüht im Dorf seit Weißkirchs Erwähnung in einem entsprechenden französischen Reiseführer. Strickende Zigeunerinnen verkaufen Schafwollsocken in der Kirchgasse. Im Laden einer Initiative gibt es Keramik und selbst gemachten Apfelsaft. Zweimal pro Woche wird Vollkornbrot gebacken.
Auch für den Besuch einer Krankenschwester im ärztlichen Niemandsland ist wieder gesorgt. Und den Erhalt der Häuserfassaden ermöglichen Gelder aus dem Eminescu-Trust. Englische Spezialisten haben in London siebenbürgischen Mörtel analysiert und später junge Rumänen zu Restauratoren ausgebildet.
"Man muss sich verkaufen können", sagt Karoline Fernolend und fügt hinzu, dass sie aber keinesfalls Bus-Tourismus unter der Sachsenburg wünsche. Deshalb auch will sie eine Asphaltstraße nach Weißkirch verhindern. Der Neugierigen kann sie sich schon so kaum mehr erwehren.
Während Mutter, Vater und zehn Erntehelfer an diesem Tag mit dem Heu zu schaffen haben, sind vor dem Bauernhof zwei Mitarbeiterinnen der Stiftung des walachischen Fürstenzöglings vorgefahren.
Sie planen eine Performance im Dorf, mit einem bekannten rumänischen Schauspieler, der schon mal mitgekommen ist. Sie sprechen von einer "awareness campaign", die sie hier durchführen wollen, und von dem Plan, nationale Führungskräfte und emigrierte Sachsen an einen Tisch zu bringen.
Einen Moment lang sieht Karoline Fernolend aus, als wäre ihr plötzlich alles zu viel - der herzkranke Vater draußen beim Heu, die Gluthitze des Sommertags und die Aussicht auf eine bewusstseinserweiternde Performance in ihrem Dorf.
Dann besinnt sie sich, streckt sich und sagt zur Mutter: "Gut. Aber in der Kirche lassen wir sie auf keinen Fall auftreten."
WALTER MAYR
Quelle: SPIEGEL
hoffentlich steht hier nicht wieder soviel SPIEGELverkehrtes drin ...
Kulturkampf hinter den Wäldern
Autobahnen, Goldminen, Dracula-Park: Umstrittene Großprojekte säumen Siebenbürgens Weg in die Zukunft. Den Plänen der regierenden Ex-Kommunisten widersetzt sich dabei eine wachsende Gegnerschar - diskret unterstützt von Prinz Charles und Londoner Gönnern.
Wo Rumäniens Weg nach Westen beginnen soll, haben die Kuhhirten kupferfarbene Gesichter, und in den Wiesen blüht Hahnenfuß. Mittendrin stehen vereinzelt Caterpillar-Baumaschinen und Männer mit dunkler Sonnenbrille.
Sie sprechen Englisch, tragen Helme und rauchen nicht. Sie haben in Kroatien Teile einer Magistrale gebaut, in Russland Atomwaffen-Silos, und morgen wartet vielleicht der Irak. Wer für Bechtel, USA, arbeitet, lernt die Welt kennen. Jetzt und hier geht es um eine Autobahn durch Transsylvanien, das Land "hinter den Wäldern".
Das im Volksmund "Bechtel-Highway" genannte Projekt ist die größte Investition in Rumänien seit dem Sturz des Diktators Nicolae Ceausescu. Gut 2,5 Milliarden Dollar soll die Schnellstraße kosten und über 415 Kilometer von Kronstadt (Brasov) im Herzen Siebenbürgens bis Bors nahe Oradea an der ungarischen Grenze führen.
DER SPIEGEL
Der Moderne eine Schneise schlagen, das ist der Auftrag an die Bechtel-Männer - hinein in eine Szenerie aus zum Teil mittelalterlichen Dörfern Siebenbürger Sachsen, wo unter Kirchenburgen heute vor allem Rumänen, Zigeuner und Ungarn leben. Quer durch eine Landschaft, in der Pferdewagen auf Pisten mit plantschbeckengroßen Schlaglöchern zu den gebräuchlichen Verkehrsmitteln zählen.
"Diese Autobahn wird Rumänien mit der EU verbinden", sprach Premierminister Adrian Nastase anlässlich des Spatenstichs am 16. Juni. Und weil das Spektakel aus Wahlkampfgründen kurzfristig vorverlegt worden war, konnte Günter Verheugen, der damalige EU-Erweiterungskommissar, nicht einmal mehr laut widersprechen.
Verheugen und andere EU-Vertreter erzürnt am Großprojekt in Siebenbürgen zweierlei - der Routenverlauf und die Art der Auftragsvergabe. Nun nämlich wird nicht zuerst auf der mit EU-Geldern geplanten Strecke über Arad und Hermannstadt gebaut, sondern nördlich davon. Und zwar ohne dass es zuvor eine öffentliche Ausschreibung gegeben hätte.
Den Zuschlag erhielt, in einem Akt direkter Demokratie Marke "Neues Europa", mit Bechtel ein US-Konzern, der Bushs Republikanern nahe steht und dafür derzeit mit einem milliardenschweren Auftrag im Irak belohnt wird. Und der Nato-Neuling Rumänien steht, ausgerechnet unter den Ex-Kommunisten Ion Iliescu im Präsidentenamt und Adrian Nastase als Regierungschef, stramm im US-geführten Lager, nicht nur in Sachen Irak. "Viele Rumänen sehen den Auftrag an Bechtel als Belohnung dafür, dass Bush und seine Spezis uns jetzt beschützen", sagt Radu Mititean.
