Vortragsrückblick des 6. Internationalen Bergbauworkshops in Rescheid
Hier will ich doch mal kurz ein paar Highlights der Vorträge des Workshops würdigen:
Ich schreibe hier die Liste der Vorträge und kurze Kommentare dazu. Wenn ich nichts schreibe, dann liegt das daran, dass ich die Vorträge nicht gehört, sie ausgefallen sind oder einfach nichts dazu zu sagen ist. Ich äußere mich rein SUBJEKTIV dazu, wie informativ, interessant mir der Vortrag inhaltlich vorkam und wie ansprechend ich die Präsentation fand.
Vortragsthemen
Mittwoch, 01.10.2003
1.Das Landschaftsbild der Eifel im Spiegel der Geologie
Dipl. Geol. Jakob Queins, Köln
Recht interessanter Fachvortag, für mich als Nicht-Geologen aber schwer einschätzbar. Man gewann einen guten Überblick über die Geologie des Exkursionsgebiets. Die Grafiken und Bilder waren gut vor und aufbereitet.
2.Römischer Bergbau von Iberien bis Dakien, mit einem Exkurs in die Eifel
Prof. Dr. Gerd Weisgerber, Bochum
Sehr guter Vortrag! Für mich der beste des Workshops. Der Römische Bergbau in Portugal und Spanien, in Rumänien und nicht zuletzt de Eifel wurden mit viel Witz und Information behandelt. Weisgerber hat seinen guten Ruf eindrucksvoll untermauert! Die Bilder und Präsentationen waren ok.
3.Blei- und Zinkerze des Stolberger Raumes
Friedrich Holtz, Stolberg
Schade! Es fing gut an, wurde mir aber schnell langweilig und endete in einem zeitlichen Chaos! Ein paar Bilder weniger von Schalenblendeexemplaren hätten dem Vortrag gut getan. Die Bilder waren ok.
4.Das größte Basaltlavabergwerk der Welt in Mendig
Dipl.-Min. Dr. Volker Reppke, Mendig
Interessanter Vortrag. Gut dargestellt.
5.Aktueller Steinkohlenbergbau im Ruhrkarbon
Dipl. Berging. Ulrich Bode, Essen
Rück- und Ausblick auf die Ruhrkohle. Gut aufbereitet (eine der besten Präsentationen) –für mich interessant, für Pottler sicherlich kalter Kaffee!
6.Die Eifeler Bleierzgruben in Rescheid, Bleialf und Mechernich
Dipl.-Min. Hans-Georg Brunemann, Dipl.-Ing. Michael John, Dipl.-Min. Norbert Knauf
Drei Leute ein Thema. Spannend. Gute Präsentation. Die Gastgeber haben sich nicht lumpen lassen!
7.Die Entstehung der Eifeler Besucherbergwerke
Prof. Dr. Werner Kasig, Aachen
Was wollte man uns damit sagen? Wer ein Besucherbergwerk aufmachen will, für den gab es nichts Neues und den Rest (subjektiv!) hat es nicht interessiert. Wäre ein guter Vortrag gewesen wir auf einen Besucherbergwerkworkshop gewesen wären, so war es nicht so prall! Richtiger Vortrag am falschen Ort!
Freitag, 03.10.2003
8.Die Schiefergrube Recht (B)
Didier Landers, Recht
Nicht gesehen
9.Die Eisenindustrie der Eifel
Dr. Peter Neu, Bitburg
Nicht gesehen
10.Keltische und Römische Eisengewinnung in der Eifel
Dr. Andreas Kronz, Göttingen
Guter und realistischer Vortrag zum Thema. Der Autor hatte Mut zum „aufräumen“ mit alten Märchen. Gute Präsentation.
11.Die Vielfalt an Verwitterungseisenerzen und historischen Verhüttungsprodukten im Gerolsteiner Land
Dr. Marie-Luise Frey, Gerolstein, H. Bürgel, Hillesheim, G. Klaren, Gerolstein
Schuster bleib’ bei deinen Leisten. M.L.Frey sprach gut übe die dinge von den Sie Ahnung hat, von den anderen hätte sie nicht sprechen sollen. Einen Klumpen Erz auf den Scanner werfen und einzuscannen kann kaum innovativ oder gar bahn-brechend sein, sondern ist ein alter Hut und qualitativ nicht sonderlich anspruchsvoll. Der dazugehörige Vortragstext im Tagungsband lässt, genau wie der Vortrag, nur eine Feststellung zu: Man soll wirklich nicht über dinge gackern die andere besser können – tut mir Leid für diese harten Worte!
