Jahrtafel

Das Forum dient der Kommunikation über Bergmännische Zeichen. Wer eine Frage oder ein interessantes Bild zum Thema hat ist aufgefordert dies hier zu veröffentlichen.
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EnoM
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Jahrtafel

Beitrag von EnoM »

Hallo,

in einem Annaberger Stolln fiel mir die folgende Jahreszahl auf.
Stutzig macht mich nur das kleine " v " vor der Zahl.

Rein spekulativ scheidet ein umgedrehtes Schneeberger Gedingezeichen aus!?

?????????
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Oktober_2006_107.jpg
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Petra_S.
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Beitrag von Petra_S. »

...hmmm....gute Frage....so was habe ich auch noch nicht gesehen. :? :?

Was ich schon mal in einem Marienberger Stolln gesehen habe, war ein umgedrehtes Schneeberger Gedinge (sog. "Mercedes-Stern") - aber hierzu fehlt auf dem Bild der Abstrich nach unten - oder kann man diesen nur sehr schlecht erkennen??

Vielleicht eine "Spezialvariante" der Annaberger Bergleute damals??

Oder der Bergmann hat versehentlich falsch angefangen mit dem Einschlagen oder sich vertan?? (aber wohl eher unwahrscheinlich..)
Glück Auf!
Petra

** Der Schacht im Wasser schnell ersäuft, wenn Schnaps nur durch die Kehle läuft. **
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Falk Meyer
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Beitrag von Falk Meyer »

Ach Eno :roll:

So ne Ferndiagnose is immer sehr schlecht.

Vielleicht erzählste mal bissl was zu dem Stolln (Länge, Auffahrungszeit, Nachgerissen, evtl. andere vorhandene Gedinge oder Jahrestafeln...)?? :wink:
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.

Edwin Bauersachs

http://www.imkerei-meyer.com
OHo
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Beitrag von OHo »

Hallo,
hab schon oft Gedingezeichen gesehen die verkehrt herum eingeschlagen wurden.
Die Jahreszahl ist dann aber viel später dazugekommen.
GA OHo.
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EnoM
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Beitrag von EnoM »

Stellt man das Bild auf'm Kopf, kann man den Hauch eines Schneeberger Gedinges erahnen. Bei "normalen" Gedingen Schneeberger Art ist mir aber auch schon öfters der senkrechte obere Strich sehr kurz vorgekommen.

Ist jetzt aber die Frage - sind solche offensichtliche Zeichen auch die, die wir dafür halten? Sind speziell solche historisch belegt, begründet?
Oder versuchen wir es nur so zu erklären, weil wir keine Lösung haben.

Die Jahreszahl daneben muss ja nicht unbedingt im Zusammenhang mit dem Zeichen stehen, wie OHO schon bemerkte. Muss nicht - aber kann!!

Das Ganze kann man im Dorothea Stolln bei Cunersdorf / Annaberg begutachten. Daher auch die "schöne" rote Farbe. Denkt aber nicht das die Betreiber da weiter helfen können. Als Beispiel kann ich da nur das Sprengen von aussen nach innen nennen. Ja, so was lernt der gemeine Tourist im Erzgebirge.
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

so eine tafel haut man ja nicht aus spass in den stoß. wenn es sich um ein verünglücktes schneeberger gedinge handelt und die jahreszahl später dazugekommen ist, dann dürfte der stollen irgendwie nachgerissen worden sein und man müßte dies erkennen.

ich habe aber auch schon tafeln direkt vor ort gesehen, die einfach von einer vermessung her stammten (geschlägelte strecke und dann direkt an der ortsbrust 18xx und die lachterangabe).
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Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


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markscheider
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Beitrag von markscheider »

EnoM hat geschrieben: Als Beispiel kann ich da nur das Sprengen von aussen nach innen nennen. Ja, so was lernt der gemeine Tourist im Erzgebirge.
Harmlos. Heute stand in der Freien Presse, daß man in Pöhla 3 km mit der Grubenbahn ins Fichtelgebirge fahren kann...
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