Der 32 Jahre alte Mediziner, der fließend Deutsch spricht, sitzt gut 20 Kilometer von der Autobahnbaustelle entfernt in einem Büro in der Innenstadt von Klausenburg (Cluj). Er ist Vorsitzender des Fahrradtourismus-Vereins Napoca und in jeder Hinsicht ein Held der rumänischen Wirklichkeit. Seine umgerechnet 60 Euro Monatsgehalt reichen zwar nicht für das ersehnte Abonnement des rumänischen Gesetzblattes. Doch auf den Websites der Ministerien und der beteiligten Firmen sucht Mititean sich in nächtelangen Sitzungen die Spuren zusammen, die das Milliardenprojekt in seiner Heimat zu hinterlassen verspricht.
Wo er darf, geht er selbst hin. Die Studie zur Umweltverträglichkeit für die Umgebung von Klausenburg, 1500 Seiten stark, in zwei Monaten zusammengeschustert, war nur kurz zur Ansicht freigegeben. Auf Knien hat er sie mit der Digicam abfotografiert, dann auf CDs gebrannt und im ganzen Land verschickt.
Die Autobahn durchs bevölkerungsreichste Land Südosteuropas ist von der Regierung zum Projekt der Nationalen Sicherheit und so beinahe in den Nato-Rang erhoben worden. Wer gegen die Autobahn argumentiere, sei gegen die Nato, ein Russenfreund also, sagt Mititean.
Der "Bürger" Mititean, wie er sich nennt, bleibt dennoch trotzig. Er mag nicht akzeptieren, dass vor seinem Schlafzimmer der Schwerlastverkehr vorbeidonnert, weil Klausenburg keine Umgehungsstraße hat, während gleichzeitig eine der teuersten Autobahnen Europas gebaut wird - mit Milliardenkrediten zu Lasten des Steuerzahlers. "Ich als Person und wir als Verein sind nicht gegen Autobahnen an sich", sagt Mititean: "Aber Rumänien hat kein Geld."
Kontakte zu Kampagnen-Riesen wie Greenpeace oder WWF unterhält der Klausenburger nicht. Aber ein Netz aus dünnen Fäden verbindet ihn mit Gleichgesinnten im Land. Einer der Fäden führt in ein Hexenhaus mit Garten im Ort Rosia Montana in den Westkarpaten.
Hier residiert, verschanzt zwischen Computer, Telefon und Aschenbecher, die Kampfgenossin Stefanie Roth. Die rastlose Schweizerin von der Umweltorganisation Alburnus Maior wird im stillen Goldgräbernest mit einer Mischung aus Furcht und Ehrfurcht "Ché Guevara" genannt. Sie sagt: "Eine Kampagne muss organisiert werden." Und das kann nicht jeder.
Stefanie Roth hat früher im chilenischen Teil Feuerlands geholfen, eine Autobahn zu verhindern, und sich dann in Peru Aufgaben gesucht. Später ist sie in London bei einer Leitfigur der Globalisierungsgegner in die Lehre gegangen, beim Millionär Edward Goldsmith und seinem Blatt "The Ecologist". Über den Kampf gegen den Dracula-Park im siebenbürgischen Schäßburg kam sie nach Rumänien.
Jetzt also: Rosia Montana. Es geht gegen das europaweit größte Projekt seiner Art für Goldminen. Gegen Gabriel Resources, eine kanadische Aktiengesellschaft mit Sitz auf Barbados, und gegen den Mitaktionär, den rumänischen Staatskonzern Minvest. Es geht gegen den Plan, in Rosia Montana mit Gesamtinvestitionen von 1,4 Milliarden Dollar 17 Jahre lang Gold zu schürfen. Beziehungsweise zu "schlürfen", wie Roth sagt.
In und um Rosia Montana gibt es die bedeutendsten Gold-Lagerstätten Europas. Schon die Römer, die den Landstrich ab dem Jahr 106 besetzten, haben hier Sklaven schürfen lassen. Eine Inventarliste in lateinischer Sprache und 145 Kilometer Stollen aus jener Zeit sind erhalten.
Stefanie Roth sagt, sie wolle den Leuten hier helfen, "sich auszudrücken". Die hätten sich doch vieles gerade erst erobert - die Achtung vor Demokratie, vor dem Schutz nationaler Kulturgüter und vor Privateigentum. Vor Dingen also, die unter Ceausescu nichts galten. Und jetzt solle es damit schon wieder vorbei sein?
Die Betreibergesellschaft RMGC will 900 Haushalte umsiedeln lassen und den Kern des Ortes als "geschützte Zone" ausweisen. Wer nicht willens sei zu weichen, könne von der Regierung enteignet werden, heißt es. 39 Prozent des benötigten Terrains sind bisher erworben. Die blauen Schilder der Betreiber an vielen Hauswänden bebildern eine Chronik des angekündigten Dorftods.
Es ist dies eine von vielen Geschichten, wie es sie jetzt in Rumänien gibt. In einer Zeit, in der zunehmend Nicht-Rumänen darüber streiten, was an Rumänien bewahrenswert oder ausbeutbar ist, und in der sich die Einheimischen dann fragen, von welcher Seite für sie das meiste zu holen und das wenigste zu befürchten sei.
