Zeche lässt ordentlich Dampf ab
17.01.2005 / LOKALAUSGABE / WITTEN
Zeche lässt ordentlich Dampf ab
Nachtigall demonstriert physikalische Grundlagen
von Bergbau-Maschinen
Von Marc Wiegand
Was haben ein kleines Knatterboot und eine
450 PS starke Dampf-Fördermaschine gemeinsam?
Bei den verschiedenen Vorführungen im Industriemuseum
Zeche Nachtigall am Sonntag konnten die
Besucher der Antriebstechnik von Maschinen
aus dem Bergbau anhand von Alltagsgeräten
und Spielzeugen auf den Grund gehen.
"Es geht um die Triebkräfte der Industrie,
wie alles ursprünglich aus fossilen Brennstoffen
herrührt", so Museumsleiter Michael Peters
zur Thematik des Aktionstages. Unter dem
Motto "Wärme - Kraft - Bewegung" wurde
dabei das Prinzip der Dampfmaschine vom
Großen ins Kleine übersetzt: Bei der 70
Tonnen schweren Dampf-Fördermaschine aus
dem Jahre 1887 gelten dieselben physikalischen
Grundlagen wie bei einer Miniatur-Dampfmaschine,
die zum Antrieb eines kleinen Hammerwerkes
dient. Anschaulich und leicht nachvollziehbar
demonstrierte Peters darüber hinaus die
Funktionsweise eines Heronballs (Dampfturbine),
eines Knatterboots und einer so genannten
Eierdüse. Letztere besteht aus einem ausgeblasenem
Ei, das bei Wärmezufuhr ein kleines Boot
antreiben kann. Um zu zeigen auf welche
Art und Weise man Druck speichern kann,
nahm der Museumsleiter dann Alltagsgegenstände
wie einen Luftballon oder einen Dampfkessel
zur Hilfe.
"Wir wollen der Frage auf den Grund gehen,
was die Maschinen in Bewegung gesetzt hat,
im technischen wie im weiteren Sinne",
spannte Peters den Bogen zurück zum Bergbau
und rückte den eigentlichen Zweck der Geräte
in den Focus. Nun hatte die Druckluft-Haspel
ihren Einsatz, und im Anschluss wurde der
Kleinzeche Ingeborg auf dem Museumsgelände
ein Besuch abgestattet. Dort kamen Gerätschaften
wie der Schleifbock zum Zuge, bevor auf
dem Kolhlefeuer der Glühwein auf Temperatur
gebracht wurde.
quelle: waz.de