Touristen können größtes deutsches Goldvorkommen in Korbach

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wolke
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Beitrag von wolke »

Touristen können größtes deutsches Goldvorkommen in Korbach erkunden

Korbach (dpa) - Dort, wo Deutschlands größtes Goldvorkommen schlummert, können Touristen künftig auf Spurensuche gehen. Im nordhessischen Korbach-Goldhausen ist ein ehemaliges Goldbergwerk für Besucher zugänglich gemacht worden.

80 Jahre nach den letzten Schürfungen will die Stadt den Schatz erneut heben. Statt eines Abbaus des Edelmetalls sollen Touristen durch die Faszination der Goldsuche und des Bergbaus angelockt werden. Ein im Mittelalter angelegter Goldstollen soll noch im Juni für Führungen wieder geöffnet werden.

Während im Mittelalter und zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts lohnend im Korbacher Eisenberg geschürft wurde, ist heutzutage an einen Abbau des Goldes gar nicht zu denken, wie Heiner Heggemann vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie erläutert. «Es ist nur in millimetergroßen moosförmigen Flitterchen und Äderchen in den Gesteinsklüften abgelagert.» Um Gold zu gewinnen, müsse man den ganzen Berg abtragen, was sich nicht mit Umweltschutz und Landschaftsplanung vereinbaren lasse. Wirtschaftlich lohnend sei ein solches Vorhaben bei dem derzeit niedrigen Goldpreis ohnehin nicht.

Also lässt die Kreisstadt ihre goldene Vergangenheit neu auferstehen. Im Stadtmuseum können Besucher sich bereits in einer ständigen Sonderausstellung über Techniken und Geschichte des Bergbaus im Eisenberg informieren. Durch das historische Goldhausen solle vorbei an ehemaligen Stollen und Abbauplätzen außerdem bald eine «Goldspur» getaufte Wanderroute führen, sagt Stadtsprecher Karl- Helmut Tepel. Hauptattraktion aber soll der Tiefentalstollen werden.

«Das ist etwas ganz Besonderes, und sehr abenteuerlich», verspricht Claus Günther vom Verein Historischer Goldbergbau Eisenberg. Geplant sei, die kleinen Besuchergruppen intensiv auf die Führungen durch die engen und dunklen Gänge des 400 Meter langen Stollens vorzubereiten und mit Schutzkleidung, Helmen und Leuchten auszustatten. «Die Leute werden über Geologie, Bergbaugeschichte und Gold informiert und sehen sich Stellen an, an denen tatsächlich im Mittelalter Gold gefunden wurde.» Das Edelmetall selbst sei bei dem Ausflug in den Stollen wohl kaum zu sehen. «Das ist zu fein, da muss man schon viel Glück haben.»

Damit die Besucher sich sicher durch den mittelalterlichen Stollen bewegen können, wurden Teile der Gänge erneut nach alter Bauart abgestützt. Die Arbeiten wurden von den Vereinsmitgliedern selber vorgenommen. Finanziert wurde die Wiederherrichtung des Stollens mit Zuschüssen der Stadt und des Landes sowie Spenden. Wenn das Bergamt die Gänge in diesen Tagen für die Öffentlichkeit freigibt, können die ersten Besucher das Goldfieber vergangener Zeiten nachempfinden.

© dpa - Meldung vom 11.06.2003 14:30 Uhr
darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

niedriger Goldpreis :)
Wieviel Gold ist denn im größten dt Goldvorkommen nachgewiesen? Weiß das jemand?

dj
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wolke
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Beitrag von wolke »

Ich habe eine Quelle, die von jährlich 5-7 kg spricht - in der Blütezeit. Es gibt Goldtaler von dort. Literatur:

Schrammel, M. (1996): Der Goldbergbau an der Eder. – Beiträge zur Stadtgeschichte - Geschichtsverein Fritzlar, 11: 1-32, 23 Abb.; Fritzlar.