Viele Einwohner Rosia Montanas pokern derzeit noch. Zwischen 40 000 und 100 000 Dollar pro Umsiedler seien bisher gezahlt worden, sagen die Betreiber. Das ist nicht wenig in einer Gegend, die nur ein Drittel des durchschnittlichen rumänischen Einkommens erwirtschaftet und zum "benachteiligten Gebiet" erklärt wurde - mit allen daraus resultierenden Steuervorteilen für Investoren.
Die staatliche Goldmine will ihre Produktion 2007 einstellen. Denn obwohl Rumänien 2003 seine Umweltgesetzgebung an die EU-Normen anglich im Hinblick auf den für 2007 geplanten Beitritt, sind in der staatlichen Mine bis heute die Cadmiumwerte um das 45fache erhöht. Das zumindest sagt John Aston, der PR-Mann der kanadischen Investoren.
Sein Konsortium RMGC will fünf Berge platt machen und hinter einer 180 Meter hohen Staumauer zyanidhaltige Abwässer sammeln. All das aber, so sagt Aston, nach strengsten Umweltrichtlinien und getreu den Weltbank-Parametern für die soziale Verträglichkeit von Großinvestitionen.
Am Horizont sieht Aston, irischer Bergbau-Globetrotter mit kanadischem Arbeitgeber und rumänischem Zeitvertrag, schon Golfplätze und Bio-Milch von glücklichen Kühen für Rosia Montana - nach Ausbeutung der Goldreserven und Renaturierung in einigen Jahrzehnten.
Dabei heißt es in einem Bericht seines Arbeitgebers an die Anleger, seit dem Chemie-Unglück im nordrumänischen Baia Mare 2000 sei ein "dramatischer Anstieg des öffentlichen Bewusstseins für Umwelt- und Sicherheitsrisiken des Bergbaus" zu verzeichnen. Und deshalb ist sich auch Stefanie Roth, Schweizer Kampagnen-Expertin auf Zwischenstation in Rumänien, sicher: "Die Mine wird nicht kommen."
Ein Antrag bei der Unesco auf Schutz des Kulturerbes von Rosia Montana läuft. Und unter den Anführern des Widerstands findet sich einmal mehr S,erban Cantacuzino, der 86 Jahre alte Nachfahre des Walachenprinzen gleichen Namens.
Mit seiner Stiftung Pro Patrimonio, vor allem aber in diskreter Allianz mit dem blaublütigen Gesinnungsgenossen Prinz Charles und mit Jessica Douglas-Home aus dem Clan des britischen Ex-Premiers Sir Alec Douglas-Home, hat der Londoner Exil-Rumäne Cantacuzino geholfen, in den letzten Jahren Bemerkenswertes zu bewirken.
Wer in Schäßburg (Sighisoara), der letzten bewohnten Zitadelle Europas, im Pfarrgarten unter der 1345 erbauten Bergkirche bei Pfarrer Johannes Halmen nach Gründen für das Scheitern des Dracula-Parks fragt, der stößt auch hier wieder auf die Londoner Spur - Prinz Charles' Anruf 2002 bei Präsident Iliescu, sagt Halmen, habe wohl den letzten Impuls gegeben.
Pfarrer Halmen war einer der Anführer des Widerstands gegen das Dracula-Projekt, das mit Folterräumen, Vampir-Klamauk und Blutpudding als Dessert Hunderttausende Touristen in die verschlafene siebenbürgische Stadt holen sollte. Er sagt heute: "Der Dracula-Park, das wäre ein Stück Geschichtsersatz gewesen, ortsfremde Geschichte. Und für uns Sachsen wie eine zweite Landnahme."
Die erste Landnahme, das war 1944, als nach Rumäniens Frontwechsel im Zweiten Weltkrieg die Sachsen "von ihren Feldern geschmissen wurden". Heute leben noch 600 von ihnen in der Stadt. Viele waren für den Park, einige engagieren sich heute mit Pfarrer Halmen im Verein "Nachhaltiges Schäßburg".
Wo auch immer die Regierenden in Bukarest ihre Vorstellung von Fortschritt über die siebenbürgische Kulturlandschaft zu stülpen versuchen, ob beim Dracula-Park, Bechtel-Highway oder kanadischen Goldgräber-Projekt - Prinz Charles und die einflussreichen Londoner sind nicht weit.
His Royal Highness verlassen St. James's Palace, London SW1A, inzwischen beinahe jährlich für Exkursionen nach Rumänien. Um Klöster und Kirchen zu besuchen, zu wandern, Schafe, Schweine und Ziegen zu begutachten. Oder um restaurierte Häuser zu würdigen wie in Hermannstadt (Sibiu). Dort besetzen seit der letzten Wahl die verbliebenen Sachsen alle Machtpositionen - Bezirkspräsident, Bürgermeister, 16 Stadträte.
Was Prinz Charles und die von ihm vertretene Londoner Mihai-Eminescu-Stiftung, die seit 1987 für Rumäniens Kulturerbe kämpft, vorhaben, kann in Deutsch-Weißkirch (Viscri) besichtigt werden. Der Ort im Repser Hügelland, nur auf Schotterstraßen durch Wildblumenmeere erreichbar, ist ein Leuchtturmprojekt für jenes Siebenbürgen, dem aufgeklärte Ansässige und einflussreiche Auswärtige eine Zukunft vorhersagen.
Unterm Walnussbaum vor der 804 Jahre alten Kirchenburg, wo früher in Speckkammern und Kornkästen die Notrationen der Sachsen lagerten, hat Prinz Charles die rüstige Sara Dootz kennen gelernt. Und ihre Hühnersuppe. "Er hat sie gegessen, er ist ein einfacher Kerl - nur halt ins falsche Nest gefallen", sagt Sara. "Er hat mich geküsst, dass ich gedacht habe, ich wasche mich einen Monat nicht mehr."
