Eine blutige Woche

[Fahrsteiger]

Am Sonntag ueberflutete Standwasser einer stillgelegten Grube das Grubengebaeude des in Bau findlichen Bergwerks Wangjiling. Durch den Druck, die Arbeiten fuenf Monate vor dem Plan zu beenden wurden saemtliche Sicherheitvorschriften ausser Acht gelassen.
Aehnlicher Druck fuehrte am Dienstag zu einen Streckenbruch auf dem, ebenfalls in Bau befindlichen Bergwerk Shajihai Hoboksar in Xinjiang. Hier wurden in einem gestoerten, Wasser fuehrenden Bereich in etwa 600m Teufe zehn Bergleute eingeschlossen.
Bei einer Gasexpolsion wurden am Mittwoch Abend auf einem illegal betriebenen Bergwerk der privaten Gesellschaft Goumin Mining Company in Yichuan 19 Bergleute getoetet und 24 eingeschlossen. Der Bergwerksbesitzer Wang Guozheng ist auf der Flucht und vier Beamte, die das Bergwerk nach einem Unfall im Mai 2009 haetten stilllegen sollen, wurden verhaftet.
Am Donnerstag verloren neun Bergleute bei einem Brand auf dem Bergwerk Quanzigou in der Provinz Shaanxi ihr Leben.
Die beidengrossen Bergwerksgesellschaften Shenhua Group und China National Coal Group Corporation verlangen von den Kraftwerken mittlerweile 57 Euro je Tonne Kraftwerkskohle. Zudem erwartet man einen Anstieg der internationalen Kohlenpreise von mindestens 40% waehrend des Zeitraums 2010 - 2011.
Durch die schwere Duerre im Suedwesten Chinas rechnet man mit einem 15% Rueckgang der Stromerzeugung durch Wasserkraft. Um dies zu kompensieren, muessen zusaetzlich 35 Mill. Tonnen Steinkohlen verfeuert werden.
Mit einem Anteil der Kohle von 80% an der Stromerzeugung, dazu im Vergleich 17% aus Wasserkraft, wird die Nachfrage nach noch mehr Energie, durch einen, von Anarchie und Gewinnstreben gesteuerten Markt unweigerlich zu mehr Todesfaellen in Chinas Steinkohlenbergbau fuehren.
Eigene Meinung: Noch foerdern Bergwerke in Deutschland Steinkohle. Ich habe kein Verstaendnis dafuer, dass unsere Politiker und Wirtschaftfachleute blind durch die Gegend laufen. So wie ich an saemtliche Berichte ueber den Steinkohlen- bergbau komme, kommen sicher auch unsere fuehrenden Herrschaften an diese. Passend dazu: Die europaeischen Stahlhersteller kaempfen mit den Rohstofflieferanten gegen die ueberhoeten Preise. Russische Produzenten profitieren weil sie eigene Rohstoffe haben!!
Glueck Auf
Horst