Der dortige Bergbauwanderweg ist sehenswert und sehr gut beschildert. Untertage war ich noch nicht (wir sind ja bekanntlich nur am Wasser interessiert, das raus läuft) ;)

Glückauf

wolke.
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Vielleicht noch ein paar Ergänzungen :

Es handelt sich um den Unteren Tiefen Thalstollen, der erschlossen wird /ist. Dieser besteht aus einem interessanten mittelalterlichen Teil und aus einem im ZUge der modernen Explorationsarbeiten um 1980 aufgefahrenen neuen Teil. Seinerzeit hat die Firma COMINCO (glaube ich, auf jedenfall) im Eisenberg sehr intensiv nach Gold gesucht. Die Arbeiten scheiterten dann letzthin aber wie in vielen anderen Fällen auch an Umweltauflagen und auch daran, das man im Management der COMINCO glaubte, das das rechtsrheinische Deutschland in nicht allzu ferner Zukunft sowieso den Russen anheim fallen würde !

Die Goldgehalte im Eisenberg sind beträchtlich. Umfangreiche Arbeiten hierzu wurden von der Familie Rauschenbusch durchgeführt und auch publiziert, die im übrigen auch heute noch in Form der "Gewerkschaft Waldecker Eisenberg" Besitzer des Vorkommens ist.

Hinzuweisen ist auch noch auf die umfangreichen Goldseifen im Umfeld des Berges, die teilweise Gehalte bis 12 g/t Gold aufweisen.

Glück Auf

Thomas
Andreas
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Beitrag von Andreas »

Der Goldpreis war schon niedriger. Z. Zt. liegt er so um 10.000 EURO/kg. Vor dem Irak-Krieg ging er mal etwas nach oben, hat sich aber wieder beruhigt.
Die Schätzungen des HLUG aus den 1970'ern gehen von einem Restvorkommen von ca. 1 t Gold im Eisenberg aus. Wenn ich mich recht erinnere, liegt dabei der gemittelte Gehalt unter 5 ppm im Gesamtgestein.
Ich halte mich da an das Seifengold der Umgebung des Eisenberges, da weis ich wo es was zu finden gibt ;)

Glück auf und goldene Zeiten!
Andreas
Andreas
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Beitrag von Andreas »

Thomas,
da haben wir mal gleichzeitig gepostet. Konnte deinen Beitrag vor meiner Antwort noch nicht sehen. Deshalb zu dir:
Zuletzt haben vor ziemlich genau 20 Jahren die COMINCO und BARRAGOLD (beides kanadische Unternehmen) im Walddecker Bergland nach Edelmetall gesucht. COMINCO hat sich um den Flugplatz Nordenbeck herum in Richtung Eisenberg vorgebohrt, während sich alle übrigen Explorationsversuche auf die "Silberkuhle" beschränkten. Hier gibt es in Mesozoischen Konglomeraten Goldimprägnationen. Das Seifengold, das von dort beschrieben ist, konnte ich jedenfalls noch nicht finden.
War aber nur einmal bei rel. Hochwasser da.

Glück auf, ich putz schon mal die Waschpfanne
Andreas
Florit
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Re: Touristen können größtes deutsches Goldvorkommen in Korb

Beitrag von Florit »

War schon mal irgend jemand von euch in Korbach und hat sich das einmal angeschaut bzw. weiß jemand, ob das überhaupt noch möglich ist?
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sepp
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Re: Touristen können größtes deutsches Goldvorkommen in Korb

Beitrag von sepp »

Auffi!
Ich habs irgendwo in den Glück Auf Heften.
Soweit ich mich erinnern kann,lag der Gehalt zwischen 3- 5 Gramm je Tonne.
Soll heißen,den ganzen Berg durch die Aufbereitung.
Bekommst du aber hier nicht durch.
Willkommen im Ruhrgebiet,wo man Gesichter Fressen nennt!(Frank Goosen)
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