Saras Tochter Karoline Fernolend, die Seele des Dorfs und Gemeinderätin seit 1992, hat den Prinzen in Kirchentracht samt Bockeltuch beeindruckt. Die Weißkircher Sächsinnen gleichen darin Frauen auf flämischen Gemälden des 16. Jahrhunderts. Als Karoline später zu einer Konferenz nach London flog, begrüßte sie der Prince of Wales mit der Klage, in Tracht habe sie ihm besser gefallen.
Doch für Maskenzauber besteht in Weißkirch kein Anlass mehr. Im Dorf leben heute 300 Zigeuner, die nicht Roma heißen wollen, weil ihnen das zu sehr nach Rumänien klingt, neben 100 Rumänen und 29 Sachsen. Darunter mischen sich inzwischen jährlich 800 Franzosen. Einige Bauern haben in Spezialkursen bereits den Satz "Voulez-vous visiter notre église?" gelernt - Wollen Sie unsere Kirche besuchen?
Der sanfte Tourismus unter Einbindung der Bevölkerung blüht im Dorf seit Weißkirchs Erwähnung in einem entsprechenden französischen Reiseführer. Strickende Zigeunerinnen verkaufen Schafwollsocken in der Kirchgasse. Im Laden einer Initiative gibt es Keramik und selbst gemachten Apfelsaft. Zweimal pro Woche wird Vollkornbrot gebacken.
Auch für den Besuch einer Krankenschwester im ärztlichen Niemandsland ist wieder gesorgt. Und den Erhalt der Häuserfassaden ermöglichen Gelder aus dem Eminescu-Trust. Englische Spezialisten haben in London siebenbürgischen Mörtel analysiert und später junge Rumänen zu Restauratoren ausgebildet.
"Man muss sich verkaufen können", sagt Karoline Fernolend und fügt hinzu, dass sie aber keinesfalls Bus-Tourismus unter der Sachsenburg wünsche. Deshalb auch will sie eine Asphaltstraße nach Weißkirch verhindern. Der Neugierigen kann sie sich schon so kaum mehr erwehren.
Während Mutter, Vater und zehn Erntehelfer an diesem Tag mit dem Heu zu schaffen haben, sind vor dem Bauernhof zwei Mitarbeiterinnen der Stiftung des walachischen Fürstenzöglings vorgefahren.
Sie planen eine Performance im Dorf, mit einem bekannten rumänischen Schauspieler, der schon mal mitgekommen ist. Sie sprechen von einer "awareness campaign", die sie hier durchführen wollen, und von dem Plan, nationale Führungskräfte und emigrierte Sachsen an einen Tisch zu bringen.
Einen Moment lang sieht Karoline Fernolend aus, als wäre ihr plötzlich alles zu viel - der herzkranke Vater draußen beim Heu, die Gluthitze des Sommertags und die Aussicht auf eine bewusstseinserweiternde Performance in ihrem Dorf.
Dann besinnt sie sich, streckt sich und sagt zur Mutter: "Gut. Aber in der Kirche lassen wir sie auf keinen Fall auftreten."
WALTER MAYR
Quelle: SPIEGEL
hoffentlich steht hier nicht wieder soviel SPIEGELverkehrtes drin ...
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[quote=Nobi]In und um Rosia Montana gibt es die bedeutendsten Gold-Lagerstätten Europas. Schon die Römer, die den Landstrich ab dem Jahr 106 besetzten, haben hier Sklaven schürfen lassen. Eine Inventarliste in lateinischer Sprache und 145 Kilometer Stollen aus jener Zeit sind erhalten.
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hoffentlich steht hier nicht wieder soviel SPIEGELverkehrtes drin ...
[/quote]
SPIEGLVERKEHRT: In Rosia Monatan arbeiteten keine Sklaven sondern "gut" bezahlte Bergleute
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hoffentlich steht hier nicht wieder soviel SPIEGELverkehrtes drin ...
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SPIEGLVERKEHRT: In Rosia Monatan arbeiteten keine Sklaven sondern "gut" bezahlte Bergleute
Glück auf!
Michael
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Ein Bericht zum Tema aus dem Tagesspiegel vom 14.11.04
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/14 ... 478114.asp
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Spart Rohstoffe, Bergbau ist - leider immer noch - Blut und Schweiß !
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Glänzendes Geschäft, aber höchst gefährlich
Glänzendes Geschäft, aber höchst gefährlich
Schon fünf Jahre ist es her, dass aus einer rumänischen Goldmine Zyanidlauge auslief und die Umwelt vergiftete. Geändert hat sich seitdem wenig: Die Bevölkerung ist noch immer gefährdet. Denn Unfälle sind an der Tagesordnung
BERLIN taz Der Unfall ereignete sich fast pünktlich zum fünften Jahrestag der Zyanidkatastrophe in Nordrumänien: Vor wenigen Tagen flossen über den Abwasserkanal einer Raffinerie in Südrumänien tonnenweise Dieselöl in die südrumänischen Flüsse Prahova und Ialomita und verseuchten sie auf einer Länge von etwa 70 Kilometern. Kein bloßer Zufall.
Nahezu ständig gibt es in Rumänien kleinere und größere Giftunfälle, bei denen Chemikalien aus Fabriken oder Bergwerken in Flüsse gespült werden oder Boden großflächig überfluten. Der schlimmste des letzten Jahres: Im März flossen mehrere Tonnen Zyanid und Ammoniak aus Tanks einer stillgelegten Waschmittelfabrik in den ostrumänischen Fluss Siret.
