Foerdermaschine 2 zu neuem Leben erwec

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Foerdermaschine 2 zu neuem Leben erwec

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Foerdermaschine 2 zu neuem Leben erweckt

31.01.2006 / LOKALAUSGABE / OLPE

Meggen. (wp) Ein dumpfes Grollen erf�llt die Halle des stillgelegten Meggener Erzbergwerks, als Wigbert Eberts auf den Startknopf dr�ckt und die alte F�rdermaschine 2 so zum Leben erweckt.

Nach der Schlie�ung des Untertagebaus 1992 bewegt sich die Maschine nun wieder, wenn auch nur als Museumsattraktion statt als Arbeitsger�t. Ein Vierteljahr haben Wigbert Ebers und Heinz Slotta jede Menge Arbeitsschwei� bei ihrem Vorhaben vergossen, den alten F�rderaufzug wieder zum Laufen zu bringen. Beide M�nner verdienten fr�her ihren Lebensunterhalt auf Sachtleben, heute geh�ren sie dem F�rderverein des Siciliaschachtes an.

Eine gro�e Hilfe f�r Eberts und Slotta war Josef Hennes. Sein halbes Leben hat der heute 92-J�hrige bei Sachtleben gearbeitet. Schon 1957 hat er bei Aufbau und Justierung der F�rdermaschine mitgearbeitet. Die technischen Daten des Unget�ms hat er heute noch im Kopf. Ein Gl�cksfall f�r die beiden M�nner, die den ehemaligen Maschinenbetriebsleiter jederzeit um Hilfe bitten konnten. Vor allem beim Bau der komplizierten Schaltelektronik war das Wissen des 92-J�hrigen von unsch�tzbarem Wert. Aber auch die Lehrwerkstatt Attendorn und Tracto-Technik standen mit Sachverstand und Tatkraft zur Seite, wenn Eberts und Slotta mal nicht alleine weiterkamen.

1957 wurde die F�rdermaschine 2 erstmals in Betrieb genommen. Damals war sie die modernste ihrer Art in ganz Westdeutschland. In zwei Schichten wurden aus 600 Meter Tiefe jeden Tag rund 5000 Tonnen Erz ans Tageslicht gef�rdert.

Wenn das Gef�� mit Erz gef�llt war, betrug das Gesamtgewicht knapp 23 Tonnen. Ein 1000 KW-Motor sorgte daf�r, dass der F�rderaufzug trotz seines enormen Gewichts mit 10 Meter pro Sekunde Richtung Tageslicht emporschwebte.

Heute bewegt sich das gro�e F�rderrad nur noch mit 2 Metern pro Sekunde. "Der gro�e Motor, der fr�her genutzt wurde, ben�tigt eine Spannung von 4000 Volt. Die bekommen wir heutzutage hier oben nicht mehr.", so Dr. Bruno Heide, Vorsitzender des F�rdervereins. Deshalb haben Wigbert Eberts und Heinz Slotta einen kleineren Hilfsmotor besorgt, der nun die Treibscheibe der F�rdermaschine antreibt. Auch wenn nicht alles originalgetreu wie fr�her ist und die Maschine auch keinen Aufzug mehr bewegt - ein beeindruckender Augenblick ist es allemal, wenn die alte Maschine wieder anspringt und sich die riesige Treibscheibe ebenso kr�ftig wie ger�uschvoll in Bewegung setzt.

Doch ausruhen wollen sich Wigbert Eberts und Heinz Slotta noch nicht. Ab Fr�hjahr soll die F�rdermaschine wieder von dem alten Steuerpult aus steuerbar sein. So ganz werden sich die beiden wohl nie vom Bergbauvirus l�sen k�nnen.

Im Jahre 1998 wurde der "F�rderverein Bergbaudenkm�ler Lennestadt" gegr�ndet, der seitdem das Bergbaumuseum Siciliaschacht in Meggen betreibt und F�hrungen durch das alten Bergwerk anbietet.

Rund 2000 Besucher kamen allein im vergangenen Jahr. Ge�ffnet ist das Werk jeden Sonntag von 15 bis 18 Uhr, auf Wunsch sind auch Sonderf�hrungen f�r Besuchergruppen innerhalb der Woche m�glich.

Interessenten k�nnen sich bei Dr. Bruno Heiden (02721/81434) anmelden.
Von Marius Becker
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