12.Steine und Erden Bergbau im Exkursionsgebiet
Prof. Dr. Reinhard Schaeffer, Bochum
Interessant, gut vorbereitet. Profi am Werk.
13.Schiefer, ein traditionelles Dachprodukt ist wieder im Kommen
Dr. Wolfgang Wagner, Mayen
KAUFT SCHIEFER LEUTE! SCHIEFER IST TOLL! Ein Vortrag der immer wieder leicht Tendenz in Richtung Verkaufseminar aufnahm. Trotzdem interessant und 1a gestylt!
14.Präsentation der Kupfergrube Stolzemburg
Fernand Zanter, Stolzemburg (LUX)
Nicht gesehen.
15.Neutral-Moresnet, ein kurioser Bergbau-Staat im 19.Jahrhundert
Dr. Herbert Ruland, Eupen (B)
Erst dachte ich: Oje – ein Christlicher Sozialwissenschaftler – was soll das werden! Ne meng wurde es! Interessantes und spannendes Thema, gute Fachkompetenz des Vortragenden, unterhaltsam und gut strukturiert!
16.Blegny-Steinkohlemine und Besucherbergwerk (B)
Laurent Weytjens, Blegny
Nicht gesehen
17.Die historische Entwicklung des Rheinischen Braunkohle-Bergbaus
Dipl.-Ing. Dr. Dieter Henning, Düren
Teils-Teils! Ja, der Vortrag war gut vorbreitet, gut gestylt, gut vorgetragen, interessant. Aber: Man konnte nicht alles glauben, da Hr. Dr. Henning offensichtlich recht befangen war und das Thema aus Unternehmenssicht darstellte und nicht aus der Sicht der durch das Unternehmen betroffenen Menschen. Probleme gibt es nicht, alle sind glücklich! Sehr gute alte und neue Photos!
18.Die Bleierze der Nordeifel: Entstehung und frühere wirtschaftliche Bedeutung
Prof. Dr. Thomas Kirnbauer, Bochum
Habe ich zwar gesehrn, kann mich aber nicht daran erinnern.
19.GEON Heerlen, Vorstellung des Konzepts
Jean Weijers, Heerlen (NL)
Wir haben nichts, wir wollen alles oder auch nicht, viele sollen kommen und wenn keiner kommt ist das auch nicht schlimm! Das Konzept heißt: Wir machen was, das ist sicher und alles wir schick, denn wir haben das Geld. Doch was sie genau wollen, kam nicht durch. GEON ist ein Museumsprojekt das Bergbaugeschichte begreifbar machen soll!
20.Das Museum der Bergarbeiterwohnung in der Zechensiedlung Maasmechelen-Eisden
Jan Kohlbacher, Eisden (B)
Ist das ausgefallen?
21.Bergbau und Kokereiwesen in Essen-Steele am Beispiel der Zeche Eintracht-Tiefbau
Lars van den Berg, Essen
Liebenswerte Träumer! Ich wünsch euch Glück - ihr werdet es brauchen!
Samstag, 04.10.2003
22.Zur Entwicklung der Fahrkünste im Harzer Bergbau
Dipl.-Min. Dr. Wilfried Ließmann, Göttingen
Ließmann kennt man, seine Vorträge auch. Ein weiteres Mal der Beweiß das bei den Bären wirklich fähige Leute sind! Glückwunsch!
23.Tätigkeitsbericht der AG Rosenhof im Oberharzer Geschichts- und Museumsverein e.V. zu Clausthal-Zellerfeld
Jürgen Alich, Clausthal-Zellerfeld
Hierzu sage ich nichts, da wir noch heftig am diskutieren darüber sind und Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen ist!
24.Das Kamsdorfer Erzrevier
Michael Pfefferkorn, Oettern
Ohje – dazu sage ich auch nichts!
25.Das Industrion in Kerkrade, ein neuartiges Museumskonzept (NL)
Eugene Bertrand
Nicht gesehen
26.Vereinbarkeit von Fledermausschutz und Bergbauhistorische Forschung
Markus Thies, Habscheid
Gitter vor – Panzertor. – Fledermaus - der Rest fliegt raus. Ich finde es zweifelhaft und bin ganz anderer Meinung! Die Veranstalter halten große Stücke auf den Herren, ich kann es nicht nachvollziehen!