Erst seit der verheerenden Zyanidkatastrophe in der nordrumänischen Stadt Baia Mare sind solche Unfälle überhaupt Thema in der rumänischen Öffentlichkeit. Damals - in der Nacht zum 31. Januar 2000 - brach der Staudamm eines Abwassersees der australisch-rumänischen Goldfirma Aurul in Baia Mare: Etwa hunderttausend Tonnen zyanid- und schwermetallhaltige Abwässer flossen aus.
Drei Wochen lang wälzte sich eine Todesflut durch die Theiss und die Donau bis ins Schwarze Meer - in Rumänien, Ungarn und Serbien verursachte sie ein Massensterben von Fischen und anderen Tierarten in den betroffenen Flüssen.
Zeitweise musste für Hunderttausende Menschen in der Region die Trinkwasserversorgung unterbrochen werden. Gut einen Monat später gelangten bei einem Unfall nach demselben Muster und in derselben Gegend 20.000 Tonnen schwermetallhaltiger Klärschlamm in die Theiss. Verantwortlich dafür war die staatliche rumänische Bergbaugesellschaft Remin.
Fünf Jahre danach ist die Bilanz unerfreulich. Es gebe weiterhin Probleme mit der australisch-rumänischen Goldfirma, sagt die Umweltschützerin Edit Pop aus Baia Mare, die den Verein "Ecologic" leitet. Zwar habe die Firma die Staudämme ihres Abwasserbeckens verstärkt, doch die Anwohner würden weiterhin unter starken Zyaniddämpfen leiden. "Es wäre das Beste, die Anlage zu schließen, doch das wird leider nicht geschehen", so Edit Pop.
Auch in dem vor fünf Jahren schwer betroffenen Ostungarn sehen Umweltschützer keinen Anlass zur Entwarnung. "Äußerlich scheint alles in Ordnung", so der Biologe Robert Benedek Sallai, der als Mitarbeiter des Ungarischen Naturschutzbundes (MTSZ) die Folgen der Zyanidkatastrophe untersucht. "Aber der Schein trügt. Wir messen in der Theiss und den damals überfluteten Gebieten noch immer hohe Schwermetallkonzentrationen."
Auch der Prozess des ungarischen Staates gegen die australisch-rumänische Goldfirma, der seit vier Jahren vor dem Budapester Stadtgericht geführt wird, kommt kaum voran. Aurul hatte sich nach dem Unfall in Transgold umbenannt und sieht sich nicht als Rechtsnachfolger der Verursacherfirma. "Transgold betreibt eine Verzögerungstaktik, um keinen Schadenersatz zahlen zu müssen", sagt András Szecskay, der Anwalt des ungarischen Staates. Momentan ist noch nicht einmal entschieden, ob der Prozess nach ungarischem oder rumänischem Recht geführt werden soll.
In dem westrumänischen Dorf Rosia Montana arbeitet eine kanadisch-rumänische Firma unterdessen am Bau eines der größten Zyanid-Goldbergwerke Europas. Rumäniens im Dezember abgewählte wendekommunistische Regierung hatte das Projekt der Rosia Montana Gold Corporation ursprünglich genehmigt. Auf Druck Ungarns und auf EU-Kritik hin versprach der neue Regierungschef Calin Popescu Tariceanu kürzlich jedoch, man werde das Projekt noch einmal "nach allen Umwelt- und nach EU-Kriterien prüfen"." KENO VERSECK
Quelle: taz
taz Nr. 7579 vom 1.2.2005, Seite 8, 127 Zeilen (TAZ-Bericht), KENO VERSECK
Schon fünf Jahre ist es her, dass aus einer rumänischen Goldmine Zyanidlauge auslief und die Umwelt vergiftete. Geändert hat sich seitdem wenig: Die Bevölkerung ist noch immer gefährdet. Denn Unfälle sind an der Tagesordnung
BERLIN taz Der Unfall ereignete sich fast pünktlich zum fünften Jahrestag der Zyanidkatastrophe in Nordrumänien: Vor wenigen Tagen flossen über den Abwasserkanal einer Raffinerie in Südrumänien tonnenweise Dieselöl in die südrumänischen Flüsse Prahova und Ialomita und verseuchten sie auf einer Länge von etwa 70 Kilometern. Kein bloßer Zufall.
Nahezu ständig gibt es in Rumänien kleinere und größere Giftunfälle, bei denen Chemikalien aus Fabriken oder Bergwerken in Flüsse gespült werden oder Boden großflächig überfluten. Der schlimmste des letzten Jahres: Im März flossen mehrere Tonnen Zyanid und Ammoniak aus Tanks einer stillgelegten Waschmittelfabrik in den ostrumänischen Fluss Siret.
Erst seit der verheerenden Zyanidkatastrophe in der nordrumänischen Stadt Baia Mare sind solche Unfälle überhaupt Thema in der rumänischen Öffentlichkeit. Damals - in der Nacht zum 31. Januar 2000 - brach der Staudamm eines Abwassersees der australisch-rumänischen Goldfirma Aurul in Baia Mare: Etwa hunderttausend Tonnen zyanid- und schwermetallhaltige Abwässer flossen aus.
Drei Wochen lang wälzte sich eine Todesflut durch die Theiss und die Donau bis ins Schwarze Meer - in Rumänien, Ungarn und Serbien verursachte sie ein Massensterben von Fischen und anderen Tierarten in den betroffenen Flüssen.
