Siegen: Zufriedenheit und Ärger bei den "Loch-Anwohnern

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Zufriedenheit und Ärger bei den "Loch-Anwohnern"

16.03.2004 / LOKALAUSGABE / SIEGEN

Siegen. (mku) Einige hundert Anwohner des Rosterberges waren gestern Abend in die Siegerlandhalle gekommen. Sie wollten sich über das "Siegener Loch" und dessen Folgen informieren lassen.

Neben Bürgermeister Ulf Stötzel waren Vertreter der Bezirksregierung in Arnsberg sowie der stellvertretende Leiter des Bergamtes Recklinghausen, Peter Hochgrebe, zur Information bereit. Wobei einiges für die Bürger eher unbefriedigend blieb.

Wer soll zum Beispiel die Schäden an den Häusern bezahlen? Die Sicherungsarbeiten werden den Verursachern auferlegt. Sind die nicht mehr aufzufinden, wie im Falle der Zeche "Hohe Grethe", muss das Land NRW eintreten. Bei privaten Schäden kommt dies aber nur in Betracht, soweit die Bergbautätigkeit in die Geltungszeit des Grundgesetzes fällt. "Ansonsten ist dies eine rein politische Entscheidung für Härtefälle, die wir nicht fällen können", verwies der Leiter der Abteilung Bergbau und Energie der Bezirksregierung Arnsberg Michael Kirchner an Düsseldorf. "Die Versicherungen zahlen nur bei Schäden durch natürliche Höhlungen", erinnerte eine Anwohnerin.

Bislang sind 1 500 Kubikmeter Baustoff in das Loch geflossen, der 10 Meter dicke Propfen soll auch von unten soweit gesichert werden, dass mindestens 30 Meter Beton den Tagesbruch ausfüllen. "Wenn wir die Baustelle verlassen, wird sie dauerstandsicher sein, die Eigentümer bekommen ein entsprechendes Gutachten", versprach Peter Hochgrebe. Neben den fortlaufenden Sicherungsarbeiten soll eine Arbeitsgruppe gebildet und ein externes Gutachten in Auftrag gegeben werden. Dies so schnell wie möglich, soweit es die Haushaltslage erlaube. Die weiteren Maßnahmen hängen von dessen Ergebnissen ab. Die Betroffenen können sich mit Einzelanträgen an die Bezirksregierung wenden, um Näheres über die Gefährdung ihrer Grundstücke zu erfahren. Die Verwaltungsvertreter bedauerten, dass ihnen das Gesetz nicht erlaube, die dafür vorgesehene Gebühr von mindestens 25 Euro zu erlassen.

Anwohnerin Monika Richter war nach der Veranstaltung beruhigter: "Ich konnte schon nicht mehr schlafen, hatte die Nottasche gepackt". Jetzt wisse sie doch wenigstens, dass etwas geschehe.

Quelle: Westfalenpost
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