Letzte Fuhre Ton verlässt Bergwerk
Klingenberg - Nach fast 270 Jahren Bergbau-Tradition hat am Freitag die letzte Fuhre Ton das Bergwerk im unterfränkischen Klingenberg (Landkreis Miltenberg) verlassen. 'Mit dem heutigen Tag geht auch ein Stück bayerische Tonbergbaugeschichte zu Ende', sagte Werksleiter Eckhart Ehrt am Freitag vor dem Bergwerk. Begleitet von einer bergmännischen Zeremonie ist das Tonwerk offiziell stillgelegt worden. Der städtische Betrieb musste geschlossen werden, weil er sich nicht mehr rechnete, wie Bürgermeister Reinhard Simon (Freie Wähler) sagte. Das Bergwerk habe in den vergangenen Jahren seine Kosten nicht mehr erwirtschaften können. Für eine weitere Förderung hätte die Stadt mehrere Millionen Euro investieren müssen.
Der Betrieb war der letzte in Bayern, der Ton unter Tage gefördert hat. Allein in diesem Jahr holte die neunköpfige Belegschaft rund 1900 Tonnen Rohstoffe aus dem Stollen. Der hochwertige Ton wurde unter anderem der Bleistift- und Keramikindustrie verkauft. Allein die elektrokeramische Industrie nahm dem unterfränkischen Werk rund 85 Prozent des Tons für die Produktion von Isolatoren und ähnlichem ab. Die Schließung des unterirdischen Betriebes wird die Stadt mehr als 800 000 Euro kosten. Es müssen Kabel entfernt, Geräte aus den Stollen geholt und mehrere hundert Kubikmeter Beton in den Schacht gefüllt werden. Die Sicherungsarbeiten sollen voraussichtlich im April des kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Im Freistaat gibt es den zuständigen Bergämtern zufolge noch rund 70 Tagebaue, die Ton abbauen. Zudem existierten noch fünf aktive Bergwerke. Sie bauen Gips, Dachschiefer, Kalkstein, Salz und Graphit ab.
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.