Zeitweise musste für Hunderttausende Menschen in der Region die Trinkwasserversorgung unterbrochen werden. Gut einen Monat später gelangten bei einem Unfall nach demselben Muster und in derselben Gegend 20.000 Tonnen schwermetallhaltiger Klärschlamm in die Theiss. Verantwortlich dafür war die staatliche rumänische Bergbaugesellschaft Remin.
Fünf Jahre danach ist die Bilanz unerfreulich. Es gebe weiterhin Probleme mit der australisch-rumänischen Goldfirma, sagt die Umweltschützerin Edit Pop aus Baia Mare, die den Verein "Ecologic" leitet. Zwar habe die Firma die Staudämme ihres Abwasserbeckens verstärkt, doch die Anwohner würden weiterhin unter starken Zyaniddämpfen leiden. "Es wäre das Beste, die Anlage zu schließen, doch das wird leider nicht geschehen", so Edit Pop.
Auch in dem vor fünf Jahren schwer betroffenen Ostungarn sehen Umweltschützer keinen Anlass zur Entwarnung. "Äußerlich scheint alles in Ordnung", so der Biologe Robert Benedek Sallai, der als Mitarbeiter des Ungarischen Naturschutzbundes (MTSZ) die Folgen der Zyanidkatastrophe untersucht. "Aber der Schein trügt. Wir messen in der Theiss und den damals überfluteten Gebieten noch immer hohe Schwermetallkonzentrationen."
Auch der Prozess des ungarischen Staates gegen die australisch-rumänische Goldfirma, der seit vier Jahren vor dem Budapester Stadtgericht geführt wird, kommt kaum voran. Aurul hatte sich nach dem Unfall in Transgold umbenannt und sieht sich nicht als Rechtsnachfolger der Verursacherfirma. "Transgold betreibt eine Verzögerungstaktik, um keinen Schadenersatz zahlen zu müssen", sagt András Szecskay, der Anwalt des ungarischen Staates. Momentan ist noch nicht einmal entschieden, ob der Prozess nach ungarischem oder rumänischem Recht geführt werden soll.
In dem westrumänischen Dorf Rosia Montana arbeitet eine kanadisch-rumänische Firma unterdessen am Bau eines der größten Zyanid-Goldbergwerke Europas. Rumäniens im Dezember abgewählte wendekommunistische Regierung hatte das Projekt der Rosia Montana Gold Corporation ursprünglich genehmigt. Auf Druck Ungarns und auf EU-Kritik hin versprach der neue Regierungschef Calin Popescu Tariceanu kürzlich jedoch, man werde das Projekt noch einmal "nach allen Umwelt- und nach EU-Kriterien prüfen"." KENO VERSECK
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taz Nr. 7579 vom 1.2.2005, Seite 8, 127 Zeilen (TAZ-Bericht), KENO VERSECK
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Größtes Goldbergwerk Europas in Rumänien geplant
Von Kathrin Lauer, dpa Bukarest
(dpa) - In Rumänien könnte in einigen Jahren das größte und wohl umstrittenste Goldbergwerk Europas entstehen. Eine kanadisch-rumänische Firma arbeitet seit fünf Jahren an der Vorbereitung - trotz anhaltender Proteste von Umweltorganisationen, des Nachbarlandes Ungarn - und trotz fehlender Betriebsgenehmigung. Rund um das Gebirgsdorf Rosia Montana, mitten in den Westkarpaten, will die Rosia Montana Gold Corporation (RMGC) von 2007 binnen 17 Jahren vier Hügel abtragen und das Gold mit hochgiftigem, potenziell umweltschädigendem Zyanid aus dem Gestein waschen. Ob das Vorhaben starten kann, hängt von einer Betriebsgenehmigung des Umweltministeriums in Bukarest ab.
Die Betreiber von der RMGC erklären, dass sie modernste Technologien verwenden würden, nach EU-Standards. Der Zyanid-Schlamm solle erst in offene Deponiebecken gelangen, nachdem der Giftgehalt durch neutralisierende Zusätze so weit verringert wurde, dass er unter den EU-Grenzwerten liegt. RMGC will 331 Tonnen Gold und 1600 Tonnen Silber fördern und dafür 500 Millionen US-Dollar investieren. 550 Arbeitsplätze sollen entstehen. Gemessen an seinen Reserven wäre Rosia Montana europaweit das größte Goldbergwerk, sagt Professor Rainer Slotta, Direktor des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum.
RMGC gehört zu 80 Prozent der kanadischen Firma Gabriel Ressources, die in Kanada eigens für das Goldminen-Projekt in Rosia Montana gegründet wurde. 19,3 Prozent hält der rumänische Staat über die Gesellschaft Minvest, den Rest besitzen private Teilhaber. Die Firma hatte 1999 vom rumänischen Staat die Konzession für die Goldförderung bekommen. Inzwischen hat sie Grundstücke vor Ort gekauft. Etwa die Hälfet der 1800 Dorfbewohner sind bereits umgezogen, nachdem RMGC ihnen die Häuser abgekauft hat. Mit den übrigen wird noch verhandelt, heißt es.
Umweltschützer wie Greenpeace warnen vor der Zyanid-Technik. Im Nachbarland Ungarn herrscht Angst, weil im Jahr 2000 nach einem Deichbruch in einer anderen rumänischen Goldmine Flüsse verseucht wurden. Im grenznahen Baia Mare ergoss sich Zyanid-Schlamm aus einem Auffangbecken unter anderem in den ungarischen Abschnitt der Theiß, wo Flora und Fauna Jahre brauchten, um sich zu erholen.