27.Das Flämische Bergbaumuseum in Beringen
Filip Delarbre, Beringen (B)
Während der Zeit habe ich über Fledermausschutz diskutiert
28.Historischer Erdöl-Bergbau in Wietze / Lüneburger Heide
Rüdiger Wagner, Burgwedel
Während der Zeit habe ich immer noch über Fledermausschutz diskutiert
29.Wasser für Troia oder Hektors Wasserbergwerk?
Jana Göbel, Christian Wolkersdorfer, Freiberg
Zum Abschluss ein Lichtblick nach Weisgerber der beste Vortrag, daher ein paar Worte mehr: Endlich mal jemand der Leben zeigt! Wolkersdorfer sprach mit Begeisterung über und für das Trojaprojekt, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Er zeigt Mut und stellt alte Thesen in Frage und untermauert seine Sicht der Dinge mit nachvollziehbaren Thesen und Beweißen. Er verbucht aber nicht die Weisheit für sich allein und räumt in fraglichen Dingen ein, dass er glaubt sicher zu sein, sich aber auch irren kann. Der Vortrag war interessant und optisch ansprechend aufbereitet. Die Fotos von UT hätten besser sein können, aber ich habe auf dem Workshop auch schon schlechtere gesehen. Besonders interessant war seine „Trojanisches Pferd“ - Theorie, die auf jeden fall eine plausiblere Deutung (und vor allem im Gelände bachvollziehbar!) ist, als das klassische Pferd.
So, wer das eine od. andere genauer wissen will soll fragen!
Vortragsrückblick des 6. Internationalen Bergbauworkshops in
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Micha, du opferst dich da ja ganz schön auf, was wirklich wunderbar ist und ich verneige mich vor dir!
Aber wie is denn am Ende das Feedback? Lohnt sich der ganze Aufwand?
Unser Hobby oder Beruf ist ja doch sehr speziell und nicht massentauglich. Teilweise hab ich das Gefühl das es am grössten Teil der Bevölkerung unbeachtet vorübergeht und das Fach Bergbau nur einen grossen Aufschrei verursacht, wenn mal wieder was grosses einbricht oder ähnliches.
Aber wie is denn am Ende das Feedback? Lohnt sich der ganze Aufwand?
Unser Hobby oder Beruf ist ja doch sehr speziell und nicht massentauglich. Teilweise hab ich das Gefühl das es am grössten Teil der Bevölkerung unbeachtet vorübergeht und das Fach Bergbau nur einen grossen Aufschrei verursacht, wenn mal wieder was grosses einbricht oder ähnliches.
- wolke
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Das Feedback an den Micha geht nicht nur über dieses Forum. Es gibt noch Telefon, E-Mail und den persönlichen Kontakt. Und dann gibt es noch ein Feed-Back, das erst Jahre später kommt und dann gibt es noch so etwas wie Hobby - wer erwartet da schon immer ein Feed-Back. Und dann: wenn wir jedesmal fragen würden "Was bringt es uns" - gäbe es dann ehrenamtliche Tätigkeit? Und schließlich: vielleicht macht es ja auch einfach nur Spass!
Glückauf
wolke.
PS: Ohne dieses Forum hätte ich Micha nie kennen gelernt - und das wäre schade!
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Das ganze Drumherum ist ja wie überall das Eigentlich Wichtige, das war mir schon klar.
Ich hatte gemeint, ob da bei den Vorträgen nicht nur 5 Männlein oder Fräulein anwesend sind und deshalb die Relativität in keinem Bezug zum Aufwand und Vorbereitung der Sache steht.
Leider hatte ich bisher noch nicht die Möglichkeit an sowas teilzunehmen. Werde mich aber in Zukunft eines Besseren belehren lassen.
Ob ehrenamtlich oder aus lauter Spass, am Ende freut sich doch jeder über positive Rückmeldungen. Aber ihr seid ja Profis- ihr lasst euch das nicht anmerken!
Ich hatte gemeint, ob da bei den Vorträgen nicht nur 5 Männlein oder Fräulein anwesend sind und deshalb die Relativität in keinem Bezug zum Aufwand und Vorbereitung der Sache steht.
Leider hatte ich bisher noch nicht die Möglichkeit an sowas teilzunehmen. Werde mich aber in Zukunft eines Besseren belehren lassen.
Ob ehrenamtlich oder aus lauter Spass, am Ende freut sich doch jeder über positive Rückmeldungen. Aber ihr seid ja Profis- ihr lasst euch das nicht anmerken!
