"Wasser ist unbedenklich"
17.02.2006 / LOKALAUSGABE / MESCHEDE
Andreasberg/Ramsbeck.
Die Sorgen der Anwohner um die Offenlegung des Bilmecke-Baches in Andreasberg scheinen geringer zu sein als die Gemeinde befürchtet hat. Lediglich 30 Menschen hat das Thema zu einer Bürgerversammlung in die Maschinenhalle des Bergbaumuseums in Ramsbeck gelockt. Viele Stühle blieben leer.
Zurzeit fließt die Bilmecke noch durch einen Stollen unterhalb des alten Schlammteiches - dem so genannten Sedimentationsbecken. Und genau dieses Becken soll jetzt - 32 Jahre nach der Schließung des Bergwerkes - endgültig still gelegt werden. Erster Schritt ist es, den Bach wieder ans Tageslicht zu befördern. Zuständig für den Bereich wäre später dann nicht mehr die Sachtleben Bergbau GmbH sondern die Gemeinde.
Sorgen Ganz unkritisch wird das Projekt jedoch nicht gesehen - weder von den Anwohnern, noch vom Bestwiger Bauausschuss. Dessen Vorsitzender Rudolf Heinemann hatte in einer der vergangenen Sitzung gewarnt: "Wir müssen aufpassen, dass wir uns da keinen Klotz ans Bein hängen?" Die Sorge: Das Wasser des Baches könnte mit Schwermetallen belastet sein.
Genau das aber ist nach Angaben von Jochen Hasse, nicht der Fall. Er ist Geschäftsführer der "GEA Group Aktiengesellschaft", die im Auftrag der Sachtleben Bergbau GmbH die Stilllegungsarbeiten vornimmt. Das Wasser der Bilmecke sei schon jetzt unbedenklich. Nach der Renaturierung werde sich der Zustand des Gewässers sogar noch verbessern, versicherte er. "Es gibt laut Gutachten keine umweltrelevanten Einträge von Schwermetallen", so Hasse. Natürlich gebe es Spurenelemente, die aber seien nicht bedenklich. "Die Werte, die gemessen worden sind, liegen in einem normalen Bereich", betonte Hasse.
Das Sedimentationsbecken selbst würde im Zuge der Stilllegung mit 70 Zentimetern Bodenaushub abgedeckt. Eine Maßnahme die mehrere Jahre dauern wird.
Erwartungen Die Bilmecke jedoch könnte vielleicht schon im Frühjahr 2007 an der Oberfläche fließen - vorausgesetzt, der Gemeinderat stimmt dem Vorhaben in einer seiner nächsten Sitzungen zu. Weil es sich nach Angaben der Sachtleben Bergbau GmbH um eine "nachhaltige Verbesserung der Gesamtsituation" handelt, erwartet sie schnellstmöglich eine positive Stellungnahme aus den Reihen der Politik.
Bereicherung Andreasbergs Ortsvorsteher Erhard Faber sprach bei der Versammlung bereits von einer Bereicherung für den Ort. Bürgermeister Ralf Péus betonte: "Seitens der Gemeinde sollte nichts mehr im Weg stehen." Wichtig sei es gewesen, mögliche Bedenken aus dem Weg zu räumen.
Die Kosten für das Projekt - mehr als eine Million Euro - zahlt die Sachtleben Bergbau GmbH.
Von Frank Selter quelle: Westfalenpost.de