In Rumänien protestierten Bürgervereine, Kirchen und die Rumänische Akademie wegen Gefahr für Umwelt, Landschaft und archäologische Schätze. Denn Rosia Montana ist eine fast 2000 Jahre alte Goldmine, die im 2. Jahrhundert n. Chr. eine der wichtigsten Goldquellen des Römischen Reichs war. Im 18. Jahrhundert bedienten sich die Österreicher. Zwischendurch wuschen dort auch rumänische Familienbetriebe Gold.
Den Bedenken hält die Gold-Corporation entgegen, dass die Region durch jahrtausendelangen Bergbau ohnehin geschädigt sei. Ihre Technik sei umweltfreundlicher als alle früheren. Auch die Römer- Relikte stünden dem Projekt nicht im Wege, sagt die Archäologin Beatrice Cauuet von der Universität Toulouse, die dort seit 1999 ein Grabungs-Team leitet - im Auftrag des Historischen Museums in Bukarest und finanziert von der RMGC, mit bisher sieben Millionen US- Dollar. RMGC bezahlt die Forschungen, um die so genannte «archäologische Entlastung» zu bekommen. In diesem Dokument wird festgelegt, welche Römer-Relikte die neuen Goldgräber nicht zerstören dürfen.
Die Region hat nach Meinung der Goldminen-Befürworter ohne Bergbau keine wirtschaftliche Zukunft. Der staatliche Bergbau soll dort bis 2007 eingestellt werden. Rumäniens Politiker aller Couleur haben ihre Meinung zu den Plänen der Kanadier immer wieder geändert. Der neue Staatspräsident Traian Basescu hatte sich zunächst dafür ausgesprochen, mit ökonomischen Argumenten. Nach Protesten aus Ungarn relativierte er seine Position. Nun will er abwarten, wie das Umweltgutachten ausfällt. Ungarns Umweltminister Miklos Persanyi sagte, er hoffe, dass die Expertise der Goldmine eine Absage erteilen werde.
Quelle:
Greenpeace-Magazin
Von Kathrin Lauer, dpa Bukarest
(dpa) - In Rumänien könnte in einigen Jahren das größte und wohl umstrittenste Goldbergwerk Europas entstehen. Eine kanadisch-rumänische Firma arbeitet seit fünf Jahren an der Vorbereitung - trotz anhaltender Proteste von Umweltorganisationen, des Nachbarlandes Ungarn - und trotz fehlender Betriebsgenehmigung. Rund um das Gebirgsdorf Rosia Montana, mitten in den Westkarpaten, will die Rosia Montana Gold Corporation (RMGC) von 2007 binnen 17 Jahren vier Hügel abtragen und das Gold mit hochgiftigem, potenziell umweltschädigendem Zyanid aus dem Gestein waschen. Ob das Vorhaben starten kann, hängt von einer Betriebsgenehmigung des Umweltministeriums in Bukarest ab.
Die Betreiber von der RMGC erklären, dass sie modernste Technologien verwenden würden, nach EU-Standards. Der Zyanid-Schlamm solle erst in offene Deponiebecken gelangen, nachdem der Giftgehalt durch neutralisierende Zusätze so weit verringert wurde, dass er unter den EU-Grenzwerten liegt. RMGC will 331 Tonnen Gold und 1600 Tonnen Silber fördern und dafür 500 Millionen US-Dollar investieren. 550 Arbeitsplätze sollen entstehen. Gemessen an seinen Reserven wäre Rosia Montana europaweit das größte Goldbergwerk, sagt Professor Rainer Slotta, Direktor des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum.
RMGC gehört zu 80 Prozent der kanadischen Firma Gabriel Ressources, die in Kanada eigens für das Goldminen-Projekt in Rosia Montana gegründet wurde. 19,3 Prozent hält der rumänische Staat über die Gesellschaft Minvest, den Rest besitzen private Teilhaber. Die Firma hatte 1999 vom rumänischen Staat die Konzession für die Goldförderung bekommen. Inzwischen hat sie Grundstücke vor Ort gekauft. Etwa die Hälfet der 1800 Dorfbewohner sind bereits umgezogen, nachdem RMGC ihnen die Häuser abgekauft hat. Mit den übrigen wird noch verhandelt, heißt es.
Umweltschützer wie Greenpeace warnen vor der Zyanid-Technik. Im Nachbarland Ungarn herrscht Angst, weil im Jahr 2000 nach einem Deichbruch in einer anderen rumänischen Goldmine Flüsse verseucht wurden. Im grenznahen Baia Mare ergoss sich Zyanid-Schlamm aus einem Auffangbecken unter anderem in den ungarischen Abschnitt der Theiß, wo Flora und Fauna Jahre brauchten, um sich zu erholen.
In Rumänien protestierten Bürgervereine, Kirchen und die Rumänische Akademie wegen Gefahr für Umwelt, Landschaft und archäologische Schätze. Denn Rosia Montana ist eine fast 2000 Jahre alte Goldmine, die im 2. Jahrhundert n. Chr. eine der wichtigsten Goldquellen des Römischen Reichs war. Im 18. Jahrhundert bedienten sich die Österreicher. Zwischendurch wuschen dort auch rumänische Familienbetriebe Gold.
Den Bedenken hält die Gold-Corporation entgegen, dass die Region durch jahrtausendelangen Bergbau ohnehin geschädigt sei. Ihre Technik sei umweltfreundlicher als alle früheren. Auch die Römer- Relikte stünden dem Projekt nicht im Wege, sagt die Archäologin Beatrice Cauuet von der Universität Toulouse, die dort seit 1999 ein Grabungs-Team leitet - im Auftrag des Historischen Museums in Bukarest und finanziert von der RMGC, mit bisher sieben Millionen US- Dollar. RMGC bezahlt die Forschungen, um die so genannte «archäologische Entlastung» zu bekommen. In diesem Dokument wird festgelegt, welche Römer-Relikte die neuen Goldgräber nicht zerstören dürfen.
Die Region hat nach Meinung der Goldminen-Befürworter ohne Bergbau keine wirtschaftliche Zukunft. Der staatliche Bergbau soll dort bis 2007 eingestellt werden. Rumäniens Politiker aller Couleur haben ihre Meinung zu den Plänen der Kanadier immer wieder geändert. Der neue Staatspräsident Traian Basescu hatte sich zunächst dafür ausgesprochen, mit ökonomischen Argumenten. Nach Protesten aus Ungarn relativierte er seine Position. Nun will er abwarten, wie das Umweltgutachten ausfällt. Ungarns Umweltminister Miklos Persanyi sagte, er hoffe, dass die Expertise der Goldmine eine Absage erteilen werde.
Quelle:
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Good news

Rosia Montana/Romania; 21 June 2005 -
In an unprecedented judgment the Alba-Iulia Court of Appeal yesterday annulled archaeological discharge certificate No. 4/2004 issued by the Ministry of Culture and Cults for the Carnic Massif, Rosia Montana. The court’s decision means that Carnic’s unique Roman and pre-Roman mine galleries as well as the Massif itself are again protected. Yesterday’s ruling also rejected Rosia Montana Gold Corporation’s request to intervene in the court case.
Rosia Montana Gold Corporation (RMGC) is 80% owned by Gabriel Resources (TSX:GBU), a small, under-resourced and inexperienced Canadian mining company which plans to uproot the people of Rosia Montana to realize Europe’s largest open-cast gold mine. 20% are owned by Minvest, a state-owned mining company. Archaeologists and expert institutions from Romania and all over the world have repeatedly protested over the destruction of Rosia Montana’s archaeological treasures caused by the realization of the mining project.
According to the French mining archaeologists responsible for the excavations at Rosia Montana: â€in Carnic, antic mining networks (from Dacian times, identified as such for the first time, and from Roman times as well) remain of a striking coherence and in a remarkable state of conservation….†Carnic is protected under Romanian legislation (Law 5/2000) as cultural patrimony of national interest. Romania’s Ministry for Culture and the Cults (MCC) nonetheless issued an archaeological discharge certificate in January 2004, which effectively put Carnic into the economic circuit. This decision was provoked by RMGC’s intention to exploit the massif’s rich gold reserves.
Alburnus Maior consequently took MCC to court to prove that there exists no scientific and legal basis for the discharge certificate issued by MCC. Yesterday’s victory is the result of a legal battle which lasted for one and a half years and included numerous testimonies by archaeologists and expert institutions.
According to Andreea Szabo, Alburnus Maior’s lawyer; “this decision marks an unprecedented victory for Romania as a whole. It shows civil society’s increasing power to enforce justice over the authorities’ arbitrary decisions. The greater public interest of protecting cultural heritage has won over short term economic interest.â€
“We care about our history and yesterday’s victory is only the first step of our endeavor to hold the authorities accountable and to re-protect each discharged centimeter of Rosia Montana. From today onwards any kind of industrial activity on Carnic is a criminal act punishable under criminal law, “says Eugen David, president of Alburnus Maior.
* * *
For more information contact Alburnus Maior on +40 (0) 258 859 328 and visit http://www.rosiamontana.org
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Rosia Montana - Mutter aller Bergwerke
Rumänien: Römisches Hebewerk
Archäologen haben im westrumänischen Bergwerk Rosia Montana ein Hebewerk aus der Römerzeit entdeckt.
Das System besteht aus mehreren Holzrädern, die in verschiedenen Kammern angeordnet sind. Damit hätten die Römer, die im 2. Jahrhundert Gold förderten, die Stollen entwässert. Die Archäologin Beatrice Cauuet (Universität Toulouse), die in Rosia Montana die Grabungen leitet, erklärte, dies sei der erste derartige Fund seit 1930, als man ähnliche Systeme in den römischen Goldminen in Spanien und Portugal fand.
In dem Bergwerk plant eine Firma trotz Protesten Goldabbau in großem Stil. Sie finanziert die derzeitigen Forschungen.
Quelle: Die Presse
Archäologen haben im westrumänischen Bergwerk Rosia Montana ein Hebewerk aus der Römerzeit entdeckt.
Das System besteht aus mehreren Holzrädern, die in verschiedenen Kammern angeordnet sind. Damit hätten die Römer, die im 2. Jahrhundert Gold förderten, die Stollen entwässert. Die Archäologin Beatrice Cauuet (Universität Toulouse), die in Rosia Montana die Grabungen leitet, erklärte, dies sei der erste derartige Fund seit 1930, als man ähnliche Systeme in den römischen Goldminen in Spanien und Portugal fand.
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sollte er auch sein.Claudia_Redantz hat geschrieben: übrigens finde ich den titel deines beitrages durchaus erheiternd...

was streiten wir uns über freiberg und/oder schwatz, wenn die alten römer schon maßstäbe gesetzt haben.
also wie bei der ricola-werbung:
WER hats erfunden? - Die in Rosia Montana!

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